Kapitel 1 - Socke

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° Panic! At The Disco - Ready To Go °

„Guten Morgen Schatz. Die Sonne lacht, raus aus den Federn!" Mit diesen Worten riss sie erbarmungslos die Vorhänge auf. „Mom, nicht die Vorhänge!" schrie ich und zog meine Bettdecke über meinen Kopf. Durch diese nuschelte ich ein entsetztes „Es ist Samstag. Muss ich da wirklich um sieben auf stehen?" „Na los. Wir haben heute viel vor Liebling." Ich weigerte mich immer noch meine Bettdecke vom Kopf zu nehmen. „Ach, du lügst doch. Du willst mich nur aus dem Bett kriegen.." Ich schrie kurz auf, als etwas an meiner Bettdecke zog. „Nein wirklich! Ich hab heute viel mit dir vor, schatz. Steh bitte jetzt auf.." Mit einem überraschend starkem Ruck riss meine Mutter die Bettdecke weg und nun lag ich da.. ohne Bettdecke! Ich stöhnte gequält auf, stand langsam auf, rieb mir die Augen und sah wie meine Mutter mich triumphierend anlächelte. „Na geht doch! Komm wir räumen jetzt 'ne halbe Stunde auf und dann gibt's 'ne Überraschung." Ich schaute sie geschockt an. „Was ist mit Frühstück!?" Ich müsst wissen, ich überlebe den Tag nicht ohne ein gutes Frühstück! „Ach ja... Dann frühstücken wir erst, bringen dann die Wohnung in Glanz und zum Schluss die Überraschung, okay?"

Die Überraschung war shopping...

Ich hasste shoppen schon seit immer, das sollte meine Ma eigentlich wissen oder?! Aber kein Wunder, dass sie es nicht wusste - sie hat mich vor etwa einer Woche adoptiert. Meine Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, mich konnte man noch retten. Aber mir wäre es lieber gewesen mit ihnen zu sterben.

Da ich bis vor einer Woche noch ein Waisenkind in so einem Nobelhaus für Mädchen war, ging ich noch nie in eine öffentliche Schule, ich hatte immer Privatunterricht. Demzufolge hatte ich noch nie einen Freund. Nicht mal jemanden gesehen den ich für ‚heiß' empfunden hätte können. Wenn man nur unter Mädchen ist, fehlt einem natürlich auch etwas der Mut einen Jungen anzusprechen...

Meine neue Mom und ich gingen in das größte Shopping-Center der Stadt. Ich war nicht so gut drauf, was an meiner unsterblichen Liebe zum shoppen lag (Achtung: Ironie!). Als ich dachte, dass ich es endlich geschafft hatte, bog meine Ma auf ein Mal ab und lief geradezu auf den Tierladen. Das war die richtige Überraschung! Ich sollte mir einen richtig süßen, flauschigen Hund aussuchen! Ich ging liebevoll mit allen Tieren in diesem laden um und schaute mir alle Hunde ganz genau an. Ich suchte mir die süßeste Hündin überhaupt aus. Sie hatte hellbraunes Fell und sie sah aus als ob sie geschminkt ist, weil sie schwarze und weiße Flecken im Gesicht hatte. Und sie hatte so einen Eichhörnchen-artigen Schwanz, sie war so knuffig. Und flauschig! Meine Mutter kaufte mir gleich alles, was zu einem Hund so dazugehört. Ich war in diesem Moment das glücklichste Mädchen der Welt.

„Weißt du, warum sie so hübsch ist?" sprach mich die Verkäuferin an. Ich schaute sie ratlos an und erwiderte „Nein. Warum denn?" „Weil sie ein Mischling ist. Mischlinge sind immer am hübschesten." Sie lächelte und streichelte die süße Hündin. „Oh. Ja sie ist wirklich sehr süß! Ich nenne sie Fluffel." Jetzt lachte die Verkäuferin auf „Fluffel ist ein lustiger Name. Achso, falls du an einem Morgen mal deine Socken oder deine Hausschuhe nicht finden solltest hat sie wahrscheinlich Fluffel. Sie mag Socken sehr gerne." Als die Verkäuferin ihren Namen erwähnte bellte sie fröhlich und wackelte mit dem Schwanz. Ich streichelte sie auf dem Rücken und sagte leise zu ihr „Dann nenne ich dich Socke."

Aber anscheinend sagte ich es laut genug, dass die Verkäuferin es hören konnte. „Na überleg' dir das noch mal ganz genau, wenn du zu Hause bist süße." Sie war wirklich nett! Ich lächelte sie an und Dankte für das nette Gespräch.

„Hach, das ist ja ein Goldlöckchen... also, was genau wollen Sie noch kaufen..."

Die Verkäuferin redete noch eine Weile mit meiner Mom, wegen dem Papierzeugs. Ich war mit Socke oder Fluffel beschäftigt. Ich schaute einmal kurz aus dem Fenster und sah dort diese Person, die mich anstarrte. Als ich in seine Augen sah, zog er seine Kapuze über den Kopf und ging weg. Ich kümmerte mich nicht um ihn, Socke war jetzt viel wichtiger! Ich schaute sie an und sagte „Socke... Küsschen!" und schon schleckte sie mein Gesicht ab. Sie war so süß!

Als wir auf dem nach Hause-Weg waren, erzählte meine Mom, wie begeistert die Verkäuferin von mir war und, dass sie uns deswegen den Maulkorb kostenlos dazugegeben hat.

Als wir zu Hause angekommen waren, ging ich gar nicht erst hoch in mein Zimmer, sondern gleich wieder los, um mit Socke spazieren zu gehen. Ich redete die ganze Zeit fröhlich mit Socke und spielte mit ihr mit einem Stöckchen. Wir hatten viel Spaß. Trotzdem hatte ich ab und zu das Gefühl beobachtet zu werden. Ich bekam Angst. Ich war noch nie alleine draußen gewesen. Also ich hatte ja Socke, aber mir war schon etwas mulmig im Bauch.

Naja, ich vergas das wieder schnell und ging weiter. Kurz bevor ich wieder zu Hause war, stand auf einmal ein junge vor mir.

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Hallo meine Lieben, mal wieder etwas neues von mir. Beziehungsweise nichts neues, sondern was extrem altes! Ich habe diese Geschichte mit 13 Jahren geschrieben, das ist schon mehr als 3 Jahre her. Weil der Schreibstil doch etwas jung war, habe ich ein paar wenige Stellen überarbeitet. Die Grundidee und die meisten Wörter sind also noch die selben (;

Ich danke euch für jeden Read, jedes Vote und natürlich jegliches Feedback!
Viel Spaß beim lesen! (:

Waisenmädchen haben auch GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt