Kapitel 2: Der Keller

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„Ich habe einen dieser Sicherheitsbunker in Erinnerung. Vor paar Jahren als ich als Security im südlichen Teil in einer Fabrik gearbeitet habe, entdeckte ich solch ein Bunker", begann Maya, ihre Stimme rau und schmerzgeplagt. „Aber die genaue Route dorthin ist fast unmöglich zu bestimmen. Manche Wege sind wohlmöglich versperrt. Wir können nur mit hohem Risiko versuchen in den südlichen Teil zu gelangen und hoffen, dass wir nicht dabei gefressen oder infiziert werden."

Maxine blickte sie besorgt an. „Du wurdest gerade mit einer Kugel getroffen und versuchst mir jetzt zu erklären, wie wir zum Bunker gelangen sollen?"

Maya zuckte mit den Schultern, eine schmerzhafte Grimasse verzerrte ihr Gesicht. „Lieber Schmerzen haben als zu sterben, oder? Wir müssen diesen Weg gehen. Andernfalls enden wir wie diese Kreaturen! Du musst mir versprechen, falls ich gebissen werde du dafür sorgst, dass ich mich nicht verwandle! Versprich es mir!"

Ihre Stimme wurde bissig, jedoch waren ihre Schmerzen größer als ihr Ego. Sie riss stöhnend ein Stück ihrer Kleidung ab, um ihren Blutfluss zu stoppen . Maxine, die längst erkannt hatte, wie ernst die Lage war, versuchte, Maya zu helfen. Doch Maya wischte ihre Hilfe immer wieder ab, als wollte sie ihre Schmerzen und Schwächen allein bewältigen.

Nach mehreren vergeblichen Versuchen, ihre Hilfe anzubieten, brach Maxine schließlich aus: „Kannst du bitte für einen Moment das Starksein beiseitelegen? Neben mir musst du das nicht. Ich will dir nur helfen!"

Maxine fixierte Maya mit einem durchdringenden Blick, der so viel ausdrückte, wie Worte es nicht konnten. Die Intensität ihres Blickes ließ Maya zögern. Die Fassade des unerschütterlichen Überlebenskünstlerin begann zu bröckeln. Maya wandte ihren Blick ab, während ihre Augen feucht wurden.

„Ich stehe dir wieder in der Schuld, obwohl ich dachte, ich hätte sie längst beglichen", sagte Maya leise, als Maxine vorsichtig die provisorische Bandage anlegte. Maxine sah auf die Wunde und stellte fest, dass die Kugel nur den Arm gestreift hatte. Es war mehr eine oberflächliche Verletzung, doch sie wusste, dass Maya den Schmerz und die Wirkung des Schusses ertragen konnte.

„Das ist nicht so schlimm, wie es aussieht", sagte Maxine sanft.

Maya ließ sich widerwillig auf die Unterstützung ein, die Maxine bot. Die Jahre des Versteckens hinter einer Maske der Stärke und Unverwüstlichkeit schienen in diesem Moment zu verfliegen. Ihre Augen, die einst so kühl und abweisend waren, zeigten jetzt eine verwundbare Seite.

„Danke, Max", flüsterte Maya, als sie ihre Wunde bandagierte. Die Worte kamen schwer über ihre Lippen, doch sie waren ein anerkennendes Zugeständnis der Hilfe, die sie so lange vermieden hatte.

Maxine nickte, während sie ihre Arbeit beendete und die Bandage festzog. „Wir schaffen das schon", sagte sie entschlossen.

Maya betrachtete Maxine mit einem Blick, der eine Mischung aus Erstaunen und Stolz ausdrückte. „Wenn dein Vater hier wäre, würde er sicher stolz auf dich sein."

Mit einer letzten, aufmunternden Geste half Maxine Maya auf die Beine. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, entschlossen, dem drohenden Unheil zu entkommen und das nächste Ziel ihrer verzweifelten Suche zu erreichen. Maxine und Maya saßen in der kühlen, schummrigen Ecke des Verstecks, das sie vorerst als sicheren Ort festgelegt hatten. Der Raum war in einem erbärmlichen Zustand, doch es bot ihnen Schutz vor den Gefahren draußen. Maya lag auf einem Haufen Zeitungen, ihr Arm war notdürftig verbunden, und ihre Stirn war von Anstrengung und Schmerz feucht. Maxine setzte sich neben sie, ihre Augen suchten die ihrer Freundin.

„Maya, wir müssen reden", begann sie. „Es gibt etwas, das ich unbedingt erledigen muss, bevor wir uns auf den Weg zum Bunker machen."

Maya rieb sich die Schläfen und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. „Max, es gibt nichts Dringenderes, als diesen Bunker zu erreichen. Du hast gesehen, wie verletzt ich bin und wie wenig Vorräte wir haben. Wir sollten nicht noch mehr Zeit verschwenden."

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⏰ Last updated: 5 hours ago ⏰

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