Ziam - Better late than never

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Es ist Zayns großer Tag: Er wird seinen Freund Luke heiraten. Doch auf dem Weg zum Traualltar treffen seine Augen plötzlich auf die eines schönen jungen Mannes, und plötzlich ist sich Zayn nicht mehr sicher, ob die Hochzeit wirklich das richtige für ihn ist...

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"Du siehst wundervoll aus, Zayn. Luke kann sich so glücklich schäzten, dass er dich heiraten darf."

Meine Mutter steht neben mir vor dem Spiegel und hat Tränen in den Augen, die sie angestrengt versucht, wegzublinzeln. Heute ist der Tag meiner Hochzeit; ich werde den Mann heiraten, mit dem ich seit fast zwei Jahren zusammen bin. Aus dem Spiegel schauen mir meine geweiteten Augen entgegen und ich schlucke. Sollte ich mich nicht eigentlich wie der glücklichste Mensch der Welt fühlen? Sollte ich nicht vor Freude so sehr strahlen, dass man noch auf kilometerweite Entfernung erkennen kann, wie verliebt ich bin?

Aber leider tue ich das nicht. Ich bin zwar froh, dass ich einen netten, gutaussehenden Freund, beziehungsweise Bald-Ehemann habe, aber trotzdem habe ich das Gefühl, etwas fehlt. Ehrlich gesagt hatte ich dieses Gefühl schon immer; bei unserer ersten Begegnung, dem ersten Date, dem ersten Kuss, dem ersten Mal, als wir miteinander geschlafen haben. Es war immer gut, aber einfach nicht so, wie ich es mir eigentlich in meinen Träumen über die große Liebe vorgestellt habe. Ich habe mir vorgestellt, dass ich bei dem ersten Blickkontakt mit meinem wahren Seelenverwandten sofort wissen werde, dass er der richtige für mich ist. Dass in meinem Bauch Schmetterlinge umher toben und das ich ständig nur an diese Person denken würde und niemals von ihr getrennt sein wollen würde.

Ich dachte, beim ersten Kuss mit diesem Menschen müsste ich mir wünschen, dass ich nie mehr etwas anderes spüren werde und das ich jetzt ohne Reue sterben kann, weil ich gerade das wunderbarste erlebt habe, was das Leben für mich zu bieten hat.

Doch so war es mit Luke nie. Es war immer angenehm, keine Frage, aber einfach nicht so, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe. Es war nicht perfekt, so wie ich es so gern gehabt hätte, sondern einfach nur..zufriedenstellend.

Natürlich macht mich das traurig und enttäuscht es mich, aber ich habe mich mit dem Gedanken abgefunden, dass es diese unglaublichen Gefühle einfach nicht gibt. Luke ist lieb, lustig und für mich da - was kann man sich mehr wünschen?

Er ist ein toller Mensch, und ich liebe ihn, auch wenn es sich nicht ganz so anfühlt, wie ich es mir erträumt habe. Das Leben ist nunmal kein Märchen. Man trifft nicht einfach so seinen Seelenverwandten und heiratet den dann. So etwas ist infach nicht realistisch. Das was Luke und ich haben ist dagegen sehr realistisch. Jemand besseren wie ihn werde ich nicht finden, und deshalb heirate ich ihn auch.

"Bis du nervös?", reißt mich die Stimme meines Vaters aus den Gedanken. Er ist soeben in mein Ankleidezimmer gekommen und sieht mich jetzt mit einem besorgten Blick an. Irgendwie weiß mein Dad immer, was in mir vor geht, deshalb überrascht es mich auch nicht sonderlich, als er meiner Mutter einen Kuss auf die Stirn drückt und sie dann bittet, uns allein zu lassen.

Als meine Mutter den Raum verlassen hat, kommt Dad zu mir und sagt leise:

"Es ist noch nicht zu spät, Zayn."

Ich sehe ihn verwirrt an und frage:

"Wie bitte?"

Er legt mir eine Hand auf die Schulter und sieht mich ernst mit einem eindringlichen Blick an.

"Ich spüre genau, dass du ihn nicht wirklich heiraten möchtest. Luke ist ein sehr netter Junge, aber mehr nicht. Er ist nicht der richtige für dich, weil er dich nicht so glücklich macht, wie er es sollte."

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