Mit einer geradezu arroganten Lässigkeit lümmelte er auf dem größten Sofa des Slytheringemeinschaftsraum, seinen Arm leicht um seine Freundin Elia gelegt, die bewundernd zu ihm aufsah und ihre Hand besitzergreifend auf seine Brust gelegt hatte.

In seiner freien Hand hielt er ein Glas Whiskey, das er wohl aus dem geheimen Vorrat hinter den Dielenböden beschafft haben musste.

Sein Haar war verwuschelt und seine violetten Augen strahlten so viel Kälte aus, dass ich unwillkürlich eine Gänsehaut bekam.

Ihm gegenüber saßen seine beiden Geschwister Daenerys und Viserys, ebenso wie sein Cousin Aegon.

Der einzige Nicht-Targaryen, der außer Elia das Recht hatte, die Targaryen-Sofalandschaft in Anspruch zu nehmen, war Rhaegars bester Freund und Seelenverwandter Roose Bolton.

Dieser war optisch gesehen zwar das komplette Gegenteil von Rhaegar, ebenholzschwarzes Haar und ebenso schwarze Augen, aber trotzdem konnte niemals leugnen, dass er und Rhaegar die zwei verschiedenen Seiten ein und derselben Münze waren.

"Tja, Sansa", grinste Margaery, die meinen Blick gesehen hatte. "Verstehst du jetzt, warum Cersei und ich ständig um Rhaegars Gunst buhlen? Allein der Respekt, der einem zuteil wird, wenn man sich an ihn ranschmiegen darf..."

Sie seufzte verzückt.

"Ach, Margaery. Dir geht es wirklich ständig nur darum, Cersei eins auszuwischen."

Meine beste Freundin lachte und warf einen raschen Blick zu ihrer Nemesis, die wunderschön und betont unschuldig wie immer mit ihren Freundinnen in Rhaegars Sichtweite saß.

"Oh, ja", grinste sie. "Und ehe ich diese Schule beende, werde ich sie vernichtet haben, merk' dir meine Worte."

Ja, sicher.

Schnell wechselte ich das Thema. "Das mit Sandor ist wirklich eine grässliche Idee! Weißt du nicht mehr, als er meinen Bruder eine reingehauen hat, als er den Fehler gemacht hat, ihn schamlos anzustarren? Was glaubst du, stellt er mit mir an, wenn er die Wahrheit erfährt?"

Margaery winkte ab. "Er wird dich nicht schlagen, du bist ein Mädchen. Glaub ich."

Ich schnaubte. "Vielen Dank, Margaery."

"Kein Ding, Sansa." Sie strahlte. "Ich bin sicher, du wirst sofort Morgen beginnen, habe ich recht?"

"Du meinst das also wirklich Ernst?"

Ein Blick in ihre klaren blauen Augen und ich hatte meine Antwort.

"Ich weiß, dass du es schaffen kannst, Sansa." Ihr Lächeln war so charismatisch, dass ich sofort begann, ihren Worten Glauben zu schenken. "Du tust es doch für eine Freundin."

Seufzend rollte ich eine Strähne meines roten Haares zwischen meinen Fingern. "Du hast ja Recht, Marge. Trotzdem ist mir bei dem Gedanken nicht wohl."

"Sandor Clegane ist kein Monster, er benimmt sich nur so. Und ich möchte wissen warum."

"Themenwechsel, Marge", flehte ich.

Sie zuckte mit den Schultern. "Okay, wenn du unbedingt willst. Ist Cerseis Kleid nicht einfach schrecklich?"

Ich ließ meinen Blick erneut zu der Lannister wandern.

Das taubenblaue Kleid umschmiegte Cerseis Gazellenkörper mit einer anmutigen Eleganz, während die intensive Farbe ihre hellgrünen Augen aufleuchten ließ.

"Ja", schwindelte ich. "Grauenvoll."

Wir schwiegen kurz, während Margaery Rhaegar einen nachdenklichen Blick zuwarf.

Game of HogwartsWhere stories live. Discover now