2.Kapitel

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Am Horizont konnte ich schon den Palast erblicken, aber erreichen konnte ich ihn nicht da mein Wecker klingelte. Genervt davon stand ich auf und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Mein Outfit besteht heute aus einer weißen Bluse und einer schwarzen Hose und schwarzen Stiefeletten. Ich ging die Treppe runter und wollte mir nur schnell einen Apfel holen, als mich mein Vater erschreckte. Er fragte mich warum ich in letzter Zeit so abweisend reagierte und ich erzählte ihm eine Kurzfassung von meinen Traum aus der letzten Nacht und ich glaub er hält mich jetzt für total verrückt weil er mir klar machen wollte das das alles nur ein Traum war und nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Ich hörte aber einen ängstlichen Unterton aus seiner Stimme heraus, was mich zum zweifeln brachte. Ich hatte das Gefühl das er eigentlich ganz genau weiß was mit mir los ist und wieso ich anders bin, es mir aber nicht erzählen will. Ich traute mich allerdings nicht ihn darauf anzusprechen, jedenfalls noch nicht. Er bat mir an mich zur Schule zu fahren, aber ich lehnte ab weil ich mich schon mit Chris verabredet hatte, um mit ihm zur Schule zu laufen. Ich schnappte mir jetzt also den Apfel, zog meine Jacke an und ging zu unserem vereinbarten Treffpunkt, an dem Chris auch schon auf mich wartete. Ich weiß nicht wieso aber ich bekam in letzter Zeit immer öfter das Gefühl das Chris mich nicht nur als gute Freundin sieht, sondern mehr von mir möchte. Manchmal bemerke ich seine hoffnungsvollen Blicke wenn er sich mit mir privat treffen will. Allerdings seh ich in ihm nicht mehr als einen Kumpel aber ich trau mich nicht es ihm zu sagen, weil ich Angst habe das das unsere Freundschaft gefährden könnte. An der Schule angekommen verabschiedeten wir uns vorerst, weil wir einen unterschiedlichen Stundenplan hatten. Ich ging zu meinem Schließfach um mein Physik Buch zu holen, aber ein Junge stand davor. Nach kurzem Nachdenken fiel mir auf das es einer von den 5 Jungs war, in die ich und Lena gestern hineingelaufen sind. Es schien so, als ob er auf mich warten würde denn er machte keine Anstalten zu gehen als er mich sah. Bei ihm angekommen checkte er mein Äußeres von unten nach oben ab bevor er anfing zu sprechen. Er stotterte etwas vor sich hin und wurde danach leicht rot, was mich vermuten lässt das er aufgeregt ist. Er bemerkte das ich nichts verstanden hatte und wiederholte sich, diesmal ohne stottern. Er sagte das er mich schon länger beobachtet habe und mich hübsch findet. Ich war total überrascht weil ich ihn bisher noch nie gesehen hatte, aber er sagte das er in der selben Jahrgangstufe wie ich sei und ich glaubte ihm. Es trat eine peinliche Stille zwischen uns ein, weil keiner von uns wusste was er sagen soll. Zum Glück klingelte es zum Unterricht und ich konnte schnell wegrennen, allerdings ohne mein Physikbuch. In der Pause erzählte ich Lena sofort von dem Vorfall bei dem Schließfächern und sie fing an zu kichern und mich damit aufzuziehen. Ich boxte ihr leicht gegen den Arm worauf sie dann aber nur noch mehr kichern musste und ich dann auch. Der restliche Schultag verlief ohne weitere seltsame Zwischenfälle und ich ging allein nach Hause. Zuhause angekommen kochte ich mir Nudeln und schaute Fernsehen. Am späten Nachmittag kam mein Vater nachhause und ich überlegte kurz ob ich ihn auf heute Morgen nochmal ansprechen sollte, aber ich ließ es dann doch und verschwand in meinem Zimmer mit der Ausrede Hausaufgaben machen zu müssen. In Wirklichkeit recherchierte ich weiter über die Bedeutung meines Traumes. Ich fand allerdings nichts hilfreiches also beschloss ich mich Bettfertig zu machen und schlafen zu gehen. Ich schlief schnell ein und war wieder im selben Traum wie gestern. Tilion stand angelehnt an einen Baum, so als ob er mich erwartet hätte. Ich ging auf ihn zu und er begrüßte mich freundschaftlich. Ich erklärte ihm wieso ich gestern plötzlich weg war und er verstand, was mich verwunderte. Tilion erzählte mir, das er seinem Vater alles erzählt hatte und sein Vater Kontakt mit Galadriel aufgenommen hatte. Sie erzählte ihm von einer Prophezeihung, laut dieser sollte irgendwann ein Mädchen nach Mittelerde kommen und die Völker vor dem Bösen retten. Zuerst würde sie nur in ihrem Träumen hier sein, doch bald müsste sie sich entscheiden ob sie ihr halbwegs normales Leben weiterleben wollte oder ob sie die Leben vieler Menschen und Elben retten würde. So wie es aussah war ich dieses Mädchen, ich Nienna, ich kann mir nicht vorstellen das wirklich ich diese rätselhafte Propheziehung bald erfüllen könnte...
Tilion brachte mich direkt zu seinem Vater, damit er mit mir ein paar Dinge besprechen konnte, vor allem wann ich die Entscheidung treffen müsste. Thranduil war sehr nett zu mir, wahrscheinlich weil er wusste das ich bald auch über sein Schicksal entscheiden werde. Wir wurden unterbrochen von einem blonden Elben, der Thranduil zum verwechseln ähnlich sah. Er begrüßte mich höflich und stellte sich mir vor: Er heißt Legolas Grünblatt und ist der Sohn Thranduils, er wird also eines Tages die Herrschaft über den Gründwald antreten. Er machte außerdem einen sehr sympathischen Eindruck auf mich und ich muss zugeben das ich ihn ausgesprochen hübsch finde. Er wandte sich leider schnell seinem Vater zu und berichtete das sich die Spinnen im Wald immer weiter ausbreiten und kleine Orkscharen hindurchziehen und Waldelben angreifen. Ich verstand nichts davon, ich wusste ja nicht einmal was Orks waren oder was das für Spinnen sein sollen, denn die Spinnen die ich kenne sind nicht sonderlich groß und zudem meistens ungefährlich. Legolas schaute, während er sich mit seinem Vater unterhielt, immer wieder zu mir. Sein Blick war voller Neugier und er kam langsam auf mich zu, aber plötzlich verschwamm alles...

Fortsetzung folgt :)

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