Kapitel 1

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Gedankenverloren starrte ich aus dem großen Fenster, das direkt gegenüber von meinem Bett war. Mein Leben begann so langsam wieder einen Sinn zu machen nach dem was alles in dem letzten Jahr passiert ist. Ich schob den Gedanken daran schnell zur Seite und stand auf um nach unten in die Küche zu gehen.

Unten angekommen, sah ich meine Mutter in der Küche irgendetwas backen.

"Hey Saphira, könntest du mir schnell einen Gefallen tun?'' fragte mich meine Mutter, als sie meine Anwesenheit bemerkt hatte. Ich nickte und wartete auf ihre Antwort.

"Kannst du bitte kurz den Müll raus bringen? Ich habe das heute Morgen total vergessen, entschuldigung.''

Ich seuftzte und nahm den Müllbeutel, der neben der Tür stand, und machte mich auf den Weg zu der Haustür. Ich trat in die kühle Abendluft und schnappte nach Luft. Es wurde immer kühler, was mich nicht wunderte, da es schon Anfang November war. Trotzdem lag noch immer kein Schnee, worüber ich leicht traurig war, da ich Winter liebte. 

Ich warf schnell den Müll in die Mülltonne und rannte zurück zu der Haustür. Erst jetzt bemerkte ich etwas ungewöhliches. Vor dem Haus direkt nebenan, stand ein großer Lieferwagen hinter dem gerade eine Frau hervortrat. So wie es aussah packte sie Sachen aus dem Auto in das Haus. Bedeutet das etwa, dass wir wieder Nachbarn haben?

Irgendwie freute ich mich darauf. Ihr müsst verstehen, ich lebe schon meine ganzen 16 Jahre in diesem Haus und als ich 4 war, ist das Ehepaar ausgezogen. Seit diesem Moment an stand das Haus 12 Jahre lang leer und niemand wusste wieso.

Der Gedanke, dass vielleicht ein Mädchen in meinem Alter dort einziehen würde, machte mich richtig glücklich. Ich rannte schnell wieder zurück in das Haus und rief meiner Mutter die neue Botschaft entgegen.

Zusammen standen wir beide nun am Küchenfenster und beobachtete das Geschehen.

"Hey, wie wäre es wenn wir ihnen ein paar Cupcakes rüber bringen? So als eine nette Geste?'' Fragte mich dann meine Mutter, als die Frau das Auto abschloss und in dem Haus verschwand.

"Willst du nicht vielleicht ein bisschen warten Mum? Sie sind doch gerade erst angekommen.'' Murmelte ich und drehte mich um. Um ehrlich zu sein habe ich das gerade nur gesagt, da ich schrecklich aussah. Ich trug eine Jogginghose und einen Hoodie und zudem hatte ich kein Make-up drauf und meine langen braunen Haare waren achtlos in einen Messy bun geworfen. (Siehe Bild)

"Ach! Los stell dich nicht so an Saphira. Komm, wir gehen sie jetzt begrüßen.'' Antwortete meine Mutter strahlend und packte ein paar Cupcakes in eine Tupperschüssel. Meine Mutter liebte diese Teile und bewahrte alles mögliche dadrin auf.

"Kann ich mich vielleicht kurz noch umziehen und mich schminken?'' Murrte ich und machte mich auch schon auf den Weg nach oben.

"Nein, du siehst toll aus. Komm.'' Sagte meine Mutter und zog mich an meinem Arm zu der Haustür. Ich hatte gerade so noch Zeit meine Schuhe zu packen, bevor ich auch schon wieder in der frischen Luft stand. Ich hüpfte meiner Mutter schnell hinterher und  versuchte nebenher noch meine Schuhe anzuziehen.

Außer Atem, von den 5 Meter rennen, stellte ich mich neben meine Mutter und versuchte mich halbwegs gut aussehen zu lassen, was mir jedoch nicht gelang. Ich holte nochmal tief Luft und da klingelte meine Mutter auch schon an der Tür.

Keine paar Sekunden später wurde die Tür von der nett aussehenden Frau geöffnet. Sie schenkte uns beiden ein breites Lächeln.

"Hallo. Wir sind ihre Nachbarn und wollten euch nur kurz Herzlich Willkommen heißen. Ich  bin übrigens Marina und das hier ist meine Tochter Saphira.'' Sagte meine Mutter und überreichte der Frau die Dose mit dem frischen Gebäck.

New neighbor?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt