"Ach ja? Erleuchte mich."

Einen winzigen Augenblick zögerte ich, mit der Antwort herauszurücken, immerhin verdiente die alte Erpresserin eine kleine Stichelei, aber ich war so erleichtert, dass endlich eine Konversation zustande gekommen war, dass ich diese nicht gleich wieder versanden lassen wollte.

"Quidditch."

Brienne gab ein schnaubendes Geräusch von sich. "Nur weil wir beide Kapitäne unseres jeweiligen Teams sind, heißt das noch lange nicht, dass wir irgendetwas gemein haben."

"Ja, aber Quidditch könnte der Grundstein für unsere beidseitige respektvolle Beziehung sein."

"Respekt für dich?", knurrte Brienne, während sie die Türen zum nächsten Gewächshaus aufschloss.

Sofort schlug mir aufgestaute, muffig riechende und feuchte Luft entgegen.

"Ugh, ernsthaft?", lamentierte ich mich lautstark, als mein Blick auf die fliegenumschwärmten Bete fiel, die zudem stark nach Drachendung rochen.

Ich zog meinen Zauberstab und versuchte, den Gestank ein wenig von mir wegzutreiben, aber er waberte erbarmungslos zu mir zurück.

"Wow, Lannister", machte Brienne genervt. "Treulos und magisch total unbegabt! Was für ein überzeugendes Gesamtpaket."

Mit dem Schnippen ihres Zauberstabs wich der Gestank einem neutralen Geruch, der sich auf meine Geruchszellen nach diesem ätzendem Ausflug in eine Drachenhöhle wie der beste Duft anfühlte, den die Welt jemals hervorgebracht hatte.

"Siehst du?", fragte Brienne spöttisch. "War doch nicht so schwer."

"Für eine Hufflepuff bist du wirklich erstaunlich bissig. Du erinnerst mich sogar ein wenig an meine süße Zwillingsschwester."

Brienne zuckte mit meinen Schultern. "Mit meinem Aussehen ist es schwer, nicht einen schützenden Harnisch des Sarkasmus' anzulegen."

Es war das erste Mal, dass sie ehrlich zu mir war und obwohl sie wirklich die Charakterzüge einer besserwisserischen Zicke innehatte, konnte ich nicht anders als eine gewisse Art von Mitleid zu empfinden.

Die Tore der Welt standen einem offen, wenn man so blendend aussah wie ich, aber Brienne war wirklich gestraft.

"Mein Bruder Tyrion hat einmal zu mir gesagt, dass die Welt ihn immer als den ansehen würde, der er war: der uneheliche Sohn einer Lannister und einem Kobold, ein zwergenwüchsiger Bastard, der bei seiner Geburt seine Mutter getötet hat." Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich verzweifelt versuchte, seine Worte in meine Gedankengänge zurückzuzwingen. "Er hat gesagt, er wird niemals vergessen, was er ist und der Rest der Welt wird das auch nicht. Deshalb wird er es wie eine schützende Rüstung tragen, damit ihn niemand damit verletzen kann."

Ein nachsichtiges Lächeln erschien auf Briennes Lippen. "Dein Bruder ist ein schlaues Kerlchen."

Ich nickte bekräftigend. "Ich denke, wenn es die Targaryen nicht gäbe, dann wäre er der Vorzeigeschüler."

"Blöde Targaryen", grinste Brienne mit einem Mal und entblößte ihre schiefen Zähne. "Warum müssen sie auch die Messlatte so verdammt hoch legen?"

Ich seufzte. "Wem sagst du das? So ein überdurchschnittlich gut aussehender Kerl wie ich, der im echten Leben jede Frau bekommen könnte, wird neben den Targaryen geradezu annihiliert."

Brienne bückte sich und zog eine Kiste mit Gartenscheren und dicken Drachenlederhandschuhe hervor.

"Ich frage mich oft, wie in aller Welt ein einzelner Mensch so eingebildet sein kann, Lannister", seufzte Brienne. "Aber spätestens jetzt ist es mir bewusst, es ist die Kombination aus Lannister und Gryffindor, die dir nicht gut bekommt."

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