Kapitel 3

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Am nächsten morgen brauchte ich erstmal einpaar minuten um mich zu Orientieren. Als ob Krystal wusste, dass ich gerade eben aufgewacht bin, kam sie in mein Zimmer und setzte sich an mein Bett. "Und? Gut geschlafen?" "Ja, danke Mom." "Kommst du gleich runter Frühstücken?" Ich nickte. Sie lächelte und streichelte mir über die Wange, bevor sie das Zimmer verließ.

"Hast du heute schon was vor?" "Hm? Äh, ja ich bin heute bei Yui eingeladen." Wir saßen nun zusammen beim Frühstück. "Das ist schön. Ist bei Nagisa auch alles ok?" "Ja, auch wenn sie es nicht unbedingt zugeben würde, liebt sie ihren Job bei Moon. Sie kommt heute auch mit zu Yu-chan hehe" Ein lächeln meiner Mutter, einer Frau deren Lebenserfahrung man ihr ansieht und trotzdem wunderschön ist. "Mom, du weißt ich mag es nicht wenn du mich so ansiehst, mit deinem verträumten Blick der sagt 'ach meine kleine ist groß geworden'. Das ist peinlich..." "Tut mir leid Schatz aber ich musste gerade an deinen Vater denken. Du hast seine schwarzen Haare bekommen und wenn du sie von deinem schulterlangenstyle noch kürzer schneiden würdest, hättest du auch die gleiche länge und sogut wie den gleichen schnitt." Jetzt kam ihr freches lächeln raus, bei dem man blendend weiße Zähne sah. "Aber mein aussehen hab ich sonst von dir." Ich konterte mit meinem eigenen frechen lächeln. "Ja, besonders diese grünen Augen... Dein Vater hat immer gesagt er hoffe du bekommst meine Augen." Meine Mutter hatte hüftlange hell Blonde Haare, die ihr zum teil ins Gesicht fielen, und durch diese strahlten jetzt ihre Grünen Augen."Mom..." Sie schüttelte den Kopf. "Du musst dich auf dein treffen Vorbereiten. Pack dir noch was zu essen ein, ich fahre dich in 10min." Mit diesen Worten stand sie vom Tisch auf und ging aus der Küche. "Öh...okay." Meine Mundwinkel zuckten einwenig.

Als wir im Auto saßen legte ich mein Kopf gegen die Scheibe. Irgendwie beruhigen mich Auto- und Busfahrten immer. Meine Mutter brach das schweigen. "Mokuzu, wegen gestern... Wenn etwas ist bin ich für dich da. Ich weiß man will nicht über alles mit seiner Mutter, oder generell mit seinen Eltern über alles reden aber du hast auch Nagisa. Sie war doch immer für dich da, also wenn nicht mit mir, dann bitte rede mit ihr..." Sie klang so besorgt, dass die Tränen in meinen Augen brannten. "Ich versprech es. Nur weiß ich selber den Grund nicht...und wenn es der Grund sein sollte den ich vermute ergibt es für mich keinen Sinn. Das ist etwas worüber man sich vielleicht sorgen macht aber doch nicht weint." "Manchmal wissen wir aus Gründen die uns verborgen bleiben was passieren könnte, dass dinge eine tiefere Bedeutung haben als wir am Anfang dachten... So war es auch an dem Tag als dein Vater starb, sobald er das Haus verließ fing ich ohne ende an zu weinen als hätte ich zum letzten mal mit ihm gelacht." Ihr blick war voll trauer und ich war kurz davor wieder anzufangen zu weinen. "Mom... Vielleicht hast du recht."

"Soll ich dich wirklich nicht bis ganz nach Hause fahren?" Wir sind mittlerwile am Strand angekommen. "Brauchst du nicht Mom. Ich mag es zwischen den Strand und meiner Wohnung spazieren zu gehen. Außerdem kann ich so versuchen meinen Kopf frei zu bekommen." "Gut aber pass auf dich auf und ruf an!"

Während ich am Strand entlang ging wurde ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Vielleicht hätte Mom mich doch bis nach Hause fahren sollen... Ich versuchte mich auf irgendetwas zu konzentrieren, ich wollte bloß dieses Gefühl los werden. Das ist so verdammt unangenehm. "Am besten frag ich Nagisa ob wir zusammen zu Yu-chan geh... Äää..." Da fiel mir ein, dass ich die Uhrzeit noch garnicht wusste. Ich schaute auf mein Handy, um festzustellen das es schon 13:23 Uhr war. Toll... Wie ich Yui kenne wird die Verabredetezeit 14 oder 16 Uhr sein, weil sie nicht versteht warum sich jeder immer um 15 Uhr trift. Ich rufte meine Kontakte auf und wählte Nagisas Nummer. "Bitte, ich brauche jetzt deine Stimme..." "Ja?" "Nagisa! Gott sei dank..." "Mokuzu? Was ist los, ist was passiert?" "Äh nein. Nichts. Ich war mir nur nicht sicher, ob ihr schon bei Yu-chan seit. Die Uhrzeit habe ich leider nicht mitbekommen." "Ja stimmt, ich hatte dir vergessen zu sagen, dass ich dich später abholen komme. So gegen 14:30 würde ich dann da sein." Während sie das sagte bemerkte ich wie mir ein Stein von meinem Herzen fiel. "Danke Nagisa! Ich freu mich schon auf dich." "Ja ich mich auch! Aber Mokuzu, ist wirklich alles in Ordnung? Du klingst irgendwie gehetzt. Nein, eher nervös." Ich spürte ein schwaches lächeln auf meinen Lippen. Verängstigt würde es vermutlich am ehesten treffen. "Es ist wirklich alles.." "Mokuzu." Sie kennt mich einfach zu gut. "Kannst du bitte gleich schon zu mir kommen? Ich bin gerade am Strand auf dem weg nach Hause und es ist hier auch relativ belebt; aber ich werde das Gefühl nicht los beobachtet zu werden." "Gut ich beeile mich und sieh du zu nach Hause zu kommen. Wenn es dir hilft können wir auch über die Zeit bis ich bei dir bin noch telefonieren." "Nagisa, du glaubst mir?" "Du hast dich schon in alle möglichen Situationen gebracht. Dadurch weiß ich wann du mich anlügst und wann nicht." "Danke." Da rannen die tränen auch schon über meine Wangen. Jeder andere hätte mich für verrückt erklärt oder gesagt ich würde lügen. Aber sie nicht, Nagisa hat nie an mir gezweifelt, war immer für mich da. Für alle meine Probleme war sie die Lösung. "Danke, dass du dich mit so jemandem nervigen wie mich überhaupt abgibst." "Na komm. Hör auf zu weinen, du weißt doch, ich finde dich nicht nervig. Du gehörst zu den wichtigsten und wundervollsten Menschen in meinem Leben." "Wenn du weiter so einen Müll redest kann ich nicht aufhören zu weinen!" "Hahaha jaja. Ist das Gefühl immer noch da? Oder siehst du irgendjemand verdächtigen?" Ich schaute mich vorsichtig um aber sah niemanden der auch nur ansatzweise verdächtig aussah. Aber das unangenehme Gefühl, dass jemand mich von irgendwo anstarrt, wollte einfach nicht weggehen. "Niemand verdächtiges aber immer noch das Gefühl beobachtet zu werden." "Mokuzu wo bist du jetzt und wie lange brauchst du noch um zu dir zu kommen?" "Ähm... An dem Orochi-Schrein bin ich gerade vorbei und biege jetzt bei diesem überteuertem Gucci Geschäft um die Ecke... Noch 15min schätze ich mal..." "Ok. Mokuzu ich bin gleich da also bleib ruhig. Wunder dich bitte nicht aber ich komme mit einem Kumpel zu dir. Er wird uns dann zu Yui fahren. Musst du noch irgendetwas holen?" Ein Kumpel? Was heißt das, was für ein Kumpel? "Ähm, ich wollte mich eigentlich noch umziehen. Ich hab die Nacht bei meiner Mutter verbracht. Aber das kann ich auch lassen." "Gut also nichts wichtiges mehr? Wir sind jetzt hier und den Ersatzschlüssel habe ich auch bei mir." Ich hörte im Hintergrund eine Männerstimme kaum verständlich fragen "Wieso hast du einen Ersatzschlüssel von der Wohnung deiner Freundin?" "Nagisa, war das dein Kumpel?" "Hä? Äh, ja war er. Aber ihn geht es nichts an warum ich einen Ersatzschlüssel zu deiner Wohnung habe. Du auch sicher nicht zu dusselig bist um deinen Schlüssel zu verlieren und dich nur traust in diesem fall mich anzurufen. Stimmts?" Nagisa..."Dein ernst? Dein Kumpel kennt mich nicht mal. Was soll er denn jetzt von mir denken?" Zu leises getuschel im Hintergrund, um es zu verstehen. Toll jetzt macht der Kerl sich lustig über mich. "Hahaha Mokuzu hast du das gehört?" Er bringt sie anscheinend zum lachen. Das ist doch schön, ich liebe es sie lachen zu hören. Aber wieso fühle ich dann so ein stechen in der Brust? "Nein." "Er meinte es interessiere ihn nicht was andere mit ihren Schlüsseln machen solange er heute noch nach Hause kommt." "Hahaha." Plötzlich hörte ich wie jemand hinter mir eine Waffe entsicherte. "Wo seid ihr genau?" "Vor deiner Wohnung. Wo sollten wir sonst sein?" Ich spürte wie das Blut durch meine Adern raste, als mein Blick auf eine kleine Seitenstraße fiel. Ich kannte diese Straße, es war zwar eine Abkürzung aber schon seit meiner Kindheit hatte ich Angst vor Seitenstraßen. Sie haben einfach irgendwas gruseliges an sich. Aber will ich jetzt wegen dieser Angst erschossen werden? "Ich bin gleich da." Mit diesem Satz rannte ich los, in die Seitenstraße rein und hoffend keinen Schuss zu hören. Ich hörte aus der ferne wie Nagisa meinen Namen über das Handy rief aber das war nicht an meinem Ohr. Ich hielt es fest in der Hand, die ich aber nicht hoch halten konnte. Ich war viel zu beschäftigt damit auf die Schritte hinter mir zu achten; es hörte sich an als würden sie immer näher kommen. Noch diese eine Ecke, oh Gott bitte bitte, nur noch um diese Ecke. Tränen liefen mir über die Wangen und ich war am Überlegen wie oft ich schon in dieser kurzen Zeit geheult habe. Sobald ich um die Ecke gebogen bin sah ich einen schwarzen Dodge und dann war der Schuss da auf den ich gewartet habe.


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Sorry, dass kein update kam xD Ich hab mir zwar vorgenommen regelmäßig was hochzuladen aber naja ^^""

Diesmal wurde es endlich etwas spannender! Wuhu! :D

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⏰ Last updated: Feb 16, 2016 ⏰

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Geflüster vom MeeresbodenWhere stories live. Discover now