2. Tränen der Vergangenheit

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Ich versuchte verzweifelt zu schlucken, doch der Junge drückte meine Kehle fest zu und gerade wenn ich dachte das wars und mir schwarz vor Augen wurde, ließ er lockerer und ich schnappte ängstlich nach Luft.
"Wer bist du...?" hauchte ich als er seine Hand wieder um meine Kehle Schlange.
" Dein schlimmster Albtraum!" zischte er mir wütend zu. Sein dunkelblondes Haar war durcheinander und betonte so seine Gesichtsform. Ich sah ihm lange in die Augen und spürte seinen Hass und die Trauer in seinem Blick, was mir fast das Herz zerriss.
"Ich bin Sean's kleiner Bruder. Kommt dir der Name vielleicht bekannt vor? Sean Cales?Nein? Dann helfe ich dir mal auf die Sprünge!"
Er drückte fester zu, doch mir war das momentan egal, Erinnerungen überkamen mich:
"Ally!" Mickayla schnappte sich meine Hand und ziehte mein Ohr an sich heran " Er ist schon wieder da!"
Ich suchte die Plätze in dem Café meiner Eltern ab und tatsächlich, da saß er. Seine Augen schienen mich zu durchbohren und er fuhr sich durch die Haare als er merkte wie ich ihn anstarrte. Seine braunblonden Haare hatte er diesesmal gestylt und auch sonst war er ziemlich aufgetarkelt, dafür das er nur in einen Café geht jedenfalls. Ich ignorierte Mickis Blicke und lief zu seinem Tisch. "Ihre Bestellung bitte?" fragte ich ohne zu zögern und war selbst erstaunt über meinen Mut.
" Ich hätte gerne einen Kaffee mit Zucker." antwortet er. Seine Augen blickten geradewegs in meine und ich spürte wie ich rot anlief.
"Sean..." flüsterte ich und ohne das ich es merkte kullerten mir Tränen über die Wange, die nicht mehr hätte aufhalten können.
"Ja Sean! Der Sean der dich geliebt hat! Mehr als jeden anderen, mehr als mich seinen kleinen Bruder. Doch jetzt ist er weg und ich habe keine Ahnung wo er hin ist!" Seans Bruder ließ seine Hand von meinem Hals und ich glitt am Baum herunter, auf die Knie.
"Du heulst doch gerade nicht ernsthaft oder?" offensichtlich hatte ihn sein schlechtes Gewissen gepackt, denn kniete sich vor mir hin und sah mich an. Mit dem selben schönen Blick wie auch Sean vor einem Jahr.
Ich schluckte und versuchte meine Tränen zu unterdrücken, doch als der Junge mit seiner Hand, die mich vor kurzem noch versucht hatte zu erwürgen, plötzlich über meine Wange strich und damit meine Tränen trocknete, war ich so gerührt fing noch lauter an zu schluchzen und sprang dem überraschten Blonden an seinen Hals.

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