68. Kaleidoskop

224 32 3
                                    

Kaleidoskop

„Hey!" Felix setzte sich zu Marie auf eine Bank am Seeufer.

„Hey!" Sie sah ihn an, lächelte, atmete durch und ließ sich gegen die Rückenlehne sinken.

„Und wie war dein Tag?" Er grinste kurz verschmitzt, ehe er sich räusperte und Marie mit scheinbar ernster Miene anschaute.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ach, ganz okay bis jetzt." Sie sah ihn wieder an, hob eine Hand an ihre Schläfe, da die Abendsonne etwas blendete. „Hab heute geheiratet."

„Ach, echt jetzt? Stark!" Felix nickte mit großen Augen.

„Ja, war stark." Marie musste lachen und konnte die Rolle nicht mehr halten. Sie setzte sich wieder aufrecht hin, rutschte näher an Felix heran und stupste ihn mit dem Oberarm an. „Und bei dir so?"

„Hm", machte Felix nachdenklich. „Bisher läuft's ganz gut, ja. Guter Tag. Sehr gut sogar." Er legte einen Arm um Marie. „Musstest mal raus aus dem Trubel, wa?"

„Nur kurz. Paar Schritte gehen, durchatmen. Das Essen war schon... heftig. Und lecker. Heftig lecker. Und danke noch mal für meine extra Portion Tiramisu ohne alles." Felix hatte für sie ihren Lieblingsnachtisch ohne Alkohol und zu viel Koffein bestellt.

„Na klar." Er legte seinen Kopf an ihren. „Julian hat nachher noch was vor."

„Na da bin ich mal gespannt."

„Mhm."

Marie atmete ruhig durch und schaute aufs Wasser. Sie musste an einen Abend auf dem Hausboot denken. Es war erst ein paar Wochen her. Aber ganz sicher, welcher Abend es gewesen war, war sie dennoch nicht mehr. „Ich will den Tag hier nie vergessen", murmelte sie. „Und überhaupt... so vieles mit dir."

„Na, dit werden wir och nich. Und Marvin macht ja reichlich Fotos heute. Und wir ham ja noch die Polaroid-Kameras ausgelegt."

Marie lachte. „Ja, bin mal gespannt, was dabei rumkommt. Eben hatten Elias und Jonas schon eine in ihren Fingern. Vermutlich wird es jede Menge Polaroids mit schokoladenverschmierten Kinderfingerabdrücken geben."

„Na, dann is dit eben so."

„Klar. Hat auch was, auf jeden Fall." Sie schmunzelte.

Felix' Brustkorb hob und senkte sich. „Ick hab Sekt getrunken."

„Ja?", hakte Marie nach, als keine weitere Erklärung von Felix kam. „Und?"

„Wollte ick dir nur sagen."

Auf einmal verstand sie. „Ach so, ja. War mir klar, dass du anstößt und so. Ist doch kein Problem."

„Ich übertreib's nicht", versprach er. „Ick will keinen Filmriss auf meiner eigenen Hochzeit."

„Und nen Polnischen wirst du heute auch nicht machen", vermutete Marie.

„Nee, oder wenn, dann nur mit dir zusammen."

„Du bist süß." Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss. Süßer Sekt, nicht weiter schlimm.

„Ach da seid ihr!"

Marie und Felix drehten sich um. Julian kam auf sie zu, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Ham jetzt abgeräumt. Wenn ihr kommt, können wa alle heute früh ins Bett." Er lachte. „Aber vorher wird doch sicher noch jeschwoft, meinte Oma Ute eben."

„Klar." Felix nickte. „Wir kommen gleich." Julian ging wieder und Felix sah Marie an. „Ey, ich wette, ein paar von meinen Kumpels gehen davon aus, dass gleich noch... wat weeß ick, Snoop Dogg, Drake oder Ri.... Rin auftreten."

Grace Notes (Felix Lobrecht FF)Where stories live. Discover now