Kapitel 1.1 (Oktober 2015)

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..so richtig fing eigentlich alles mit 13 an. Ich kannte es von anderen runter gemacht zu werden, nur weil ich dieses "Idealbild" nicht hatte.

Was ist überhaupt das Idealbild eines Mädchens? Es gibt keins! Jeder ist so wie man ist.. sowas kann man nicht ändern. Akzeptieren heißt das richtige Wort.

Ich ging in die 2 Klasse der Mittelschule. War eigentlich ein fröhliches, nettes, hilfsbereites Mädchen, doch auch sehr naiv und so konnten mich alle ausnutzen.
Ich ging dem realen Leben aus dem Weg.. vertiefte mich in das Internet. Eher in den 3D-Chat Imvu, denn dort hatte ich das Gefühl, dass ich akzeptiert werde.
Ich lernte Leute kennen die mich liebten.. die mich so mochten wie ich war.
Und so naiv ich war, "verliebte" ich mich. Es war keine richtige Liebe.. eher etwas womit ich angeben konnte im realen Leben. Ich hätte einen Freund und die anderen nicht.. doch ich täuschte mir die Liebe selbst vor.

Als auch mit der "Beziehung" schluss war und ich weiterhin wegen den kleinsten Dingen runter gemacht worden bin, konnte ich irgendwie nicht mehr.
"fett, geh dich erhängen du Miststück, Hure, Schlampe, du bist ein fettes Schwein" das ballerten sie mir auf den Kopf. Ich war gerade mal 13 und bekam sowas zu hören. Warum werde ich als Hure oder Schlampe beschimpft, wenn ich noch nie Sex hatte oder sonstiges. Ich verkraftete es nicht mehr.
Natürlich war es nicht das einzige, was passiert ist, doch da war der Punkt, an dem alles bergab ging.

Es ging ein Mädchen in meine Klasse, welche Schnitte an den Armen hatte.. sie versteckte sie zwar, doch immer wenn wir Sport hatten, musste sie ihr Bandana abnehmen.
Ich baute eine Verbindung zu ihr auf.. wir vertrauten uns gegenseitig Sachen an und dann fragte ich sie woher sie die Schnitte hatte. Anfangs bekam ich immer zu hören dass es ihre Katze gewesen ist (wobei sie nicht mal eine Katze hat) doch ich hackte immer mehr. Bis sie es mir sagte.

"Ich mach's mit verschiedenen Dingen. Stecknadel, Schere, Messer, Rasierklingen,.."
"Tut das nicht weh wenn du dir da ein Messer in den Arm rammst?"
"Nein.. es ist eher ein Gefühl von Befreiung.."

Und dann kam es.. diese Lust es zu probieren.. ob es wirklich so ist wie sie es sagt.. und dann tat ich es.. den ersten Schnitt mit einem gespitzten Bleistift. Ich nahm den Bleistift in meine rechte Hand, setzte am linken Unterarm an und ritzte mit meinem Bad der Gefühlen ein Kreuz.

Ich weiß nicht warum ausgerechnet ein Kreuz wenn ich ungläubig bin.. aber irgendwie kam es so über mich..


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