4. Kapitel - Eine Veränderung

Comenzar desde el principio
                                    

Bens Sicht:

Es war schrecklich, Kyla zu sehen, wie sie Angst vor mir hatte und mich anschaute, als wäre ich ein Monster. Aber wie sollte ich es nur erklären? Wenn ich wollte, dass Snoke ihr nichts antat, musste ich dafür sorgen, dass sie zur dunklen Seite kam... Ich hatte Kyla durch die Macht beobachtet, als sie ihre Fähigkeiten wieder aktivierte. Die Macht um sie herum und in ihr war ein ganzes grelles, beißendes, goldenes Licht. Kein Anzeichen von etwas Bösem, doch ich musste Wut und Hass in ihr wecken, um sie auf meine Seite zu bringen. Die einzige Schwachstelle, die ich von ihr kannte, war ich und ich musste ihr so wehtun, wenn ich nicht wollte, dass Snoke ihr etwas viel schlimmeres antat... Ich wusste, dass es ihr wahrscheinlich das Herz brechen würde, wenn ich ihr das morgen sagen würde, aber es war der einzige Weg, um sie in Sicherheit zu wissen. Ich legte mich auf die andere Seite meines Bettes und beobachtete Kylas ruhigen Schlaf, bis ich selbst auch einschlief.

Kylas Sicht:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, erinnerte ich mich zunächst nicht daran, wie ich hierhergekommen war, doch sobald ich Ben sah, der schon vollkommen wach neben mir auf dem Bett saß und in die Leere starrte, erinnerte ich mich wieder an alles. Ich stöhnte auf, aber dadurch fiel Bens Aufmerksam auf mich und ich wurde durch die Macht hochgehoben und durch zwei weitere Türen in ein Bad getragen. Ich wehrte mich, doch Ben war zu stark. Schließlich ließ er mich auf den Boden plumpsen und zeigte auf einen Haufen mit Kleidern: „Da sind neue Anziehsachen. Du solltest am besten in 15 Minuten fertig sein, wenn du nicht willst, dass ich einfach mal reinplatze." Seine Stimme war immer noch so monoton wie gestern und ich schnaubte nur. Das schien ihm allerdings zu genügen, denn er verließ das Bad, aber schloss dann von außen die Tür ab. „Na toll!", dachte ich. „Dann sollte ich mich am besten beeilen, wenn ich den heutigen Tag ohne mehrere Verletzungen beim Training erleben will..." Ich zog meine alten, dreckigen Sachen aus und sprang schnell unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut, aber ich hielt mich nicht lange in der Dusche auf, denn die Wassertropfen erinnerten mich zu sehr an den Regen aus meiner letzten Nacht bei den Jedi... Somit war ich bald fertig und zog die Sachen einfach an, ohne sie genauer zu betrachten. Als ich dann fertig war, sah ich in den Spiegel und wunderte mich ein wenig. Die Sachen sahen fast genauso aus, wie Bens Sachen, aber sie passten mir haargenau und waren wirklich für eine Frau. Tatsächlich musste ich zugeben, dass mir die Sachen gar nicht so schlecht standen. Diesmal verzichtete ich auch darauf, meine Haare in einem Pferdeschwanz zusammenzubinden, denn ich fand, dass das nicht wirklich zu diesen Sachen gepasst hätte. Ich hoffte nur, dass Ben wenn schon nichts Gutes gar nichts zu den Sachen sagen würde. Ich klopfte an die Tür und bald darauf öffnete Ben sie auch schon. „Komm mit!" Er zog mich an meinem Arm viel zu viele Gänge entlang zu einem Schiff und drückte mich auf den Co-Pilotensitz. Er nahm nun den Helm ab, den er aufgehabt hatte und legte ihn in ein Fach. Er drückte alle möglichen Knöpfe und schließlich startete er das Schiff. Er schaltete den Autopilot ein und drehte sich dann zu mir um. Ich starrte einfach weiter nach draußen in das wunderschöne, unendlich Weltall, obwohl ich genau wusste, dass es nicht überall so schön war. „Ich habe die Genehmigung von Snoke, dich auf einem Planeten in der Nähe weiter auszubilden. Also fliegen wir nun da hin." Dann herrschte Stille. Er erwartete anscheinend eine Antwort, doch ich blieb stumm. Ich erinnerte mich noch allzu gut an gestern Abend. An seine kalte und gefühlslose Stimme und seine leeren Augen. Ich wollte noch nicht mit ihm reden. Zumindest solange nicht, bis er mir endlich den Grund für sein Verhalten genannt hatte. Doch tief in mir drin schrie eine Stimme mich an, ich solle mit ihm sprechen, damit es nicht schlimmer wurde, doch ich konnte das nicht. Ich hatte zu viel Angst vor seiner Reaktion. Vermutlich würde ich außerdem nicht einmal mehr als drei Wörter herausbringen, bevor meine Stimme versagte. Also schwieg ich lieber. Schließlich drehte sich Ben wieder um und wir flogen still und schweigend zu diesem Planeten, wo ich die nächsten Tage verbringen sollte...

Beim Landeanflug sah ich, dass der Planet sehr unterschiedliche Vegetationen besaß. An einem Ort befanden sich grüne Graslandschaften und Wälder und weiter weg eine Wüste. Der Planet war nicht sehr groß und sah relativ unbewohnt aus, sofern ich das von hier oben feststellen konnte. Wir landeten in einer Gegend, wo weit und breit nur Gras und die darauf wachsenden Blumen zu sehen waren. Ben schaltete den Motor aus und stand nach einiger Zeit auf. Er fasste mich am Handgelenk und zog mich ohne ein Wort von meinem Platz hoch und aus dem Schiff heraus. Als wir gerade draußen waren, entriss ich ihm meinen Arm und sagte: „Ich kann auch alleine gehen!" Er drehte sich zu mir um und sah mich mit gefährlich zusammengekniffenen Augen an: „Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Aber vielleicht verstehst du auch, dass ich dir nicht vertrauen kann..." Ich schnaubte verächtlich. Als ob ich wüsste, warum er dies oder das dachte! Ich hatte schließlich immer noch keine Erklärung für sein Verhalten gestern Abend! Er packte mich wieder am Arm und diesmal ließ ich mich einfach von ihm führen. Nach einiger Zeit kamen wir an einer älteren Hütte an, die aber noch gut in Schuss zu sein schien. Ben führte mich hinein und zeigte mir die „tolle" Inneneinrichtung: Zwei Strohbetten an den Wänden und ein Tisch mit zwei Stühlen in der Mitte des Raumes. Dann war noch ein winziger Raum in der Ecke abgetrennt, was vermutlich die Toilette war. „Du kannst das linke Bett haben." Na toll! Mein Bruder war ja SEHR gesprächig... Ich legte mich einfach auf das Bett und starrte die Decke an. Ben ging hinaus und ging um die Hütte herum. Mich interessierte es nicht wirklich, was er tat, denn ich wollte eigentlich nur, dass er wieder so wurde wie zuvor. Wieso verhielt er sich nun so seltsam? Ich kam immer noch auf keine Lösung. Plötzlich flog die Tür wieder auf und Ben stand im Türrahmen. Ich schaute ihn nicht an, sondern starrte immer noch die Decke an. Plötzlich senkte sich das Bett neben mir und ich wusste, dass er sich neben mich gesetzt hatte. Er sagte leise: „Ich denke, du willst immer noch Antworten." Nun sah ich ihn an und nickte. Er stand auf und sagte während des Gehens: „Komm mit!" Ich verdrehte die Augen wegen seines Verhaltens, aber folgte ihm auch brav. Draußen auf der Wiese drehte er sich zu mir um und sagte: „Nun... was willst du wissen?" Ich blieb nun auch stehen und antwortete: „Warum bist du auf einmal so anders? Warum bist du so kalt geworden nach unserem Training gestern?" ich starrte Ben in die Augen doch er schaute wie durch mich hindurch, als er sagte: „Mir ist gestern etwas klar geworden. Ich habe dich durch die Macht beobachtet, als du deine Fähigkeiten reaktiviert hast. Die Macht um dich herum ist ein helles strahlendes Licht. Als ich das sah, wusste ich, dass du es nicht verdient hast, meine Schwester zu sein. Du bist viel zu schwach, um meine Schwester zu sein! Du bist viel zu anfällig für das Licht! Solange du nicht auf unserer Seite bist, kann ich dich nicht wie meine Schwester behandeln! Du bist abscheulich!" Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Ich stolperte ein paar Schritte zurück: „Das ist nicht wahr!" Tränen liefen mir nun über die Wangen und ich schüttelte ungläubig den Kopf: „Du hast doch kurz vorher noch behauptet, dass du mich lieben würdest." Er blieb ruhig und emotionslos: „Und dich zu beobachten hat mir die Augen geöffnet. Du wärst mir nur ein Klotz am Bein mit deinem Licht in deinem Geist!" Das war zu viel für mich. Ich konnte ihm nicht weiter zuhören. Ich drehte mich einfach um und lief fort. Zuerst rechnete ich damit, dass er mich zurückhalten würde, aber nichts dergleichen geschah. Er ließ mich einfach laufen.

Wer bist du wirklich? ||Eine Star Wars Fanfiction||Donde viven las historias. Descúbrelo ahora