1. Sechzehn.

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„Morgen Schwesterherz" mein Bruder gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und ich streckte mich.

„Morgen" grummelte ich verschlafen zurück und wollte mir wieder meine Decke über den Kopf ziehen, aber da war ja noch mein wunderbarer Bruder, der das verhinderte.

„Alles Gute zum Geburtstag!" er warf die Decke auf den Boden und nahm mich im Brautstyle hoch.

Dann trug er mich runter in unser Esszimmer, wo schon unsere Eltern standen.

Ich blickte auf. „Geschenke!" ich sprang aus seinen Armen zu meinen Geschenken und dann zu meinen Eltern hin.

„Alles Gute, süße" sagte mein Vater und gab mir eine silberne Schachtel. ,,Alles Gute." Sagte nun auch meine Mutter und zog mich in eine Umarmung.

Ich machte die Schachtel auf und was ich sah, ließ meinen Atem stocken. „Für mich?" Tränen sammelten sich in meinen Augen.

„Nein weißt du, ist für mich" lachte mein Bruder nur und kam auf mich zu „Soll ich ummachen?" ich nickte. Er band mir die wunderschöne silberne Kette mit dem großen Ring unserer Großmutter um. Der Ring war ebenfalls Silber und wurde von einem saphirgrünen Stein geschmückt. Das war definitiv das beste Geschenk.

„Danke" ich umarmte alle und konnte meine Tränen nicht zurück halten. Der Ring hatte schließlich eine besondere Bedeutung. Er war erstens von unserer, also Liams und meiner, Großmutter und zweiten war er besonders, da sie vor einem Monat gestorben war und ich eigentlich dachte, dass meine Mutter den Ring behält. Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ich ihn bekomme.

„Und wie fühlt man sich jetzt so mit sechzehn, Schwesterchen?" fragte Liam.

„Gut, schließlich werde ich nächstes Jahr volljährig." Ich grinste ihn breit an, während er genüsslich weiter sein Frühstück aß. „Dann müssen wir mal feiern gehen!"

„Das könnt ihr schön vergessen. Ihr geht nicht zu diesem Pack von Muggeln. Nix da!" protestierte mein Vater. Ja, wir wurden sehr streng erzogen und durften uns nicht mit Muggeln oder Halbblütern abgeben. Geschweige denn Muggelstämmigen. Unsere Familie war halt durch und durch auf dem Reinblut-Trip.

„Och Mensch...Dad aber heute ist mein Geburtstag, bitte" ich versuchte den Hundeblick, aber der zog natürlich nicht. Mein Vater blieb stur.

Nach gefühlten zwei Stunden waren wir dann auch endlich mit essen und Geschenke auspacken fertig, so dass mein Bruder und ich Quidditch spielen konnten. Es lief echt gut und machte verdammt viel spaß, da wir beide sehr gut waren.

„Du bist ein Arsch!" brüllte ich meinen Bruder zu, nachdem dieser mich fast vom Besen geschubst hatte.

„Ich hab dich auch lieb, Schwesterchen" brüllte mein Bruder zurück und warf mir einen Handkuss zu. Wir waren schon zwei. Entweder beleidigten wir uns gegenseitig oder stritten. Aber trotzdem hatten wir uns lieb und standen, wenn es hart auf hart kam immer zusammen. Immer.

Am Abend saß ich gerade in meinem Zimmer, als ich von unten komische Geräusche hörte und schreie ertönten. Was war da los?

Kaum gedacht, stand auch schon mein Bruder in meinem Zimmer. Ich wollte gerade etwas sagen, als mir mein Bruder zu verstehen gab, dass ich leise sein sollte. Von unten kamen immer schlimmere Geräusche. Es hörte sich an, als ob man jemanden folterte. Ich machte mir sorgen. Verdammt große sorgen.

„Nein, das können Sie nicht tuen! Bitte sie ist doch noch so jung!" vernahm ich die Stimme unserer Mutter. Dann hörte ich noch einen schrei und danach war alles still. Totenstill.

Slytherin Hearts- Niemand weiß, wer du wirklich bist. (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt