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Am nächsten Tag steht Hicks sehr früh auf und geht zur Großen Halle. Dort war ein Art Stammbaum seiner Familie, doch die reicht so weit zurück, dass ein Blatt nicht gereicht hätte. Er blättert in einem dicken Buch, sein Großvater Hemisch der zweite, auch ein Hicks, hatte aber nur eine Frau und die war nur einmal schwanger, weil sie nach der Geburt seines Vaters starb. Und so weit Hicks wusste, sein Vater war jünger als Oswald also musste Hemisch vielleicht noch eine Freundin gehabt haben. Und das wäre Odwald's Mutter. Schnell nahm der Teenager einen Stift und zeichnet noch einen Strich zu Hemisch, am Ende malt er noch ein dickes Fragezeichen und legt das Buch dann wieder zurück. Es knarrt und der junge Wikinger fährt erschrocken zusammen. Es war aber nur Ohnezahn, zum Glück! Hicks steht lächelnd auf und fliegt mit Ohnezahn los. Er wollte wieder zu Heidrun und mit ihr reden. Über alles. Es tat gut, mit ihr redete er sogar über Astrid und Heidrun erzählte ihm immer was von Dagur. Da zuckelte sein Drachenfreund plötzlich und flog auf der Stelle, da sieht er in der Ferne eine dicke, schwarze Wolke, von der ein bedrohliches Grummeln erklingt. ,,Hmm....sieht nicht gut aus. Komm mein Freund, wir umfliegen das Gewitter!", Hicks lenkt seinen Freund um und rast wieder so knapp über Meer. Dabei verloren die Flugkünstler die Zeit und sehen ein Schiff. Es war alt und morsch, außerdem war es dunkel verfärbt. Ohnezahn versucht zu landen, doch er hatte zu große Angst. Also springt Hicks von ihm herunter und schleicht zu dem Steuerhäuschen:,,Hallo!? Ist hier jemand?" Keine Antwort. Die Tür karrte leise, als der durchtrainierte Teenie sie aufstoß.
Nur altes Gerümpel und so ein komischer Behälter. Er versucht ihn zu öffnen, aber es gab kein Deckel oder Verschluss. Überhaupt sieht das Teil seltsam aus. Draußen, bei Tageslicht, konnte er schon mehr erkennen; es war ein goldener Zylinder mit alten Verzierungen und an dem einen Ende war ein hölzener Deachenkopf. Hicks steckt seine Fundsache ein und steigt wieder auf Ohnezahn. Etwas weiter entfernt, drehte sich Hicks um, doch das Schiff war verschwunden. Man war das gruselig! Er wendete nochmals Ohnezahn aber das Schiff war tatsächlich verschwunden. Er grübelte, das war und ist nicht normal, er betrachtet sein Fundstück erneut. Es sieht alt aber nicht verrostet aus. Hicks steckt es wieder ein und saust mit Ohnezahn weiter. Weiter im Westen erreicht er wieder eine Insel, die beiden Freunde landen und laufen ins Dickicht...und wurden plötzlich hochgefedert. Eine Falle!

*

Hicks Cousine führt ihren Klingenpeitschling aus dem Versteck und schwingt sich mit ihm in die Lüfte. Sie ist unnatürlich blass und zittert und sie muss so schnell wie möglich mit Hicks reden. Sie fliegt die ganze Nacht durch und gegen Morgengrauen erkennt sie in der Ferne mehrere Punkte. ,,Ganz Ruhig, Windfang! Das sind bestimmt die anderen und sie suchen wahrscheinlich Hicks.", Heidrun fliegt mit ihrem gehorsamen Drachen auf der Stelle und wartet ab, bis die anderen Drachenreiter näher gekommen sind. Schweigend fliegen sie gegenüber, schließlich lenkt Astrid ihre Sturmpfeil zu einem Felsen, der im Meer herausragt und landet dort. Heidrun und die anderen folgen ihr. Sie schweigen immer noch, Heidrun würde den anderen gerne erzählen, was sie Hicks anvertrauen will aber er ist momentan der Einzige den sie überhaupt vertraut. Also zuckt das junge Mädchen mit den Schultern und fliegt davon, die anderen gucken ihr nach. ,,War das Heidrun?", ,,Sie ist ja noch hübscher geworden!", ,,War das ihr Drache?", ,,Will sie uns etwa wieder etwas böses!", ,,Ey man! Wehe die klaut uns wieder die Jungs!?". Alle redeten wild durcheinander während Astrid ihr misstrauisch hinterher schaute. Spontan entschieden sie, ihr zu folgen. Die anderen verstummten verblüfft und eilten ihr sofort ,auf den Drachen, hinterher. Heidrun fliegt zielsicher zu einer Insel weiter im Osten. Dort landet sie und führt ihren Drachen in eine Höhle. Dann geht sie schnell, einen kleinen Trampelpfad entlang, in den Wald hinein. Astrid und ihre Freunde liefen ihr nach. Nach 10 Minuten Marsch, kommen sie auf einer Lichtung an. Auf dieser Lichtung waren Holzhütten und Käfige aufgebaut und in einen Käfig saß ein Nachtschatten....aber moment mal! Das ist Ohnezahn. Astrid wurde nervös, wo er ist kann ER auch nicht weit sein. Heidrun hat Ohnezahn jetzt auch bemerkt und eilt zu ihm. Dieser gurrte sie an und guckte sie sanft aus runden Pupillen an. Sie guckt gehetzt sich um und strahlt plötzlich, Astrid folgt ihrem Blick und muss auch lächeln. Hicks war da und er sah gesund aus. Verträumt lächelte die blonde Wikingerin und hätte beinah verpasst wie der Anführer, des Stammes, zu dem einbeinigen Gefangenen schreitet. Raff drückt ihre Freundin tiefer in den Busch, als dieser die Schuppen von den Augen fiel. Es war nicht irgendein Stammesführer! Es war Dagur der Durchgeknallte.

Das DrachenaugeWhere stories live. Discover now