Game of Hogwarts

| 03 ♕ JAIME

"Bleib mal ernst, Lannister."

"Für dich doch immer, Stark." Ich grinste ihn an. "Was gibt's?"

"Du musst die Sache mit den Sandschlangen beenden."

Robb warf mir einen warnenden Blick zu, als ich meine Hände zu meinen Ohren wandern ließ.

"Nein, Jaime. Kein Verdrängen. Ich möchte, dass du der Wahrheit ins Auge blickst."

Er baute sich direkt vor mir auf und sah mich streng an.

"Sprich mir nach: Obara, Nymeria und Tyene sind äußerst gefährlich."

Unter seinen taxierenden Blicken wiederholte ich seine Worte widerwillig.

"Sie werden mich allesamt ausweiden, vierteilen und grillen, wenn sie hinter die Wahrheit kommen", sagte Robb langsam und artikulierte jede Silbe als hätte er es mit einem Schwerhörigen oder zumindest Schwachköpfigen zu tun.

"Sie werden mich allesamt ausweiden, vier-" Ich unterbrach mich selbst. "Okay, Robby, hab's verstanden. Du willst mir die Tour vermasseln, weil du eifersüchtig bist. Aber ich schwör's dir-"

"So eine unverschämte Arroganz kann wirklich nur ein Lannister zustande bringen", knurrte Robb und machte einen Schritt von mir weg.

Ich hob unbeeindruckt die Augenbraue. "Und so selbstgerecht kann auch nur ein Stark sein."

Robb schüttelte den Kopf. "Bitte, Jaime. Dann schreite unverblümt ins Chaos. Sag mir aber nachher nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte."

Dann stürmte er die Treppen hoch und ließ mich allein zurück.

Ich fluchte. Bei Merlins Bart, was war ihm denn für eine Laus über die Leber gelaufen?

Warum bekam er Skrupel?

Am Anfang hatte er das alles doch auch total witzig und abenteuerlich gefunden.

Und er war nicht einmal derjenige, der mit dem Feuer spielte.

"Was in aller Welt ist bei dir falsch gelaufen?", hörte ich eine Stimme hinter mir angewidert fragen.

Oh, verdammt.

Ich drehte mich um.

Scheiße. Scheiße. Scheiße.

Eine unscheinbare Hufflepuff aus meinem Jahrgang, deren Namen ich mir niemals richtig verinnerlicht hatte, hatte dem Anschein nach die gesamte Zeit auf dem Sockel der Gründerstatue hinter uns gesessen und jedes unserer Worte mitverfolgt.

Zum Glück war sie alleine.

"Hör zu, Brigid, du hast nichts von alldem gehört, hast du mich verstanden?", keifte ich sie an, während ich mich bedrohlich vor ihr aufzubauen versuchte.

Sie blinzelte verwirrt. "Wer ist Brigid?"

"Sorry, Schätzchen, aber in meinem Kopf ist nicht genug Platz für alle Namen der gesamten gottverdammten Schülerschaft."

Sie erhob sich vom Sockel und kam auf mich zu. "Ein Wunder, dass du dir überhaupt merken kannst, wie deine drei Freundinnen heißen."

Oh, nein. Sie wusste es. Und sie war ein Mädchen. Das bedeutete, dass ich so gut wie tot war.

"Wehe, du lässt auch nur ein Wort irgendjemanden gegenüber verlauten", brachte ich gepresst hervor, während ich in ihr unebenmäßiges Gesicht sah.

"Ah, du willst mir drohen, Mr. Lannister?" Als sie mich spöttisch angrinste, entblößte sie eine Reihe ungerader Zähne, und ich bildete mir ein, dass sogar ein Eck ihres Schneidezahns fehlte.