primer

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Lehrer, denkt Louis, müssen die traurigsten Menschen auf der Erde sein. Warum sollte jemand seinen Tag damit verbringen wollen, mit Heranwachsenden, die sie hassen, zu arbeiten, nur um jeden Tag ihres Arbeitsleben zu sagen, dass die Schüler sie auch hassen, bis sie in den Ruhestand gehen. Aber Louis ist keine Person, die Entscheidungen anderer Menschen in Frage stellt.

Deswegen stört ihn der hübsche Junge, der neben ihm in Chemie sitzt nicht, im Gegensatz zu Pamela, die zwei Plätze weiter sitzt, noch nie etwas von einem Gürtel gehört hat und immer mit ihrem deutlich sichtbarem Schlüpfer, für jeden, der hinter ihr sitzt sichtbar, auftaucht.

Lehrer sind nicht alle schlimm, nimmt Louis an, denn er ist sich sicher, dass viele von ihnen nur normale Leute sind, die ihre Familie unterstützen und sich etwas leisten wollen. Louis, der außergewöhnlich ist, kann das nachvollziehen.

Außergewöhnlich. So wie, außer-gewöhnlich. So wie, sehr gewöhnlich.

Langweilig.

"Wie war euer Wochenende, Klasse?" Schrecklich.

Der normale monotone Chor  "Gut.", hallt durch die Klasse. Der Lehrer wirkt zufrieden, als er die alten Kreidestriemen an der Tafel mit einem Schwamm wegwischt. Er hustet, als er seine Hände aneinander reibt.

"Öffnet eure Bücher Seite Fünfzehn." Scheiße.

Welcher Idiot kommt ohne sein Buch zum Unterricht?  Louis guckt den Jungen neben ihn an, der sich gerade bückt und sein eigenes Buch aus dem Stapel bestehend aus Bücher, Mappen und Blöcke herauszieht. Louis versucht nicht zu lange auf die glatt aussehende Haut seiner langen Beine oder den Aufdruck auf seinem Rock zu schauen. (Der Rock ist eigentlich ganz süß. Louis sollte eigentlich verstört sein, aber er ist fasziniert wie der Stoff im Kontrast zu seinem Teint aussieht)

"Kann ich dir irgendwie helfen?" Und Oh Gott, dieser Akzent zusammen mit dieser tiefen, wunderschönen Stimme ist Musik in Louis' Ohren. "Ähm, wie heißt du nochmal?"

"Louis," sagt er, weil er merkt, dass er seit zwei Monaten neben Long Legs saß, und sie sich noch gar nicht richtig vorgestellt haben. Er streckt höflich seine Hand aus. Long Legs sieht Louis' Hand für eine Sekunde an, bis er wieder hoch guckt, und seine Lippen, die viel zu pink sind, um natürlich zu sein, leckt. Louis lässt seine Hand fallen und kratzt sich verlegen am Nacken. "Ich, ähm.. Wie heißt du?"

"Kann ich dir irgendwie helfen?", er ignoriert Louis' Frage. Louis versucht, nicht beleidigt zu sein, aber der Rest der Klasse kritzelt schon Notizen, und Louis ist sich nicht sicher, wie lange sie diese nette kleine Unterhaltung weiterführen können, bevor sie erwischt werden.

"Könnten wir uns dein Buch teilen? Ich..Ich hab meins vergessen.", fragt Louis schüchtern.

Long Legs denkt ein paar Sekunden darüber nach, zuckt dann mit den Schultern, und platziert das Buch auf dem Tisch. "Nein, eher nicht."

"Ähm..?"

"Also, das ist mein Buch, es war schon immer mein Buch und es wird auch mein Buch bleiben. Siehst du das?-" Er zeigt auf den leeren Platz vor Louis. "Dort sollte dein Buch liegen. Wenn du es vergisst, okay, egal. Keine große Sache. Aber wenn ich dir mein Buch leihen würde, ist diese Stelle hier-" er zeigt mit seinem Finger von Louis Platz zu seinem Platz. "-dann leer."

"Ich will nicht- schau, Kumpel, kann ich es mir nur für diese Stunde leihen? Wir könnten es ja auch, ähm, auf deinem Platz lassen?", murmelt Louis.

"So funktioniert das nicht."

"Warum muss da so ein kompliziertes System sein? Ja oder Nein?", schnauzt Louis. Long Legs runzelt seine Augenbrauen.

"Nein." Und dann dreht er sich weg.

Louis bewegt sich auf seinem Stuhl. (Mr. Professor starrt Louis vom Ende der Klasse an), und tut so, als wäre er sauer. Er klopft mit seinem Stift am Rand des Tisches, und schreibt beleidigt seinen Namen sieben Mal in die Ecke seines Zettels.

Dann versucht er es nochmal.

"Bitte? Ich will es mir nur ausleihen?"

"Nein."

"Oh man, scheiße-"

"Weißt du, du wirst mich mit fluchen nicht umstimmen können. Du kommst nur in Schwierigkeiten!" sagt Long Legs darauf.

Louis hasst ihn.

"Wessen Schuld wäre das?"

"Deine. Du bist derjenige, der sein Buch im Schließfach vergessen hat." Er zuckt mit den Schultern. Louis seufzt. Er wusste nicht mehr, was er noch zu diesem Jungen / Mädchen / unnatürlich attraktiven Menschen sagen sollte. Es ist erst Acht Uhr morgens und er ist schon genervt und gestresst.

"Aber du könntest das Richtige tun und mir helfen", sagt Louis. Long Legs ignoriert ihn und tritt mit der Spitze seiner Chucks leicht an das Tischbein. Louis beißt die Zähne zusammen, und schlägt mit seiner Hand direkt auf die Seite des Buchs, indem der andere Junge gerade gelesen hat.

Long Leg's Augen huschen hoch zu Louis' Augen. "Das könnte ich. Aber was bekomme ich dann von dir zurück?"

Louis hatte genug. "Egal, was du willst."

Der andere Junge denkt für einen Moment darüber nach, dann legt er seinen Stift auf den Tisch. Er schiebt das Buch langsam zu Louis- der erleichtert seufzt.

"Okay. Du schuldest mir.. einen Kuss."

"Einen Kuss?"

"Auf die Lippen." sagt er, und leckt sie neckend.  Louis schluckt und schaut zurück in den Text, hoffend, er kann so seine roten Wangen verstecken.

"Deal?"

"I-Ich denke-"

"Jungs!", ruft der Lehrer. "Naja, eher Junge und Harry."

Harry? Das ist sein Name? Er sieht nicht aus wie ein Harry.

Louis schaut hinüber zu den geweiteten grünen Augen und den perfekten hochgezogenen Augenbrauen- Oh Gott, er ist so wunderschön. Louis fühlt sich, als ob er die Sonne ansieht.

"Zurück an die Arbeit!"

"Ja, Entschuldigung", hustet Louis, weil die halbe Klasse sie anguckt.

Er sackt in seinem Stuhl zusammen.

Baby Lips [l.s mpreg] (boyxboy) {german translation}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt