Kapitel 6

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"Stör ich?", fragte ich Jan der sofort aus seiner Gedankenwelt aufschreckte und mich erstaunt ansah.

"Nein... ich... du störst nie", stammelte er. Womöglich hatte ich ihn wirklich mitten in seinen Gedanken erwischt.

"Ist alles okay mit Melina und dir?", zugern würde ich ihn jetzt in den Arm nehmen und trösten.

"Melina und mich gibt es nicht mehr. Wir haben uns getrennt", Jan fuhr sich durch seine Haare während ich meine Hände miteinander verschränkte, da ich nicht wusste wohin ich sie sonst plazieren sollte.

"Was wieso denn?", auch wenn es falsch war tat ich überrascht. Ich glaube es würde Jan nicht viel glücklicher machen wenn ich ihm sagen würde dass ich seit ein paar Tagen wusste dass Melina mit ihm Schluss machen wollte.

"Sie hat gemerkt dass sie Frauen anziehender findet als Männer toll nh? Das stärkt nicht unbedingt mein Selbstbewusstsein", Jan schien wirklich ziemlich frustriert zu sein. Er hatte es aber auch komplett falsch verstanden, oder Melina hatte es ihm falsch verklickert. Schließlich war Melina schon bevor sie mit Jan zusammen gekommen ist lesbisch.

"Ich hatte echt gedacht das mit euch würde länger halten", nervös kickte ich einen Stein weg. Normalerweise war ich Jan gegenüber nie nervös, er war mein bester Freund aber gerade verhielten wir uns wie Fremde.

"Was solls. Wenn ich ehrlich bin hatte ich nie starke Gefühle für sie", Jan schaute mich an und ich zog überrascht eine Augenbraue nach oben.

"Das bildest du dir jetzt nur ein", jedoch konnte ich in seinen Augen ablesen dass er mich nicht anlog und es als Ausrede benutzte um gegenüber Melina nicht dumm dazustehen.

"Da gab es immer ein anderes Mädchen das ich liebte. Irgendwann war sie aber weg und ich hab mich auf die Beziehung mit Melina eingelassen um das Mädchen zu vergessen", Jan packte Geschichten aus von denen er mir noch nie erzählt hatte. Aber das war normal auch wenn wir die besten Freunde waren, durfte jeder noch seine Geheimnisse haben.

"Ich weiß das ist albern. Sowas macht man vielleicht in den Tenniejahren und nicht mit 30", wieder musste ich realisieren dass wir nicht mehr dieselben die wir vor 5 Jahren waren. Und zwar alle. Wir sind älter geworden, solangsam hatte jeder seine eigene Familie und trotzdem wenn man sich meinen Freundeskreis anschaute könnte man meinen wir wären noch Jugendliche die einfach nur Spaß haben wollten.

"Du Trottel du. Kopf hoch irgendwann findest du die Richtige", ich lächelte Jan zu und nahm ihn in den Arm.

"Ich zieh dich mit meinen Problemen nur runter. Eigentlich solltest du genau da drinnen sein und Spaß haben. Taddl hat Geburtstag", es war schön wieder ein Lächeln auf Jans Gesicht zu sehen.

"Genau und das werden wir jetzt haben", ich zog Jan hinter mir her und wir gingen wieder in den Club. Melina saß etwas kaputt auf einem der Barhocker und unterhielt sich mit Taddls Schwester die nebenher immer noch von Rewi belästigt wurde.

Und dann wurde es tatsächlich noch ein schöner Abend. Wir hatten Spaß, unterhieten uns mit den Partygästen und tanzten bis weit in die Morgenstunden. Taddl war bereits schon stark angetrunken während mir nur leicht schwindelig war. Ardy lag im Abstellraum auf einem Bettgestell und schlief.

Nach und nach gingen die ersten Gäste wieder als die Sonne schon langsam auf ging.

Auch wenn ich schon das Meiste aufgeräumt hatte mussten wir aufjedenfall am Mittag noch einmal vorbei schauen.

Ich schloss den Club zu und drehte mich dann zu Luna, Ardy und Taddl um. Sie waren die Einzigen die noch da waren. Eigentlich sollte Nessa, Taddls Schwester, auch mit uns nachhause fahren aber ich hatte die Vermutung dass sie zusammen mit Rewi nachhause gegangen ist. Das würde Taddl nicht gut gefallen aber da er sowieso noch etwas betrunken war, schien es ihm gar nicht aufzufallen.

"Kannst du fahren?", fragte mich Luna, die mit hängender Schulter da stand da Ardy seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt hatte und kurz vor dem Einschlafen war.

"Ja, ich habe nicht viel getrunken", nickte ich und schnappte mir Taddls Hand.

Ich ließ Ardy und Luna bei ihrer Wohnung raus und kurze Zeit später waren Taddl und ich auch in unserer Wohnung angelangt.

"Freust du dich auf die Tour?", fragte ich Taddl nachdem wir im Bett lagen.

"Ja aber ich werde euch vermissen", brummte Taddl vor sich hin und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Zwei Monate würde er weg sein. Solange war ich seit unserer Beziehung noch nie von ihm getrennt.

"Wann gehts denn los?", ich wusste dass es bald sein würde.

"In zwei Wochen", murmmelte Taddl im Halbschlaf. Na toll dann würde er an meinem Geburtstag nicht da sein.

"Lass uns schlafen. Noch bin ich ja da", sanft küsste mich Taddl und ich erwiederte schmollend.

Dann kuschelte ich mich an ihn heran und schlief schließlich ein.

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Ich weiß kurzes Kapitel. Aber ich wollte das nächste hier nicht mehr hereinquetschen, das wäre doof gewesen. Sorry:)

Dafür kommt morgen gleich das Nächste.

Bis bald:*

Another kind of family (Taddl)Where stories live. Discover now