Sie drückte mir ohne viel Federlesens eine Schere und Handschuhe in die Hand.
"Die Bubotuber-Pflanzen sind dort hinten." Sie deutete auf eine Reihe bösartig wirkender Pflänzchen, die seltsam zu pulsieren schienen. "Wir müssen sie gießen und düngen, aber du solltest aufpassen, dass dir ihr Eiter nicht ins Gesicht spritzt, dann ist es nämlich vorbei mit deinem „überdurchschnittlich guten" Aussehen."
Ich schluckte hart. "Keine Sorge, ich werde größte Vorsicht an den Tag legen."
"Jaime, wie müssen ohnehin noch reden", sagte Brienne, als sie die Töpfe vorsichtig zu uns herangezogen hatte.
"Oh, müssen wir?" Das klang gar nicht gut.
"Ja. Ich war lange nachsichtig mit dir, aber die Sandschlangen-Sache muss beendet werden."
Ich presste mir sofort die Hände auf die Ohren. "GOD SAVE THE QUEEEEN!!"
Mein Gesang, der wohl eher einem Geschrei ähnelte, war so schief und durchdringend, dass die Fenster des Gewächshauses zu beben begannen.
Der Bubotuber vor uns begann immer heftiger zu pulsieren und Brienne riss mich im letzten Augenblick zu Boden, bevor die Pflanzen ihren ekelhaften Eiter mit einem lautstarken Platschen auf Scheiben, Beete und Boden abgaben.
Ich konnte von Glück reden, dass ich nicht getroffen worden war, sogar Brienne schien unbehelligt aus der Sache gegangen sein.
Schnell rappelte ich mich auf und versuchte dabei, nicht in die Eiterschlieren zu fassen, die sich über das komplette Beet hinweg zogen.
Brienne wollte wohl gerade zu einer kolossalen Schimpftirade ansetzen, als ihr Blick auf die Bubotuber-Pflänzenchen fiel, die in ihrer gleichen schaurigen Pracht vor uns standen.
"Warum sind sie nicht tot?", hauchte sie fassungslos.
"Ich kann nachhelfen, wenn du willst", schnaubte ich, aber Brienne ignorierte mich.
"Sie haben beinahe ihre gesamten Eiterreserven aufgebraucht, vor allem in diesem frühen Stadium ihrer Entwicklung sollte der schlagartige Dehydrierungsprozess ihnen jede Basis zum Leben nehmen."
Ich nickte wissend, obwohl ich keine Ahnung hatte, wovon sie sprach.
"Sieh mal!", rief sie fasziniert, als eine der Pflanze sich langsam ausrollte und eine hübsche hellgelbe Blume entblößte, deren goldener Glanz so intensiv war, dass er den gesamten Raum in ihr Licht tauchte.
"Ist das...normal?"
Brienne schüttelte den Kopf. "Bubotuber blüht nicht."
"Oh, schön", sagte ich säuerlich und wich einer besonders großen Pfütze an übel riechenden Eiter aus. "Ein botanisches Wunder."
Brienne beschwor eine Feder aus der Luft heraus und begann, die Pflanze sanft zu streicheln.
Es war seltsam mitanzusehen, wie ein so riesiges Mädchen wie Brienne eine solche Sanftheit an den Tag legen konnte.
"Was machst du?", fragte ich misstrauisch. "Ich will nicht mit entstellten Antlitz aus dieser Sache gehen."
"Stell dich nicht so an." Brienne verdrehte genervt die Augen. "Ich schaue ob alles okay ist."
"Warum blühen diese dämlichen Pflanzen denn jetzt?"
Brienne antwortete nicht.
Beleidigt lehnte ich mich gegen die durchsichtige Holzwand des Gewächshauses, nachdem ich mit dem Ratzeputz-Zauber die Reste des Eiters entfernt hatte.
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Game of Hogwarts
FanfictionWas, wenn Westeros' zahlreiche aristokratischen Einwohner in einer Parallelwelt (mehr oder weniger) friedlich zusammenleben? Und was, wenn dieser wundersame Ort auch noch die britische Zauberschule Hogwarts ist? Werden die gewohnten Intrigen und Dr...
| 11 ♕ JAIME
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