Kapitel 6 - Jack

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° Die Ärzte - Perfekt °

Jack spielte gerade an der PS4 und stoppte genervt das Spiel, als er mich sah. „Was willst du hier?" Ja, genau. Ein Hoch auf die Verkupplungskünste von Eltern (#ironie). „Deine Eltern meinten, dass hier das Bad wäre." nuschelte ich leise und errötete dabei. Was für eine außerordentlich blöde Situation! „Toller Scherz von ihnen.." Da ich jetzt sowieso schon die Stufe ‚Kontakt aufnehmen' übersprungen hatte, konnte ich auch gleich weitermachen, sonst würde ich nie zu mehr Freunden kommen. „Was spielst du denn?" „GTA5, kennst'e?"
Er schien sichtlich genervt, bis ich ihn nach dem Spiel fragte. Also weiter geht's, das lief ja nicht schlecht. „Kannst du mir das vielleicht erklären? Dann kann ich ja mal spielen, wenn du das erlaubst." Ich lächelte ihn engelsgleich an und trat einen Schritt weiter in sein Zimmer, damit ich die Tür schließen konnte. Ich schaute prüfen zurück zu Jack, aber der sagte nichts diesbezüglich. „Du bist echt höflich. Deine Eltern sind gar nicht so. Wurdest du adoptiert oder was?" Bingo.. „Das trifft so ziemlich den Nagel auf den Kopf." Sein Blick war Gold wert! „Wie? Jetzt echt?" Ich lachte kurz auf. „Ja, jetzt echt. Vor einer Woche habe ich noch im Heim gewohnt, das protzige für Mädchen, im Westteil der Stadt." „Oh sorry. War geraten also, spekuliert, weißt schon." Süß, jetzt wurde er verlegen. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lächeln, die Situation war einfach zu komisch. „Ja gut, also ich will dich nicht ausquetschen." Ich schaute ihn erwartungsvoll an, dann auf seine Konsole und wieder zu ihm. Er schien zu überlegen und sich schließlich doch dazu zu entscheiden, mir das zu zeigen. „Komm' her zu mir auf's Bett. Ich kann dich doch jetzt nicht gehen lassen, wenn du noch nie an der PS4 gezockt hast." Er lächelte mich an und klopfte neben sich auf sein Bett. Ich nickte nur stumm und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich mich Richtung Bett bewegte.

Er drückte mir dieses Ding in die Hand mit dem man steuert und schießt und so, setzte sich hinter mich und fasste meine Hände an. Na der geht ja ran, mein lieber Scholli! Er zeigte mir wie man das Spiel am besten überlebt. Ich verstand ziemlich schnell die Logik dahinter und so holte er seine zweite Konsole, sodass wir zusammen zockten. Wir hatten unglaublich viel Spaß und verstanden uns mehr als nur gut. Als wir auf die Uhr schauten, war es schon nach 23 Uhr. „Ach du scheiße, ich muss los. Morgen ist wieder Schule und ich.." weiter kam ich gar nicht, denn ich war zu überrascht von dem, was gerade passierte. Jack nahm mein Gesicht in seine Hände und presste seine Lippen auf meine. Ich küsste ihn zurück und genoss den Moment. „Geh noch nicht.." Er blickte fordernd mit seinen smaragdgrünen Augen in meine nussbraunen. Ich nickte wie von selbst und fing an zu grinsen. „okay" Er strich meine Haare hinter meine Ohren und hielt dabei den Blickkontakt. „Du hast wundervolle Augen Kat." Dann küssten wir uns wieder.

„Meine Eltern werden mich schon abholen, wenn wir gehen." Jedenfalls dachte ich das. Jack und ich zockten weiter GTA5 und ich wurde immer besser. Ab und zu stoppte er das Spiel, um mich zu küssen. Dann blickte er mich an, lächelte und gab mir noch einen Kuss. Dann ging das Spiel weiter. Gegen fünf Uhr schalteten wir die Konsole aus und legten uns gemütlich auf sein Bett. Wir schauten uns die ganze Zeit an und redeten. Ich glaube ich hatte mich verliebt... in Jack.


Als ich im Flur Schritte hörte, schlug ich die Augen auf. Neben mir lag keiner mehr. Wie spät war es eigentlich? Ich suchte den Raum nach einer Uhr ab, fand aber keine. Die Schritte kamen immer näher. Ich setzte mich aufrecht hin und dann ging auch schon die Tür auf. Jack's Mutter kam rein brachte mir ein Tablett mit Frühstück. „Guten Morgen. Na, gut geschlafen?" Auf ihrem Gesicht war dieses ekelhafte selbstgefällige Grinsen, aber ich lächelte einfach zurück. „Du bist Gestern in Jack's Bett eingeschlafen. Sieht so aus als ob er dich gut leiden kann." Jetzt wurde ich rot. Oh man, war das peinlich. „Sybille, weißt du, wie spät es ist?" Sie schaute kurz auf ihre Armbanduhr und antworte fröhlich, dass es um sieben sei. Ich riss die Augen auf. „Sieben?! Scheiße, ich muss zur Schule!"
„Nun mal ganz ruhig mit den scheuen Pferden! Jack fährt dich hin, du solltest dich nur noch mal abschminken und vielleicht frische Kleidung anziehen." Mit einem zwinkern verließ sie den Raum und Jack kam rein. Gut, ich musste ihn nämlich noch fragen, ob er eine feste Freundin hatte. Ich war mir da nämlich nicht so ganz sicher. Was Junes wohl davon halten würde, wenn Jack und ich zusammen kommen? Nein. Es wird ihm egal sein, wenn er es denn überhaupt erfährt. „Kat? Baby?" Ich wollte wirklich in Jack's Gesicht schauen, aber mein Blick blieb an seinem trainierten Körper hängen. Himmel. Warum hat der Kerl nur eine Jogginghose an?! Er bemerkte wohl meinen Blick und fing an zu lachen. „Gefällt dir, was du siehst?" Ich errötete und schaute schnell hoch in sein Gesicht. Er stand jetzt vor mir und war wesentlich größer als ich, weil ich ja noch saß. Ich wollte gerade aufstehen, als er meinem Gesicht näher kam und wir uns leidenschaftlich küssten. Er drückte mich sanft auf sein Bett, sodass er schließlich auf mir lag. Wir lösten uns voneinander. „Guten Morgen Kat" Er grinste mich an. „Morgen Jack. Du ich muss dich was fragen.." „Was immer du willst, Kleine." Ich lächelte wegen des Wortes ‚Kleine'. „Und du antwortest auch wirklich?" Er lachte und nickte dabei. Okay jetzt kam der Moment der Wahrheit... „Hast du eine feste Freundin?"

Waisenmädchen haben auch GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt