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Shay P.o.v

Ganz langsam schlug ich meine Augen auf und blinzelte gegen die Hellichkeit. Sofort setzten furchtbare Kopfschmerzen ein und ich fasste mir mit der Hand an die Stirn. Mein ganzer Kopf brummte und ich lehnte mich seufzend zurück. Leider stach etwas ziemlich unangenehmes in meinen Rücken, weswegen ich kurz quitschte und mich dafür selbst schlagen könnte. Meinem Kopf half das nämlich nicht. Mit den Händen stützte ich mich auf dem kalten Fliesenboden ab und drückte mich nach oben. Meine Beine waren ziemlich wackelig und ich musste mich schnell an einer Küchenplatte neben mir abstützen. Dabei fiel mein Blick auf meine blauen, blutunterlaufenen Handgelenke. Wie von Fesseln. Meine Augen wanderten zu meinem Oberschenkel. Da war ein dicker weißer Verband. Jemand hatte auf mich geschossen. Leicht panisch sah ich mich um und stellte fest, dass ich in einer Küche war. Aber verdammt nochmal, wo befand sich diese Küche? Wie eine Irre rüttelte ich an der Tür, bis ich checkte, dass man drücken musste. Ich stolperte also in de nächsten Raum und sah mich hektsch nach einem Ausgang um. Erst mal musste ich hier raus! Jedoch stellte sich mir ein großer, muskulöser junger Mann in den Weg. Er redete auf mich ein und kam imemr näher. ,,Geh weg!", schrie ich und rannte irgendwo hin. Fast wäre ich gegen einen Weihnachtsbaum gerannt, konnte ihm und den Geschenken darunter jedoch noch rechtzeitig ausweichen. Mit großen Augen blieb ich stehen, als ich die ganzen Personen sah, die gefesselt im Raum saßen. Vereinzelt lagen auch reglose Gestalten in einer Blutlache auf dem Boden. Jetzt erst bemerkte ich den beißenden Geruch und mir wurde speiübel. Mein Oberschenkel begann zu pochen, ebenso wie mein Kopf und ich torkelte vorwärts. Ungeschick stolperte ich über etwas und landete der länge nach auf dem Boden. ,,Was machst du denn da, Prinzessin?", fragte mich der Typ von eben belustigt. ,,Wer sind sie?! Gehen sie weg von mir!", schrie ich und er blieb ruckartig stehen. ,,Verarschst du mich?", fragte er leicht säuerlich. Nach Hilfe suchend sah ich mich um, doch niemand schien hier in der Lage mir zu helfen. Plötzlich sah ich über was ich gestolpert war und mein Herz setzte kurz aus. ,,Viktor", flüsterte ich und krabbelte zu ihm. Wie bei einer Regenschauer prasselten die Erinnerungen auf mich ein und ich hielt mir schreiend die Hände an den Kopf. Das letzte an das ich mich erinnerte war wie ich auf Vik fiel, dann war da Dunkelheit.

Nazar P.o.v

,,Okay, also nochmal zum mitschreiben. Du denkst, dass Evil von irgendwem die Idee bekommen hat euch alle dort gefangen zunehmen. Er will sich sowieso Rächen, weil er meine Schwester nicht haben konnte und wenn du in 12 Stunden nicht wieder dort auftauchst, mit diesem König, dann tötet er welche von euch?", fragte ich leicht überrumpelt. Das Mädchen, was schon immer wie eine Schwester für meine Schwester war sah mich aus großen Augen an. Ich weiß nicht mehr wieso ich da lang gefahren bin, doch ich hatte sie irgendwo in der nähe der Schule völlig unterkühlt auf einem Bürgersteig liegen sehen. Sie hatte mir, nachdem sie aufgewacht war und sich aufgewärmt hatte, alles erzählt was bis her geschehen ist und was sie vermutet. ,,Noch dazu beschuldigst du meine und die Freundin meines Bruders mit Evil gemeinsame Sache zu machen." ,,Ja. Man du verstehst das nicht. Ich wette da hänge so viele mit drinne, ohne dass wir es wissen. Es muss einen Drahtzieher bei der ganzen Sache geben und dieser will sich an Shay rächen, denn es läuft alles auf sie hinaus", sagte sie und nahm noch einen Schluck Tee. ,,Wenn ich ehrlich bin habe ich auch schon vermutete, dass es etwas mit den beiden zu tun hat. Nur was hat dieser König damit wieder zu tun?", fragte ich und fuhr mir durch die Haare. ,,Vinc hat Cassy gemocht, die tote Schwester von dem Irren, ich meine Lion", korrigierte sie sich und ich schmunzelte bei der bezeichnung für ihn. ,,Ich glaube, dass diese eine Person das ausnutzt und ihn ebenfalls gegen Shay aufhetzt. Wahrscheinlich dient er nur zur Ablenkung, damit ich ihm hinterher jage und Evil irgendwen von uns umbringt", murrte sie und seufzte. Plötzlich klingelte irgendwo etwas und wir fuhren beide erschrocken hoch. ,,War nur die Haustür", beruhigte ich sie. Sie war nämlich hinter mich gesprungen und hatte sich dicht an mich gepresst. ,,Tu-tut mir leid. Ich bin nur so schreckhaft, weil...weil es könnte ja.." Ihre Stimme brach ab und sie zitterte. ,,Hey, das macht doch nichts", beruhigte ich sie und schloss meine Arme um ihren zierlichen Körper. Etwas entspannter lehnte sie sich an mich und erwiderte die Umarmung. Ich ertappte mich selbst dabei wie ich grinste und sie am liebsten nicht mehr los gelassen hätte. ,,Omluv mě", flüsterte sie nochmal und löste sich dann. ,,Žádný problém", erwiderte ich nur und ging mit ihr zur Tür. Langsam öffnete ich sie, doch niemand war zusehen. Noch einmal sah ich die schneebdeckte Straße rauf und runter, doch niemand war bei diesem wetter draußen. ,,Schau, da", sagte sie plötzlich und deutete auf die Fußmatte vor unserer Tür. Es war eine nagelneue Matte mit einem Weihnachtsmann und irgendeinem Spruch drauf. Lukas hatte sie Mutter geschenkt und diese hatte sie sofrt vor die Tür gelegt. Jedoch war es nicht das borstige Ding was mich interessierte, sondern der weiße Umschlag darauf. Neugierig hob ich ihn auf und ging dann mit Šedá wieder nach drinnen. Zusammen setzten wir uns auf die Couch und ich öffnete ihn. Heraus kam ein Brief und eine Karte von unserer Stadt.

New BadgirlWhere stories live. Discover now