All these lies

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Es war wieder einer dieser Tage, an denen Zayn am liebsten im Bett geblieben wäre. Der Himmel war wolkenverhangen und grau - genau wie seine Stimmung. Er hatte Kopfschmerzen und wollte sich einfach nur wieder in sein Bett legen und weiter schlafen.

"Komm schon Zayn. Nur noch eine Woche und dann sind endlich Ferien", versuchte ihn seine Mutter aufzuheitern, aber Zayn blickte noch nicht einmal von seinem Müsli auf, in dem er lustlos herumrührte. Seufzend schmierte sie weiter an seinem Schulbrot.

"Hi Mum", trällerte Waliyha fröhlich als sie in die Küche kam. Seitdem sie mit diesem Paul zusammen war, drehte sie völlig durch, wie Zayn fand. Wie konnte man nur immer so gut drauf sein?

Zayn wünschte sich auch, dass er so glücklich sein könnte. Er wünschte sich, dass er auch jeden Tag mit dem richtigen Fuß aufstehen könnte. Leider konnte er das nicht.

Er hielt sich seinen schmerzenden Kopf ehe er aufstand und wieder nach oben verschwand. Sein Müsli hatte er nicht angerührt. Es war einfach nur weich geworden, während er die ganze Zeit darin herumgerührt hatte.

Schnell schnappte er sich seine Schultasche, steckte sein Handy in seine Hosentasche und verließ, nach einem prüfenden Blick, ob er auch nichts vergessen hatte, sein Zimmer. Unten angekommen schlüpfte er in seine abgetretenen Vans und zog seine Jacke über, ehe er die Wohung verließ. Sein Brot nahm er einfach nicht mit, er würde sowieso nichts runterbekommen.

Kaum war er aus der Türe getreten, peitschte ihm der stürmische Wind ins Gesicht. Missmutig zog Zayn seine Jacke enger um sich und verschränkte seine Arme beim Gehen vor seiner Brust. Mit gesenkten Blick lief er über die verdreckten Bürgersteige zur Schule. Diese Kopfschmerzen wollten einfach nicht verschwinden.

Die ersten braunen und gelben Blätter wurden vom Wind von den Bäumen gerissen und durch die Lüfte getragen. Auch wenn die Tage kälter wurden, fieberte Zayn dem Winter schon seit langem entgegen. Um genau zu sein, seit dem Tag an dem der Frühling dieses Jahr begonnen hatte. Denn der Winter war wie er: still und irgendwie geheimnisvoll. Zayn wusste selbst nicht so genau, warum er den Winter so mochte. Er tat es einfach.

Allmählich kam die Schule in Sicht. Der Schwarzhaarige verschnellerte seine Schritte, da ihm der Wind langsam ziemlich auf die Nerven ging. Da mochte er den Sommer dann doch lieber.

"Hey Zayn", rief ihm Louis zu als er durch das Schultor ging. "Hey", begrüßte ihn Zayn und machte mit ihm ihren Handschlag. "Und wie geht's? Bock auf Schule?", fragte Louis grinsend. "Ganz gut und nein", gab Zayn lächelnd zurück. Lüge.

Die Beiden folgten dem Schülerstrom in das Gebäude. Sie unterhielten sich über Lucy - ein Mädchen, dass immer nur still herumsaß und mit niemandem sprach. Louis ließ durchblicken, dass er sie interessant fand, auch wenn er das niemals zugeben würde. Aber warum würde er sonst immer über sie reden? Lucy war keineswegs hässlich mit ihren leicht gewellten, blonden Haaren und ihren strahlend grünen Augen, die man nur ab und zu zu Gesicht bekam.

Zayn hörte Louis nur noch mit halbem Ohr zu. Er war viel zu abgelenkt von der Person, die ihnen gerade entgegen kam. Herr Payne, der mit Abstand heißeste Lehrer, wie Zayn fand. Kurz trafen sich ihre Blicke ehe Herr Payne an ihnen vorbei gegangen war. Zayn drehte sich um und schaute ihm hinterher bis der muskolöse Rücken nicht mehr zu sehen war.

"Hallo? Erde an Zayn. Hörst du mir überhaupt noch zu?", wild fuchtelte Louis mit seiner Hand vor Zayns Blickfeld herum. "Lass das", reagierte Zayn leicht gereizt und schlug Louis Hand weg. "Ouh, da hat wohl jemand doch nicht so gute Laune", lachte Louis. "Ich habe super Laune, aber du sahst aus wie ein Idiot." Lüge.

"Und du sahst aus wie ein verliebtes Fangirl, dass mit seinen Gedanken ganz woanders ist. Wer ist denn die Glückliche?", fragte Louis neugierig.

"Ich bin nicht verliebt." Lüge.

All these lies | Ziam MayneWhere stories live. Discover now