Kapitel 3

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Alle lachten. Sie lachten über mich. So laut, dass es wirklich jeder mitbekam. Ich schluchzte, meine Bücher, die ich auf dem Arm hatte, fielen auf den Boden. Die anderen lachten noch lauter. Weinend drehte ich mich um und wollte wegrennen, doch ich lief in eine der lachenden rein und fiel hin. Ich schaute hoch und blickte in Lin's Gesicht.

Schweiß gebadet schreckte ich aus dem Schlaf. Es war noch dunkel. Ich schaute auf meinen Funk-Wecker, 4.20 Uhr.
Lin schien noch zu schlafen.
Macht Sinn....
Selbst nachts hab ich nicht meine Ruhe vor meiner inneren Stimme.
Da ich eh nicht mehr schlafen konnte, machte ich meinen Laptop an und ging auf die Homepage vom Internat. Fett oben drüber stand:
Herzlich willkommen auf der Homepage vom Internat Orthenburg.
Also Orthenburg kannte ich nicht. Ist das ne Stadt? Oder heißt das Internat halt nur so? Ich weis es nicht....
Ich klappte den Laptop zu und legte ihn neben mein Bett. Müde schloss ich die Augen und versuchte, nicht an morgen und den Abschied von hier, zu denken.

* * * *

Durch das schreckliche Geräusch meines Weckers wurde ich aus dem Schlaf geholt. Ich rieb mir die Augen und setzte mich auf.
'Liiiz, steh auf, wir fahren gleich!', hörte ich meine Zwillingsschwester schreien. Augen verdrehend machte ich mich auf den Weg nach unten. Dort standen schon unsere zwei Nike-Koffer und meine Eltern, die mich genervt anschauten.
Mit gleich hatte Lin ein bisschen untertrieben, jetzt hätte besser gepasst...
Kommentierte meine innere Stimme.
Ich schnappte mir ein Toast und rannte schnell wieder hoch, um mir was passenderes als meine Jogginghose anzuziehen und zwar eine hellblaue Jeans mit Löchern, ein schwarzes Top und ein rot, blau, schwarzes Hemd, welches ich um meine Hüften knotete.
Dazu schlüpfte ich in meine Vans, ging wieder nach unten und setzte mich neben meine Schwester ins Auto.
Lin grinste mich voll Vorfreude an, welche ich nur teils erwidern konnte.

* * * *

Am Bahnhof angekommen, suchten wir das Gleis 7.
"Wo ist denn dieses verdammte Gleis?!", stöhnte ich genervt und ging einen Schritt zurück, um besser auf den Plan sehen zu können, jedoch lief ich in eine andere Person rein.
"Nicht so stürmisch, Schönheit!", lachte ein Junge in meinem Alter.
Ich zeigte ihm meinen schönsten Finger, drehte mich um, warf meine Haare über meine Schulter und lief im selbstbewussten Gang zu meiner Familie zurück, ohne mich noch mal umzudrehen. Die Blicke von dem Typ konnte ich förmlich in meinem Rücken spüren. Ich grinste etwas triumphierend und stellte mich neben Lin. Sie zog ihre linke Augenbraue nach oben und schaute mich fragend an. Ich verdrehte die Augen, aber mir war jetzt schon klar, dass ich ihr wohl oder übel alles erzählen musste.

* * * *

Wir winkten ein letztes Mal unseren Eltern, ließen uns dann in unsere sitze zurück sinken und genossen kurz die Stille.
"So, wer war das?!", fragte Lin mich.
"So'n Typ der mich so voll billig angemacht hat, und dann einen Korb bekam.", ich musste laut loslachen, das Gesicht war echt unbezahlbar gewesen. Lin musste auch lachen.
"Und...Und dann?!", sie konnte kaum noch aufrecht sitzen bleiben vor lachen.
"Dann habe ich ihm den Mittelfinger gezeigt!", mir tat auch schon der Bauch weh vor lachen. Lin lachte noch mehr.
"Ist hier noch Platz?!", fragte mich eine männliche Stimme, die ich nur all zu gut kannte.
"Ja klar!", antwortete Lin, bevor ich es tun konnte.
Als er sich setze (neben mich natürlich) grinste er und sagte:
"Ich wusste garnicht das es dich zwei mal gibt, Schönheit! Ich bin übrigens Daniel, nenn mich aber bitte Dan! Sehr erfreut!"
"Ich nicht!", knurrte ich, nahm mein Handy raus, steckte meine Kopfhörer in meine Ohren und machte Business von Eminem an, dabei ignorierte ich die fragenden blicke meiner Schwester.

Das 3. Kapitel ist mal etwas länger (622 Wörter)❤️
Ich hoffe es hat euch gefallen, das oben ist übrigens Lin.
LY
~Diamond

Twin Sisters - whose boyfriend Is he?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt