Als das Leben mich aufgab • LESEPROBE

Prolog

Like a small boat
On the ocean
Sending big waves
Into motion
Like how a single word
Can make a heart open
I might only have one match
But I can make an explosion

Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich bald sterben würde, hätte ich gelacht. Ich hätte den Kopf geschüttelt und gelacht, mich umgedreht und nicht mehr als einen Gedanken daran verschwendet. Ich war jung, hatte noch mein ganzes Leben vor mir. Erst jetzt fing das Leben an, jetzt konnte man die Welt entdecken.

Wieso sollte also ausgerechnet ich sterben? Ich, das Mädchen mit den hellen Haaren und den ebenso hellen Augen. Das Mädchen, welches ständig in ihren Tagträumen versank und sich ausmahlte wie ihr Leben in 20 Jahren wohl aussehen würde.

Doch dieses bodenlose Schwarz um mich herum, zeigte mir immer mehr, wie die Wirklichkeit aussah. Schwarz war nicht nur eine Farbe es war ein Abgrund, ein Versteck, eine Fluchtmöglichkeit.

Meine Gedanken sind voll mit Geschichten, mit Worten, mit Erinnerungen und Bildern.

Alles ist so leicht und meine Füsse scheinen nur so über den Boden zu fliegen. Meine Hände fühlen nichts als diese träge Leere um mich herum. Das Einzige, was mir bekannt vorkam, war dieses Lied. Dieses Lied, welches ständig erklang. Es schien, als ob es durch die Dunkelheit tanzen würde, ganz leise wie ein Flüstern. Diese Melodie lässt mich irgendwie noch ein kleines bisschen leben. Obwohl das alles gar keine Rolle mehr spielte.

Als das Leben mich aufgab war ich 19 Jahre alt und trug keine Schuhe.