Chapter 26

284 8 0
                                    

Ich weiß nicht was ich tun soll.
Ich will dieses Kind nicht alleine großziehen und eine dieser Assi Mütter werden, aber ich will es auch nicht umbringen. Ich kann meinen Eltern sowas nicht antun. Ich muss es abtreiben, dass ist für alle das Beste.

Es ist Mittwochmorgen und ich mache mich gerade für die Schule fertig. Heute Mittag will ich es Justin erzählen. Ich muss mit irgendjemandem reden und Justin ist mein bester Freund und ihn haut nicht so schnell etwas um.

Ich laufe gerade aus dem Schulgebäude in die Richtung von meinem Auto. Ich bin Shawn den ganze Tag aus dem Weg gegangen. Sobald ich ihn gesehn habe, bin ich ihm ausgewichen aber als ich zu meinem Auto laufe steht er da und wartet auf mich. Shit. Was jetzt?
Ich lauf nervös in seine Richtung und gebe ihm dann eine Umarmung. "Alles okay zwischen uns? Naja ich meine du bist mir den ganzen Tag aus dem Weg gegangen." Sagt Shawn. Wow ist es so offentsichtlich? Ups. Ich sammle mich kurz und antworte ihm dann "Echt? Das war wohl unbewusst." Lügnerin. "Nein, es ist alles gut. Was soll schon sein?" Außer das ich schwanger bin und du der Vater, alles cool. "Naja keine Ahnung, wie gehts dir? Ist dir immer noch so oft schlecht? Nicht das du und Mike nicht richtig aufgepasst habt." Zwinkert er. Autsch, Volltreffer. Das war jetzt mitten ins meine Gefühlstrommel. Ich glaube ich bekomme Schweißausbrüche. "Haha, nein, nein." Versuche ich die ganze Situation zu überspielen. "Naja ich muss dann mal los." Füge ich noch hinzu. Er lächelt und ich steige in mein Auto. Ich muss mich zuerst sammeln, bevor ich losfahren kann.
Ich fahre los, aber nicht nachhause sondern zu Justin. Ich klingle zweimal, dann öffnet Justin mir die Tür. "Hey" sage ich und umarme ihn. Ich setze mich auf die Couch neben ihn. Er bietet mir was zu Essen an, aber ich hab keinen Hunger. "Justin, ich muss mit dir reden." Fange ich an und Justin sieht mich besorgt an. "Also naja..du weißt Shawn und ich hatten vor kurzem was miteinander und naja..es gibt da was." Sage ich dann. Besorgt fragt er mich dann "Alles okay? Du wirkst nicht gerade als sei es etwas positves." Verzweifelt reibe ich meine Augen. "Hey, jetzt sag schon. So schlimm kann es nicht sein." Sagt er dann und nimmt mich in den Arm. "Okay also, ich naja ich muss wohl an diesem Abend meine Pille vergessen haben und irgendwas muss mit dem Kondom schiefgelaufen sein, aufjeden bin ich jetzt schw-schwanger." Sage ich schnell und mit zittriger Stimme. "Ehrlich jetzt?" Sagt Justin erstaunt. "Okay das hätte ich jetzt nicht erwartet." Fügt er noch hinzu. "Werde ich denn Patenonkel?"
"Justin!" Sage ich lachend. "Mal Spaß bei Seite, ich weiß nicht ob ich das Kind kriegen werde." Sage ich dann und schaue auf den Boden. Ich weiß er will mich davon abhalten und wenn ich ihm in die Augen schaue schafft er es sowieso. "Du willst es abtrieben?" Fragt er dann entsetzt. Ich nicke leicht. "Nein tus nicht. Du schaffst das und ich bin für dich da. Du musst es Shawn sagen." Sagt er und dreht meinen Kopf so, dass ich gezwungen bin ihn anzuschauen. "Aber es ist deine Entscheidung."

Donnerstag und Freitag gingen ziemlich mühsam vorbei. Ich musste mich zwar nicht mehr übergeben aber jeden Morgen spürte ich diese Übelkeit.
Es ist Samstag und ich will heute in die Stadt, also packe ich meine Sachen und gehe los.
Ich beschließe zuerst zu Starbucks zu gehen, danach laufe ich einfach nur durch die lange Straße. Bei einem riesigen Gebäude bleibe ich stehen. Der Frauenarzt. Ich gehe hinein. Ich sage zu einer Arzthelferin, dass ich mich über Abtreibung aufklären lassen möchte. Sie bittet mich, mich für einen Moment ins Wartezimmer zu setzen. Nach ca. 15. Minuten warten ruft sie meinen Namen auf und führt mich in einen Raum wo die Ärztin schon wartet. "Hallo Miss Grace, was kann ich für sie tun?" Fragt sie freundlich. "Ich möchte mich über Abtreibung aufklären lassen." Antworte ich. "Sie sind schwanger?" Fragt sie dann. Ich nicke. "Sie ziehen also eine Abtreibung in Erwegung." Ich nicke wieder. Sie erklärt mir alles und gibt mir Informationen. Nachdem sie mir alles erklärte sagt sie "Sie müssen mindestens 3 Tage darüber nachdenken ob sie dies wirklich durchführen möchten. Wenn sie sich sicher sind, kommen sie einfach wieder." Ich bedanke mich und verabschiede mich dann.

Als ich zuhause ankommen höre ich ein etwas lautes Gespräch zwischen meinen Eltern in der Küche. Sie streiten sich. Über mich. Über das Baby. "Wie sollen wir das schaffen? Was werden Nachbarn und alle anderen sagen." Ruft mein Vater. Ich platze plötzlich rein und sage dann "Keine Angst, ich werde das Kind nicht kriegen. In 3 Tagen habe ich einen Termin." Dann laufe ich schnell in mein Zimmer und knalle die Tür zu. Kurz darauf kommt meine Mutter rein. "Geh bitte." Sage ich laut. "Dein Vater meint das nicht so, du musst das nicht tun." Sagt sie dann. "Ich will es aber und jetzt raus." Sage ich wieder laut. Ohne noch irgendwas zu sagen geht sie aus dem Zimmer.

We're "Just friends"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt