Ein Besuch auf dem Flohmarkt

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 Christin lief gerade mit ihrer besten Freundin Lilly über den Flohmarkt, welcher jeden Sonntag auf dem Parkplatz des Supermarktes, zwei Querstraßen weiter von Christins Wohnhaus, statt fand. Lilly war eine bildhübsche, hochgewachsene, großbusige und naturblonde Schönheit die wirklich jeden Mann haben konnte. Daher hatte sie auch bereits schon jeden Mann gehabt der ihr gefiel.

Ihr zauberhaftes Puppengesicht mit dem kleinen Mund, welcher jedoch schöne volle Lippen aufwies, den großen ozeanblauen Augen und der makellosen Haut ließ jeden Mann dahin schmelzen. Zu mal Lilly ein typisches Mädchen war das nur zu gerne mit ihren Reizen spielte, um so den Mann für sich zu gewinnen. Sie ließ den Mann gerne den Beschützer spielen und sagte ihm dennoch was ihr gefiel und was nicht, da sie es verstand einen Mann so zu manipulieren, dass er tat was sie wollte.

Lilly kümmerte sich am liebsten um ihr gutes Aussehen, kaufte gerne hübsche Kleidung, schminkte sich meist viel zu viel und achtete stets darauf gut gestylt das Haus zu verlassen. Vermutlich waren es einfach diese absoluten Gegensätze die Lilly und Christin zu besten Freundinnen machten. Lilly war auch ein Partymäuschen, trank auf Partys mit Vorliebe Alkohol, hatte nach jeder Party einen neuen Liebhaber gehabt und konnte schon auf sehr viel sexuelle Erfahrung zurück blicken.

Aber so unschuldig wie sie aussah, war sie definitiv nicht. Sie nutzte die Männer für ihren Spaß aus und schoss sie in den Wind, wenn sie ihr langweilig wurden. Männer waren für Lilly nur Spielzeuge, denn die meisten Männer sahen dasselbe in den Frauen, weshalb sie den Spieß umgedreht hatte.

Lilly zog auf dem Flohmarkt bereits schon wieder jegliche Aufmerksamkeit des männlichen Geschlechts auf sich, da sie in einem kurzen hellblauen Jeansrock, offenen und schwarzen Absatzschuhen und einem bauchfreien und pinken Trägerhemd über den Flohmarkt lief. In ihrer Hand baumelte ihr gelbes kleines Ledertäschchen in dem sie ihre Geldbörse, ihr Smartphone und ihr Make-up aufbewahrte. In der Regel schminkte Lilly sich sofort nach, wenn sie einen Spiegel oder eine Damentoilette entdeckte.

Ganz bodenständig hingegen lief Christin neben ihrer besten Freundin her, welche nur eine schwarze und etwas enger sitzende Stoffcaprihose, die nur so eng saß weil sie diese aus Versehen mal zu heiß gewaschen hatte, ein schwarzes Shirt mit etwas großzügigem Ausschnitt, weiße Socken in schwarzen Chucks und ihre schwarze Umhängetasche von 'Nightmare before Christmas' trug. Ihr Haar trug sie offen, denn beim zusammenbinden ihrer Haare, vorhin auf dem Weg von ihrer Wohnung hier her, war ihr liebster Haargummi kaputt gegangen. Blöder Weise hatte sie auch nur diesen einen dabei gehabt und nahm nun ihr Schicksal hin das sie mit offenem Haar über den Flohmarkt gehen musste.

Lilly strich sich durch ihr schulterlanges und nahezu perfekt geföntes Haar, zwinkerte einem attraktiven, jungen und braunhaarigen Mann zu und blickte anschließend zu ihrer besten Freundin. Christin jedoch betrachtete, mit suchendem Blick, die Stände, musterte neugierig die Ware und ließ das Aussehen der, meist Mitte fünfzig-jährigen, Verkäufer auf sich wirken. Viele von ihnen wirkten von der Kleidung her tüdelig, eigenwillig und altmodisch, genauso wie die Waren die sie anboten. Christin war in der Hoffnung hier jemanden zu finden der einen alten Fernseher günstig zu verkaufen hatte.

Ihrer hatte nämlich vor zwei Tagen endgültig den Geist aufgeben. Das Bild war nicht mehr als ein Flimmern gewesen und man konnte daraus nur noch ein lustiges Rätsel machen, was da gerade auf dem Bild passierte. Der Sound war wenigstens noch auf monoton gelaufen, doch seit Vorgestern hatte sich auch die letzte Box dazu entschieden keinen Mucks mehr von sich zu geben.

Somit war klar das seine zwanzig Jahre sich nun langsam bemerkbar machten und es Zeit wurde ihn in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Nun brauchte das Christin einen neuen Fernseher.

Getrennt durch eine ScheibeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt