Kapitel 24

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I remember tears streaming down your face
When I said, "I'll never let you go"
When all those shadows almost killed your light
I remember you said, "Don't leave me here alone"
But all that's dead and gone and passed tonight

Just close your eyes
The sun is going down
You'll be alright
No one can hurt you now
Come morning light
You and I'll be safe and sound
~Safe and sound, Taylor Swift

***Cassies POV

Energisch klopfte ich erneut an Kayla's Zimmertür. Da schon wieder keine Antwort kam, drückte ich vorsichtig die Klinke runter und steckte den Kopf rein. Das Licht brannte noch, aber Kayla lag scheinbar schlafend in ihrem Bett.

Gerade wollte ich die Tür wieder schließen, als ein leises leises, jedoch herzzerreißendes Schluchzen von Kayla kam. Verwundert ging ich vorsichtig etwas näher an ihr Bett heran und sah wie eine einzelne Träne über Kaylas Wange rann. Ein plötzlicher Schauer überkam mich und ich legte sanft meine Hand auf Kayla's um sie zu beruhigen, ohne sie zu wecken. Ihr Atem beruhigte sich tatsächlich ein wenig und sie schluchzte nicht mehr, also machte ich das Licht aus und ging raus.

Den anderen sagte ich das sie schon schlief.

Am darauffolgenden Tag nahm ich Kayla kurz zur Seite, während Amber noch im Bett war und April im Bad.

*** Kayla's POV

"Ich mache mir nur Sorgen und wenn irgendetwas ist, was du loswerden möchtest kannst du mir vertrauen", beendete sie ihren Satz mit ruhiger Stimme.

Irgendwas in meiner Magengegend verkrampfte sich schmerzlich und durch meinen Kopf schoss eine kurze Erinnerung.

"Danke, ich denke... Ich denke, es wäre gar nicht so schlecht mit jemandem darüber zu reden.", setzte ich an.
"Ungefähr ein Jahr bevor ich hierher gekommen bin, hätte ich schonmal einen Freund. Er hieß Louis und war wie ich ein riesiger Hockeyfan.", ich atmete tief aus und Cassie strich mir mitfühlend über den Arm, obwohl sie nicht wusste was passiert war. Dankbar lächelte ich sie an und fuhr fort:
"Unser erstes Date lief ähnlich ab wie das zwischen Jacob und mir. Wir waren verabredet, ich super nervös und er schon da mit einer anderen. Natürlich war es dieses Schwestern-Klischee. Es war nur seine Zwillingsschwester gewesen. Wir starteten einen neuen Versuch und kamen zusammen. Wir waren unglaublich glücklich und vertrauten einander blind. Wir verbrachten quasi jede Sekunde zusammen.Ich war so verliebt in ihn und alles war perfekt. Zu perfekt, bei seiner Schwester wurde Darmkrebs im Endstadium diagnostiziert. Die Ärzte gaben ihr noch drei Monate.
In diesen Monaten war ich so gut ich konnte für Louis und Amelia, seine Zwillingsschwester, da und im Nachhinein kann ich sagen, dass wir ihr wunderschöne letzte Monate schenken konnten, jedoch fing sie schon bald an starke Schmerzen zu kriegen bis sie wie vorausgesagt starb.
In Louis, der ein wirklich enges Band zu Amelia hatte, zerbrach etwas, was selbst ich obwohl er mich wirklich liebte nicht ändern konnte.
Er begann genau drei Monate nach ihrem Tod Selbstmord. Das war die Zeit, die er sich nach ihrem Tod bis zu seinem eigenen gegeben hatte.
Er hat mir zwar Briefe hinterlassen, in denen er mir seine Liebe zu mir bewiesen hat und noch so schöne Worte schrieb, doch zurück brachte das ihn nicht. Du kannst dir sicher vorstellen wie das für mich war.", erst jetzt viel mir auf, das ich lautlos weinte, während ich das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit die Geschichte erzählte, die mich noch heute so sehr in meinem Handeln gegenüber Jungen beeinflusste.
"Seitdem habe ich nicht einen Jungen an mich rangelassen, aber als Jacob mich so ohne Umschweife um ein Date gebeten hat, habe ich beschlossen, mich von der Erinnerung zu lösen und vielleicht sogar neu zu lieben, aber das 'Date' war ein schreckliches Rendez-vous und hat mir das alles wieder vor Augen gebracht. Ich dachte ich könnte es trotzdem aushalten, aber das kann ich wohl nicht."

Cassies Arme schlossen sich um mich und ich ließ mich ohne groß nachzudenken in ihre Umarmung fallen.

"Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Das tut mir so unfassbar leid, aber ich verspreche dir das wir das zusammen schaffen. Ich stehe immer hinter dir, glaub mir."

Ein weiterer Heulkrampf überkam mich bei ihren Worten, aber nicht vor Trauer, sondern vor Freude jemanden wie Cassie zu haben.

Ich konnte nichts sagen, deshalb drückte ich sie noch fester.

Ich erzählte ihr mehr von meiner Zeit mit Louis und auch wenn ich mich dazwischen immer wieder zusammenreißen musste nicht zu weinen, tat es gut, endlich mit jemandem darüber geredet zu haben und als wir den Weg zum Boot, das zur Stadt fuhr gingen, fühlte ich, wie irgendetwas schweres, das die ganze Zeit da gewesen war von mir abließ.

Hey, da bin ich schon wieder mit einem neuen, dieses Mal wirklich etwas kürzeren Kapitel.
Ich weiß, ich habe gesagt sie würden in diesem Kapitel die Outfits kaufen, aber ich hatte gerade eine kreative Schreibweise und inspiriert einen Grund für Kaylas seltsames Verhalten zu schreiben und nun ja, dabei kam das raus, was glaube ich ganz gut in die Geschichte passt und mal etwas Abwechslung ist.

Theoretisch sollte ich abends nicht so viel schreiben, weil ich da immer emotional werde und so traurige Storys erfinde. Ich weiß nicht wie ihr Kayla's Geschichte findet, aber als ich das geschrieben habe, hat mich das irgendwie berührt, leider konnte ich das nicht so gut rüberbringen wie geplant. Ich hoffe ihr findet es trotzdem gut:)
Gute Nacht;)
JulaHockey2

BändigerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt