"Und?", fragte Brandon gespannt und auch etwas neidisch. "Um wen handelt es sich?"
Er gehörte offenbar nicht zu der Sorte Mensch, die das Vertrauen in der Beziehung besonders hoch schätzten.
"Die Sandschlangen", sagte ich und Brandon starrte mich mit einer Art neugewonnen Respekt an.
"Die drei Slytherin-Schwestern, die in meiner ersten Zaubertrankstunde irgendeinen armen Teufel in einen Kessel mit Schwelltrank gesteckt haben?"
"Äh, ja."
"Wow. Du traust dich ja was. Also, wenn die davon Wind bekommen..."
"Stop", bremste ihn Robb. "Wenn Jaime davon hört, schaltet er auf Durchzug, oder summt so lange vor sich hin, bis wir auf ein anderes Thema zu sprechen gekommen sind."
"Das nennt man aktives Verdrängen, Jaime." Brandon beäugte mich mit einem gewissen klinischen Interesse. "Soweit ich weiß, ist das 'ne Krankheit."
"Lalalalala", sang ich. "Ich kann euch nicht hören."
Sandor, ein notorisch schlecht gelaunter Schlägertyp aus unserem Jahrgang, warf mir einen finsteren Blick zu und machte eine unmissverständliche Geste in meine Richtung.
Sofort wurde ich ein wenig leiser. Ein schönes Veilchen würde meinem engelsgleichen Antlitz mit allergrößter Wahrscheinlichkeit einen entschieden zu großen Dämpfer verpassen.
Währenddessen waren Robb und Brandon auf Obara zu sprechen gekommen, die älteste der drei Sandschlangen und die bei weitem einschüchternste.
"Wie in aller Welt hast du es hinbekommen, dass die mit dir ausgeht?", fragte Brandon ehrfürchtig. "Ich kenne solche Mädchen, meine Schwester Lyanna ist dafür ein Musterbeispiel. Sie lassen niemanden an sich ran und hüllen sich in eine Aura der Abneigung."
"Äh", machte ich. "Das war wirklich interessant."
Und es warf kein sonderlich gutes Licht auf meine Person.
Ich warf Robb einen warnenden Blick zu. "Das ist einfach so passiert. Keine Ahnung. Und als ihre Schwestern plötzlich ebenfalls Interesse an mir gezeigt haben, konnte ich sie nicht einfach abweisen."
Brandon schüttelte grinsend den Kopf. "Nun, wie dem auch sei, ich kann dir nur wünschen, dass du heil aus der Sache rauskommst."
Bevor ich wieder zu summen beginnen konnte, erhob er sich. "Ich muss jetzt ohnehin gehen. Professor McGonnagal möchte mit mir den Stoff von Durmstrang durchsprechen, und sie hat gedroht, mir alle möglichen Hauspunkte anzuziehen, wenn ich nicht erscheine."
Kaum, dass Brandon verschwunden war, ließ Robert Baratheon, ein entfernt guter Freund unsererseits, sich auf seinen Platz fallen und zog den Brotkorb zu sich heran.
"Ihr glaubt gar nicht, was gerade passiert ist."
"Was?", fragte ich gespannt. "Hat meine Schwester schon wieder irgendeinem Typen die Zunge in den Hals gesteckt, um Rhaegar eifersüchtig zu machen?"
Robert schüttelte den Kopf. "Nein, seit sie es mit Aegon versucht hat, habe ich sie dabei nicht mehr beobachtet."
Robb, der neben den Slytherin-Mädchen das größte Klatschmaul war, dass man sich vorstellen könnte, lehnte sich gespannt vor.
"Was ist passiert?"
"Ich habe die Neue, diese Russin Lyanna Stark auf ein Date eingeladen und sie hat mich knallhart abblitzen lassen!"
"Hat sie dich in wütendem Russisch angeschnauzt?", grinste ich.
"Nein, sie hat mir in feistem Englisch versichert, dass ihr Bedarf an männlichen Wesen für ihr restliches Leben gedeckt sei."
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Game of Hogwarts
FanfictionWas, wenn Westeros' zahlreiche aristokratischen Einwohner in einer Parallelwelt (mehr oder weniger) friedlich zusammenleben? Und was, wenn dieser wundersame Ort auch noch die britische Zauberschule Hogwarts ist? Werden die gewohnten Intrigen und Dr...
| 03 ♕ JAIME
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