Kapitel 3

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Im Urlaub angekommen baut meine Familie das Vorzelt auf und ich schaue ihnen von meinem Sitzplatz aus zu.
Um mich herum stehen viele Wohnwagen, Wohnmobiele und Zelte, auf dem Campingplatz gibt es viele Bäume, Wiesen und Blumen. Es duftet wunderschön, die frische Luft atme ich tief ein und fühle mit meinen Händen durch das Gras. Himmlisch
Ich erhebe mich von den Stuhl, nehme mir die Krücken und verkünde das ich die Toilette aufsuchen werde.
,,Mach das, mein Schatz, lauf vorsichtig, denk an dein Bein", ruft mir meine Mutter hinterher.
Aber auf die Toilette möchte ich gar nicht, ich möchte den Wald erkunden den ich gesehen habe, als wir hierher gefahren sind. Der Wald, die Blumen, Tiere und die Sonnenstrahlen. Ich halte mich an den Weg und gehe langsam zum Wald. Vor mir steht ein großer Bogen. Ich muss lächeln ,,Welcome in Camp Half-Blood". Ich bin zwar nicht in Amerika, aber nun ja. Ich bin in Italien am Lago di Mergozzo. Ich kenne keinen magischeren Ort als der hier. Den großen Holzbogen lasse ich hinter mich und laufe vorsichtig in den Wald hinein. Nach einiger Zeit wird es langsam dunkel, ich bekomme langsam ein bisschen Panik. Mir ist gar nicht bewusst, dass ich so lange weg war, mein Fuß schmerzt, doch das habe ich nicht gespürt. Ich war zu befangen von der Schönheit des Sees, mit seinen Bäumen, großen Berge und den singenden Vögel.
Doch jetzt ist es dunkel!
Ich bleibe stehen und sehe mich um. Zwei Abzweigungen gibt es, von wo bin ich wohl hergekommen? Ich...Ich kann mich nicht erinnern. Die Tränen laufen mir die Wangen hinunter, da ich plötzlich über ein Ast stolpere. Die Krücken fallen den Berg hinunter, wo ich eben stand, sie fallen in die Dunkelheit, die jetzt Angst einflößende Bäume und Gebüsche.
Hilfe! Hilfe! So helft mir doch!!!
Rufe ich in die Nacht hinein doch niemand hört mich.
Ich fange weiter an zu weinen, schränke die Arme zusammen und schniefe in sie hinein und tränend erfüllt bleibe ich so liegen. Schließlich kann ich nicht zurück laufen.
Hoffentlich findet mich bald jemand.

Eine Hand legt sich plötzlich auf  meine Haare, streichelt mir vom Haaransatz bis zu den Spitzen hinunter und flüstert mir tröstende Worte zu, die ich nicht verstehe aber die mich zu ihn auf schauen lässt.
Da, da, ist er!
Der Junge aus dem Krankenhaus! Ich möchte mich hastig aufstellen und weg rennen, doch ich vergesse das ich nicht ohne Hilfe stehen kann, ein Schmerz geht durch mein Bein.

Ich falle und falle.

Doch auf den Boden komme ich nicht auf. Sanft schiebt mir der Junge, mit schnellen Bewegungen seine Arme unter meine Axeln und stellt mich hin und hält mich fest.
Nicht so hastig, lacht er und sieht mich an. Seine Augen, in denen könnte ich stundenlang hinein schauen und wäre für immer zu Frieden.
,,Was machst du hier, wo sind deine Krücken und warum bist du komplett alleine im Wald, wenn es dunkel ist?", fragt er mich sanft. Ich erinnere mich noch an seinen finsteren Ausdruck und möchte mich fürchterlich auf regen, doch mein Gewissen kommt zu erst.

Ähm, ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ein hübscher junge hat dir gerade geholfen! Noch nicht mal dankeschön hast du gesagt. Sei ein bisschen sanfter, du hast noch nie so jemanden getroffen, vielleicht fängt ihr an euch zu mögen und weiter? Denk an deine Großeltern und deine Trauer. Ist er derjenige der dich aus der Grube hinaushelfen kann, in der du drin steckst?

,,Dankeschön", flüstere ich.
,,Gern geschehen, nun beantwortest du mir deine Fragen", gibt er als Antwort und wartet.
Ich räuspere mich und nehme meine Hand zu mich, da ich nicht bemerkt habe das ich seine Hand noch halte, als er mir geholfen hat.
,,Ich bin über ein Ast gestolpert, habe die Kontrolle verloren und meine Gehilfe sind den Hang bin die Dunkelheit gefallen," erkläre ich.
,, Ich verstehe, darf ich dich vielleicht zum Campingplatz zurück tragen? ", fragt er vorsichtig und seine grünen Augen flackern leicht auf.
Kaum merklich nicke ich zustimmend.
Er nimmt kurz seine Hände weg, die mich stützen. Mit der einen Hand packt er mich vorsichtig um meine Beine und mir der anderen Hand an meinen Oberkörper und er hebt mich mit Leichtigkeit hoch.
Mit meinen Händen halte ich mich an seinen Nacken fest und fange an leise zu weinen, damit er es nicht hört.
Wir gehen den Weg zurück und während dessen frage ich ihn flüsternd:,, Wie heißt du?"
,,Alexei, antwortet er mir grinsend und sein Gesicht wird schnell voller Sorge, hast du geweint Gabrielle? "
Ich nickte.
,,Warum?"
Ich schaue auf mein Fuß und deutet ihn damit an welche Schmerzen es mir bereitet.

Ein Tropfen HoffnungWhere stories live. Discover now