Kapitel 36*-*

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P.o.V Tom

Nervös stehe ich an der Seite von Mum vor der Tür, zu Joshs Krankenzimmer. Meine Handflächen schwitzen unaufhörlich weiter, also bleibt mir nichts anderes übrig als diese immer wieder an dem Stoff meiner dunkelblauen Jeans abzuwischen. " Bereit?" fragt mich mein Gegenüber, woraufhin ich nur knapp jedoch entschlossen nicke. Ich will Ihn endlich sehen. Also legt sie, ihre ebenfalls zitternde Hand, auf die silberne Türklinke und drückt diese langsam nach untern. Mit jedem Schritt den sie nach vorne macht, öffnet sich die Tür ein Stückchen. Mein Herz schlägt immer schneller, so schnell das ich Angst habe das es jeden Moment stehen bleibt oder aus meinem Brustkorb reißt. In der nächsten Sekunde haben wir einen gesamten Einblick in den Raum. Es ist ein Typische Krankenhauszimmer, alles ist Weiß gehalten, und in der Mitte, neben einem Art rollbaren Nachtschrank, steht ein ebenfalls Weißes Gitterndes Bett. Mir schießen wieder Tränen in die Augen als ich meinen Freund mit einem riesigen Verband um den Kopf in diesem liegen sehe. Joshs Mutter geht sofort die verbleibenden Schritte auf ihren Sohn zu, doch ich kann meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden. Sein Körper wirkt in dem großen Bett schon fast winzig, er ist zwar nie groß gewesen doch unter diesen Umständen fällt es mir besonders auf, seine Haut ist schrecklich blass, sie wirkt schon fast wie Porzellan. Würde man mir ein Bild von dieser Szenerie zeigen würde ich denken er wäre eine große Puppe, was wahrscheinlich an dem großen Blutverlust liegt. Er ist zudem an viele verschiedene Maschinen angeschlossen, eine davon zeigt seinen regelmäßigen Herzschlag an. Sein Herz schlägt stark und kräftig. " T-Tom komm se-setz dich" höre ich Mum schluchzen und werde dadurch aus meinen Gedanken gerissen, und stelle fest das ich noch immer in der öffnen Tür stehe. Ich gehe mit langsamen Schritten auf das Bett zu, setze mich auf den Rand von diesem und greife sanft nach der Hand von Josh. Sie ist ziemlich kalt, so dass mich direkt eine Gänsehaut überzieht. "Weiß man schon wann er aufwacht?" frage ich leise und mein Gegenüber will mir gerade antworten als ,wir von einer weiblichen Stimme unterbrochen werden " Wenn wir Glück haben schon Morgen" wir beide heben unseren Blick und schauen verwundert zur Tür, in welcher eine etwa 40-jährige Ärztin steht. Sie trägt einen typischen weißen Kittel, jedoch darunter eine Art dunkelblaues Hemd, sie trägt ihre Kinnlangen schwarzen Haare in Locken, welche sie sich jedoch immer wieder hinter die Ohren streicht. " Entschuldigen Sie, ich wollte sie nicht erschrecken. Ich bin Doktor Schmitz ,die behandelnde Ärztin von Josh." stellt sie sich uns vor, kommt einige Schritte auf uns zu ,nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hat. " Hallo" ist alles was ich raus bekomme, meine Stimme noch immer angeschlagen von dem ganzen Weinen. Joshs Mutter steht von dem Stuhl neben dem Bett auf und geht auf die Ärztin zu " Haben sie meinem Josh gerettet?" fragt sie lächelnd, woraufhin Doktor Schmitz lächelnd und doch erschöpft nickt " Ja, in der Tat, doch es ist nicht mein eigener Verdienst, denn jeder im OP hat dazu beigetragen" endet sie " Dann danken sie bitte allen von mir" bittet Mum einfach nur noch und dreht sich dann zu ihrem Sohn um, um ihn wieder lächelnd und mit Tränen in den Augen anzusehen. Ich merke das sie nicht mehr ganz bei der Sache ist also ergreife ich das Wort "Geht es ihm gut?" frage ich ängstlich, woraufhin die Ärztin nickt " Ja es geht ihm gut, die OP war ziemlich schwierig und mit einigen Komplikationen verbunden, doch im Endeffekt haben wir es sehr gut gemeistert." erklärt sein " Also er wacht Morgen auf?" frage ich hoffnungsvoll " Ja, wenn wir Glück haben schon heute Nacht" sagt sie lächelnd. Ich drehe mich wieder zu meinem Freund um, und streiche ihm sanft mit der Hand über die Wange " Ich geh mir mal einen Kaffee holen, ist das Okay Tom?" fragt mich meine Mutter " Ja, klar" gebe ich zurück und höre nur noch wie sie den Raum verlässt. Ich spüre einen Blick im Rücken ,also drehe ich mich langsam um und sehe eine mich anlächelnde Doktor Schmitz. Ich werde Augenblicklich Rot " Es braucht dir nicht peinlich sein, Liebe ist Liebe" damit dreht sie sich um ,und will den Raum verlassen. " Doktor Schmitz?!" krächze ich lächelnd und noch immer hochrot, woraufhin sie sich wieder zu mir umdreht "Ja?", ich fahre mir nervös durch die Haare " Gibt es-gibt es eine Möglichkeit das ich heute Nacht hier bleiben kann, falls er aufwacht?" frage ich bittend " Ich werde das bestimmt irgendwie einrichten können. Und nenn mich Magret, Tom" sagt sie sanft , und ich antworte mit einem leisen ehrlichen "Danke". In den nächsten zwei Stunden sitze ich still neben Joshs Mutter, wir essen ein paar Süßigkeit die sie aus der Kantine des Krankenhauses mitgebracht hat und erzählen uns einige lustige Geschichten mit denen wir uns gegenseitig zum lachen bringen. Wenn man aus den Augen lässt warum wir überhaupt hier sitzen, könnte man glatt meinen es wäre eine friedliche Stimmung. Doch der Anblick von Josh holt einen wieder zurück in die Realität. Nach einiger Zeit kommt Magret, und berichtet mir lächelnd das ich die Nacht über bleiben könne und sie mir gleich ein eigenes Bett in Zimmer schieben würden. Meine Ersatzmutter ist ganz offensichtlich erleichtert das Josh die Nacht nicht allein ist, gibt mir dankbar einen Kuss auf die Stirn, verabschiedet sich von Magret mit der Aussage das sie noch alles Zuhause wegwischen müsse. Und ich möchte gerade nicht in ihrer Haut stecken. Doch vielleicht braucht sie gerade nach dieser Nacht einfach ein wenig Ruhe. Auch wenn ich der Meinung bin, das es nicht sonderlich hilfreich ist das Blut des eigenen Sohnes Zuhause wegzuwischen. Gegen 18.00 Uhr gibt es Abendessen, und ich bin unglaublich froh das ich Joshs Portion bekomme, denn ich hab einen riesigen Hunger. Und ich gebe zu es schmeckt nicht so schlecht wie ich es vermutet hätte. Gegen 18.30 Uhr schieben zwei Pfleger ein zweites Bett in den Raum, woraufhin ich mich bei ihnen bedanke. Und naja, ab diesem Moment warte ich nur darauf das Josh aufwacht. Doch gegen 22.00 Uhr fallen mir die Augen zu und ich merke wie meine Kopf auf die Decke von Josh fällt, weil ich die ganze Zeit neben seinem Bett saß. Dann schlafe ich ein.  


~The Brother Of My Enemy ~(boyxboy){Book1}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt