15. Kapitel: Jahr 853 - Herzschmerz

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Es hatte nun viel stärker angefangen zu regnen. Schon nach einigen Minuten war ich vollkommen durchnässt und ging aber trotzdem weiter. Ich fühlte mich immer noch nicht sicher innerhalb der Mauern, sie zwängten mich immer noch gefühlsmäßig ein... Ich seufzte und sprang von einem Dach wieder hinunter auf die Straße. Nach einiger Zeit kam ich wieder bei Mauer Rose angekommen... Ich kletterte nach oben und setzte mich dann hin.

"Dieses Mädchen? Sie kommt jede Nacht hier her...", erklärte ein Mann gerade einem Anderem. Sie gehörten zur Mauergarnision... Ein dritter kam auf mich zu. "Hey, Kleine? Willst du nicht nach Hause? Es ist schon dunkel und wenn du noch lange im Regen sitzt holst du dir nur den Tod.", jemand berührte mich an der Schulter. Ich sah hoch:"Ich bin okay, mach dir keine Sorge." "Du solltest trotzdem auch Mal nach Hause.", erklärte er mir und ging in die Hocke. "Ich würde ja nach 'Hause' gehen, aber ich weiß nicht wo das ist...", erklärte ich wahrheitsgemäß. "Hast du keine Familie? Freunde?", fragte er mich. "Ich weiß nicht ob sie mich als Freund betrachten... Und Familie hab ich nur noch Onkel Erwin...", seufzte ich und ließ mich nach hinten fallen. Regen tropfte auf mein Gesicht. "Du meinst doch nicht den Kommandanten des Aufklärungstrupps, oder?", hackte er überrascht nach. "Doch.", meinte ich und wischte mir mit dem nassen Ärmel übers Gesicht. "Ich wusste gar nicht, dass der Geschwister hatte...", murmelte der Mann:"Wie heißt du überhaupt?" "Anngeela... Aber ich mag Ann lieber.", antwortete ich:"Und du?" "Hannes.", erklärte er mir:"Wieso gehst du dann nicht nach Hause zu ihm?" "Weil ich es nicht als Zuhause empfinde.", erklärte ich, wieso erklärte ich dem Mann eigentlich so viel? Gerade als er wieder zum Reden ansetzte tauchte eine Gestalt hinter ihm auf:"Hier steckst du also." Ich legte den Kopf in den Nacken:"Was gibt's Levi?" Hannes stand auf:"Dann musst du wohl los. Bis dann." "Ja.", ich stand auf:"Also was ist?" Er griff nach meinem Arm und sprang die Mauer hinunter. Ich bremste unseren Fall, ohne ein Wort. Er zog mich einfach weiter mit, seine Hand wirkte irgendwie verkrampft...

Bei sich zu Hause stieß er die Tür auf und wir gingen Beide tropfend hinein. "Also was i-?", als ich noch fragte griff sich Levi krampfhaft an dir Brust und ging auf die Knie. Er hatte die Augen schmerzhaft zusammen gekniffen. Ich kniete mich vor ihm hin und öffnete das Hemd von der Uniform. Seine Hand schob ich einfach zur Seite. Sofort stockte mir der Atem. Drähte wickelten sich um sein Herz und zerdrückten es langsam. Wieso hatte ich sie nicht bemerkt? Sofort fiel mir jedoch auf wieso, weil sie sich selbst immer mehrmals spalteten, wahrscheinlich war es davor nur ein ganz dünner gewesen. Jetzt wickelten sich immer mehr um sein Herz. Ich biss mir auf die Unterlippe, dann riss ich die Fäden die schon an der Oberfläche waren heraus. Sofort stöhnte Levi schmerzerfüllt auf. Ich murmelte ein hastiges 'Sorry...'. "Schon gut, aber was ist los?", fragte er keuchend. Ich legte eine Hand auf seine Brust und spürte den unregelmäßigen Herzschlag:"Ich hab einen Draht übersehen und der wickelt sich jetzt um dein Herz." Kaum hatte ich zu Ende gesprochen zog ich einen Büschel heraus. Er keuchte auf und krallte sich an seiner Hose fest. Ich warf die Drähte achtlos zur Seite und zog noch einen Büschel heraus, sodass es länger dauern würde bis er sich komplett um den Muskel gelegt hatte. "Levi, leg deine Hände auf meine Schultern, sonst komm ich nicht an alle Drähte ran.", er tat wie ich es ihm gesagt hatte. Ich umwickelte alle Drähte auf der linken Seite, mit Meinen und zog sie heraus. Langsam bekam Levi schon Wunden, aber es war mir im Moment egal. Er ballte die Hände zu Fäusten und drückte seine Arme gegen meine Schultern, was ich ignorierte und auf der rechten Seite das Selbe machte. Er zuckte zusammen und warf den Kopf zurück, es musste ihm höllische Schmerzen zufügen, da ich keine Zeit hatte es behutsam zu machen. Ich umwickelte die Restlichen und zog sie heraus. Dann suchte ich seinen Körper nochmal ganz gründlich ab. Als ich jeden Millimeter abgesucht hatte zog ich mich zurück und sofort kippte Levi nach vorne, als hätte er keine Kraft mehr um sich aufrecht zu halten. Ich fing ihn überrascht auf:"Bist du noch wach?" "So halb...", hörte ich von ihm. Seine Arme lagen immer noch auf meinen Schultern, sein Kopf hing hinunter und ich hielt ich an den Hüften fest. Beide saßen wir auf den Knien am Boden... "Wenn ich den Typ in die Finger bekomme, mach ich ihn kalt.", erklärte ich. Er lachte humorlos:"Was soll ich da erst sagen..." "Schaffst du's zum Bett?", fragte ich. "Wahrscheinlich nicht.", erklärte er. Ich stand auf und zog ihn mit einem Arm von ihm über meiner Schulter und Einem Meiner an seiner Hüfte hoch. Dann brachte ich ihn in sein Zimmer:"Das Bett kann ich dann wieder frisch anziehen..." "Mach dir darüber mal keine Gedanken.", sagte ich und setzte ihn ab. Sofort kippte er nach hinten um, er zog nur noch seine Beine auf das Bett. Ich half ihm noch aus der klitschnassen Jacke und deckte ihn dann zu. "In dem Schrank da sind frische Sachen...", murmelte er. Ich sah dorthin wo er mit einer Kopfbewegung hingedeutet hatte. "Ich bra-", wollte ich abwinken, doch er murmelte noch:"Sonst wird nur alles nass..." Dann schlossen sich seine Augenlider. Ich legte seine Jacke zur Seite und ging zu dem Schrank hin: wahrscheinlich war mir sowieso alles zu groß. Also griff ich einfach hinein und nahm mir ein schwarzes Langarmshirt heraus, dann zog ich einfach noch eine Jeans heraus. Ich nahm Levis Jacke mit und sah mich in der Wohnung nach einer Dusche um. Im Badezimmer zog ich mich aus und ging in die Dusche. Ich klaute noch ein bisschen Shampoo aus der Flasche und wusch mir die Haare. Eigentlich waren sie schon wieder ziemlich lange... Ich zog die Sachen die ich von Levi hatte an und wie erwartet waren sie mir zu groß, das Shirt ging mir über den Hintern und die Ärmel bedeckten auch fast meine ganzen Hände. Die Hose ging oben, aber unten schleifte sie auch über den Boden... Ich seufzte, verfluchte meine Größe und band mir dann die Haare hoch, nachdem ich sie mir trocken gerubbelt hatte. Obwohl sie noch feucht waren, sah man meine Locken schon wieder... Ich seufzte abermals verließ dann das Bad wieder, nachdem ich die nassen Sachen zum trocknen aufgehängt hatte. Ich schaute kurz in Levis Schlafzimmer, er schlief immer noch. Dann schloss ich die Tür und ging die Drähte aufsammeln. Ich neutralisierte sie wie die ersten und sog sie ein. Dann legte ich mich auf die Bank und schloss die Augen, sofort kam wieder eine Vision von dem Ring und ich sah das brennende Forschungslabor. Hanji würde das alles wahrscheinlich brennend interessieren... Wenn man vom Teufel denkt, sie klopfte lachend gegen das Fenster und das obwohl es Nacht war. Ich stand wieder auf und öffnete es:"Ann, was machst du denn hier?" "Levi schläft.", erklärte ich und legte einen Finger an die Lippen. "Dich hab ich eigentlich auch gesucht! Mal so ganz nebenbei... sind das nicht Levis Sachen?", sie grinste. Ich wurde leicht rot und schnappte mir meine Jacke:"Lass uns spazieren gehen." Sie war nicht nass, dass hieß wohl es regnete nicht mehr. "Gut!", wir gingen los und ich erzählte ihr alles war ich heraus gefunden hatte. Sie staunte nicht schlecht, über die Entstehung der Titanen... "Also waren sie alle einmal Menschen?", fragte sie nach. Ich nickte:"Ja..." "Danke, Ann!", sie umarmte mich:"Dann lass ich euch zwei mal wieder alleine!" Sie zwinkerte mir noch zu und verschwand dann. Wir waren eine Runde in der Stadt gelaufen und waren schlussendlich wieder bei Levi angekommen. Ich schloss die Tür hinter mir und warf meine Jacke über die Lehne des Sofas, dann öffnete ich die Tür zum Schlafzimmer einen Spalt breit um zu sehen wie es Levi ging. Er lag auf der Seite, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Ich ging hinein und schloss die Tür hinter mir. Schnell vergewisserte ich mich ob er noch schlief. Das tat er auch, aber die Decke war ein Stück hinunter gerutscht, sodass man die Wunden an seiner Brust sehen konnte, die ich hinterlassen hatte. Sein Hemd war immer noch offen. Sein rechter Arm lag unter seinem Kopf, während seine Linke in einem rechten Winkel von ihm lag und leicht zuckte. Ich deckte ihn wieder zu und verließ dann den Raum leise wieder...


Attack On Ice (LevixOc)Where stories live. Discover now