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Es war ein vergleichmässig kalter Herbstabend in New York City. Die Stadt, welche niemals schläft, wurde von einer schleierhaften Schicht Quellwolken überdeckt. Vereinzelt drückte das helle Mondlicht durch und lies somit  die meisten düsteren Stadtteile, ein wenig einladender erscheinen.

In der Bronx, verliehen dies alles eine noch gespenstischere Atmosphäre, wie man sie sonst schon kannte.  Bellende Hunde belebten die scheinheilig Toten, düsteren Gassen. Mülltonnen klapperten unvorhersehbar auf, Ratten bewegten sich durch die Kanalisation.
Vereinzelt hörte man Wasser in Pfützen plätschern, welche von rostenden mit Löchern Versehrten Rinnen, entstanden sind.

Das war mein Zuhause, und mein persönlicher Spielplatz. In den Irrgarten-mässigen Gassen der Bronx wurden nach meinen Regeln gespielt.
Hier kannte ich mich aus, jede Abzweigung, jede Sackgasse war archiviert in meinem Kopf. Hier konnte man mich nicht täuschen.
Wollte man hier Überleben, musste man Blind den Weg finden können.
Sonst würde man Verlieren, und die Strasse gewinnen.

Selbst Tagsüber sah man hier wenige Menschen, genau so wenig wie das unbekümmerte Lachen von kleinen Kindern die auf einem Spielplatz verstecken, fangen oder sonst etwas spielten.

Die Bronx war kein Spielplatz für kleine Kinder, hier lernte man zu Überleben. Es gab ein einziges Sprichwort welches mich seit meiner Geburt nicht mehr los lies : "Beweis das du der Stärkere bist, oder geh unter"

Jeder Mensch wusste das die Bronx nichts hatte ausser sich selbst. Hier herrschte die Gewalt. Man musste sich anpassen an das Leben auf der Strasse. Nur so konnte man Überleben.
Es machte mich beinahe schon wütend wenn ich darüber nachdachte wie die reichen immer reicher wurden und sorglos durch ihr Leben gingen, während hier so viele Menschen in Angst und Furcht leben mussten.

"Du siehst aus als ob du gleich jemanden umbringen willst" scherzte einer meiner Freunde als er ins abgedunkelte Zimmer trat in welchem ich gerade dabei war einen kleinen, schwarzen, rechteckigen Koffer zu schliessen.

Er war mein seit jung auf mein bester Freund, bereits  ein Teil meiner Familie geworden.
Mit ihm war ich hier aufgewachsen, verbrang sogut wie jeden Tag meines Lebens.
Vertrauen war in dieser gegend etwas kostbares, meines besass er. Ich wusste Zayn würde mir immer den Rücken decken. Egal was auch immer passieren mag, er steht hinter mir genauso wie ich hinter ihm.
Er gehörte zu den wenigen Menschen für die ich eine Kugel einfangen würde.

Zayn kam ursprünglich aus Pakistan. Seine Eltern verhofften sich in New York, in Amerika, dem Land in dem Träume Wahr werden, ein besseres Leben. Wie man es hier aber nicht anders kannte wurden sie nach Strich und Faden verarscht. Mit der unterbringen in der Bronx dann, mussten sie wohl eine der teuersten Rechnungen überzaupt bezahlen. Hier hatten sie dann nichts mehr.
Ausser die Familie.

Mein bester Freund hatte schwarze etwas längere Haare, eine Strähne flog ihm immer leicht ins Gesicht wodurch man mehr auf seine dunkelbraunen Augen sehen konnte. Ihn diesen Flackerte purer hass, wut, aber auch Enttäuschung. Die Gesichtszüge waren deutlich zu sehen. Seine Wangenknochen waren so ausgeprägt wie er ergeizig und entschlossen für alles war.
Wie immer trug er ein schwarzes T-Shirt auf dem man vereinzelt Flecken entdecken konnte von getrocknetem Blut. Seine schwarzen Hosen hatten einige Stellen mit Löchern, oder angerissenem Stoff.

"Ich habe noch jemanden auf dem Weg zu dir aufgegabellt, er wartet drausen" Sein Seufzer am Schluss des Satzes machte mir deutlich das er sich genauso wenig freute wie ich.
Ich lachte aber, schlug ihm auf die Schulter und deutete ihm mit einem Schulter zucken mir zu folgen.

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⏰ Last updated: Oct 04, 2019 ⏰

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