▪ 1. Kapitel ▪

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Es war kurz vor 7 Uhr. Um genau zu sein war es 6:59:57 Uhr. Ich zählte still die Sekunden ...3...2...1... Die Anzeige auf meinem digitalen Wecker sprang auf 7:00:00 und ein nervtötendes Piepen durchbrach die Stille in meinem Zimmer. Ich stellte es ab und zog mir meine Decke über den Kopf. Es war Mittwoch, nur noch 2 Tage und dann war endlich Wochenende. Doch erstmal musste ich die mir bevorstehenden Tage überleben und das war in meinem Alter leichter gesagt als getan.

Am letzten Wochenende waren wir, das betrifft meine Mom und mich, von Philadelphia nach Charleston gezogen. Unbarmherzig hatte sie mich in meinem letzten High School Jahr von meinen Freunden und meiner ehemaligen Westernstute Saoirse weggerissen und das alles nur wegen einem bekloppten Jobangebot. Nun gut, ich bin der festen Überzeugung, dass ihre zahlreichen ehemaligen Liebhaber ihr zu Kopf gestiegen waren, "Ich brauche einfach mal eine Auszeit von alldem, da kam mir die Versetzung gerade recht.", hatte sie sich versucht zu verteidigen. Weshalb wir nun von einer Millionenstadt in eine mit gerade mal mit 120.000 Einwohnern ziehen mussten. 11 Stunden Autofahrt trennten mich nun von meiner alten Heimat.

Auch wenn wir in keinem Hochhaus mehr mit knapp 90 Quadratkilometern wohnten, hatte sich meine Laune nicht verbessert, als ich zum ersten Mal unser neues Haus sah. Eine hellgrüne Hausfassade mit dunkelgrünen Fensterläden zierte das kleine Anwesen. Eine große Veranda vor dem Haus lud zu gemütlichen Nächten auf einer Hollywoodschaukel ein. Der Garten, der sich hinter dem dreistöckigen Haus befand, war beschaulich und etwas verwachsen. Trotz meines Hasses, den ich auf meine Mutter verspürte, war ich bei der Aussicht sprachlos geworden. Das weite Meer hatte sich vor mir erstreckt und eine kleine steile Treppe, die aus der Klippe gebaut worden war, führte zu einem kleinen privaten Sandstrand. Sie wusste genau, wie sie mich um den Finger wickeln konnte, doch so einfach würde ich es ihr diesmal nicht machen. Nur wegen ihrem Ego hatte ich mein komplettes Leben aufgeben müssen und das machte nicht die schönste Aussicht der Welt wett.

"Kelsey bist du bereits wach?", hörte ich die Stimme meiner Mom aus der Küche rufen. Ich antwortete nicht, sie könnte wenigstens für mich die zwei Treppen auf sich nehmen um in den dritten Stock zu gelangen. Immerhin hatte ich mein eigenes kleines Reich. Ein helles geräumiges Zimmer mit einer gemütlichen Fensterbank, von der aus ich einen traumhaften Blick auf das offene Meer hatte. Ein eigenes Badezimmer grenzte an mein Schlafzimmer an. Jedoch war das Bad auch von einem gegenüber liegenden Zimmer betretbar, das als Gästezimmer in näherer Zukunft dienen sollte. In meinem Zimmer war auch ein großer begehbarer Kleiderschrank vorhanden. In diesem stapelten sich nur so die Umzugskarton mit meinen Klamotten, genau wie in meinem Zimmer mit alldem anderen Krimskrams. Ich sah es nicht ein überhaupt auszupacken. Denn sobald ich das bevorstehende Schuljahr hinter mir hatte, würde ich zurück nach Philadelphia fahren um dort aufs College gehen zu können. Mein Plan stand fest, auch wenn es bis dahin noch 365 Tage dauern würde.





My new Badboy Stepbrother #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt