Du siehst müde aus

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Langsam lief ich die Straße herunter. Es waren nun fast 5 Wochen vergangen und immer noch dachte ich jeden Tag, jede Stunde, jede Minute an Edward. Ich konnte ihn einfach nicht aus meinem Kopf verbannen, so sehr ich es auch versuchte. Es ging nicht. Er hatte sich kein einziges Mal bei mir gemeldet. Warum sollte er auch? Ich hatte ihm gesagt, ich wollte ihn nie wieder sehen. Ich hatte ein paar Mal seine Nummer gewählt, doch mich nie getraut ihn anzurufen. Mit Eric lief es gut. Er hatte sich eingewöhnt und wir verstanden uns so gut wie noch nie. Er war lieb und nett zu mir und wir hatten uns noch kein einziges Mal gestritten. Er verbot mir nichts mehr und während er arbeiten ging, verbrachte ich doch die meisten Tage zu Hause oder mit meinen zwei besten Freunden. Also mein Leben wäre perfekt, wäre da nicht Edward, der die ganze Zeit in meinem Kopf herum spukte. Ohne wirklich auf meinen Weg geachtet zu haben, stand ich plötzlich wieder vor dem kleinen Café, in dem Edward und ich uns kennen gelernt hatten. Das wäre ein zu großer Zufall, das kann nicht sein! Trotzdem war ich aufgeregt als ich das Café betrat. Vielleicht war er ja da. Suchend blickte ich mich um, doch ich wurde enttäuscht. Was erhoffte ich mir eigentlich? Auch wenn ich ihn hier treffen würde, würde er bestimmt nicht mit mir reden wollen. Ich hatte ihn verletzt und was ich gesagt hatte, war nicht zu verzeihen! Ich setzte mich an einen Tisch und bestellte mir einen Kaffee. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Was tat ich hier? Hoffte ich gerade wirklich, dass Edward hier her kam? Sollte er zu diesem Café gehen, würde er doch sofort wieder umdrehen, sobald er mich sah. Doch als ich meine Augen wieder öffnete, zuckte ich zusammen. Das konnte nicht sein, das war unmöglich! Denn ich blickte direkt in zwei goldene Augen vor mir. Er war wirklich hier! Ich traute mich nicht weg zu schauen, aus Angst, er könnte wieder verschwinden. Doch das tat er nicht, er saß einfach ruhig auf dem Stuhl vor mir und sah mich aus seinen wunderschönen Augen an. ,,Du siehst müde aus" brach er irgendwann das Schweigen. Ich senkte meinen Blick. Er hatte Recht, ich hatte nicht gut geschlafen die letzten Wochen. Viel zu oft hatte ich Albträume, von denen ich schreiend aufwachte und das machte sich in Form von dunklen Schatten unter meinen Augen bemerkbar. Als ich nicht antwortete, ergriff Edward abermals das Wort: ,,Darf ich dich was fragen, Bella?" Ich nickte und sah ihn wieder an. ,,Warum hälst du dich von mir fern, wenn du das doch so offensichtlich nicht willst?" Ich spannte mich an, das war ein Thema, über das ich wirklich nicht gerne reden würde. Ich sah auf meine Hände, die ineinander gekrallt auf der Tischplatte lagen. Was sollte ich jetzt darauf antworten? Die Warheit? Oder doch wieder eine Lüge?
Ich entschied mich für letzteres.
,,Ich muss im Moment einfach für Eric da sein und du bist einfach eine ..." ich suchte das richtige Wort ,, .. eine Ablenkung!" Entschuldigend sah ich ihn an, wohlwissend, ihn mit meinen Worten wieder verletzt zu haben. Doch er reagierte anders als gedacht. Er war nicht sauer, er stand auch nicht auf und ging, sondern er grinste. Verwirrt sah ich ihn an, bis er endlich sprach: ,,Eine Ablenkung? Nachts? Zu welcher Zeit solltest du dich sonst um ihn kümmern müssen, er ist ja nie da!" Ich hielt die Luft an, er hatte mich gerade beim Lügen ertappt. ,,Bella, ich weiß, dass Eric tagsüber arbeitet und er spät abends Heim kommt! Mach mir nichts vor, du bist, genau wie früher, den ganzen Tag allein!" Ich wurde rot und senkte den Blick. Verdammte Presse. Wie konnte ich das vergessen haben? Erst vor drei Wochen schrieben sie, dass es Eric besser ginge und er nun wieder normal arbeiten würde. Ich sah hoch und wieder in seine Augen. Sie waren etwas zusammen gekniffen und sahen ganz und gar nicht mehr belustigt aus. ,,Und jetzt erzählst du mir, was der wirkliche Grund ist, dass du mich nicht mehr sehen willst!" Er sagte es leise und beugte sich ganz leicht vor, sodass sein Atem mein Gesicht traf. Völlig benommen von dem Duft nickte ich und gab mich geschlagen: ,,Ich erzähle es dir, aber lass uns bitte irgendwo anders hin gehen. Irgendwo, wo wie allein sind".


Da ich krank bin und viel Zeit habe, ist das das zweite Kapitel heute, ich hoffe ihr freut euch :) morgen kommt das nächste, ihr könnt euch schon darauf freuen ;) was glaubt ihr, was passiert, wenn sie alleine sind? Schreibt es einfach in die Kommentare, mal sehen, ob ihr richtig liegt ;)
Bis morgen ♡♡

Bis(s) du mich erkennstHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin