Oster Writing Challenge 2024| A small Schatten der Vergangenheit AU

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Kleine Vorgeschichte:

Diese Geschichte ist eine Art Fanfiction zu Schatten der Vergangenheit, da diese so nie hat stattfinden können, da Sola seit Schatten der Vergangenheit Kapitel 35 nicht mehr unter den lebenden weilt. Davor kam es nie zu diesem beschriebenen Treffen zwischen ihr und Luan in dieser Form nie zustande gekommen ist.

Regen prasselte auf das vorspringende Dach des Bahnhofs von Lehrte, während Luan wartete, der Zug aus Braunschweig hatte mal wieder Verspätung. Das schlechte Wetter hob nicht unbedingt seine Laune, auch wenn Gründonnerstag war, der letzte Tag, an dem sie kommen konnte vor Ostern. Mit sie war Sola Schmitz gemeint, einem Wunderschönen Menschen, der für seinen Geschmack viel zu weit wegwohnte. Aber endlich erschien ein gelbblauer Punkt in der Entfernung und er glaubte das leise Rattern der Räder auf dem Gleis hören zu können. Aber wahrscheinlich täuschte er sich da nur. Aber dann endlich bremste der Zug vor ihm auf dem Gleis.

Da stand sie, Sola ein paar Meter entfernt ganz plötzlich, in einer dunkelroten Jacke, ihre langen dunkelblonden Haare wurden vom Regen durchnässt. Einen Moment lang schien sie ihn nicht bemerkt zu haben. Dann aber brannten sich ihre blauen Augen in seine braunen und sie begann zu lächeln und winkte dann grinsend. "Hey", sie beeilte sich zu ihm zu kommen und zog ihre Jackenkapuze über den Kopf: "Schön, dass es endlich geklappt hat." "Ebenfalls", presste er angestrengt hervor, bemüht sie nicht anzustarren, die dunkelrote Jacke harmonierte perfekt mit ihren Haaren. Ihre Augen leuchtetn heller als die Sonne, die nur schwach durch die Wolken zu sehen war.

"Wir müssen leider noch ein Stück mit dem Bus fahren", meinte er zu Sola, als sie den Bahnhof verließen. "Okay", Sola folgte ihm nach draußen, der Regen ließ mittlerweile ein wenig nach, sie liefen zur Bushaltestelle hinüber. "Alles gut zu Hause", wollte Luan von ihr wissen und Sola zuckte mit den Schultern: "War schon deutlich schlimmer." Die dunkelblonde schob sich eine Strähne hinter das Ohr und setzte sich auf die Bank der Haltestelle. "Das ist ja immerhin was", Luan setzte sich neben sie: "Was ist mit deiner Schwester, auch alles wieder besser?" Sie zuckte leicht zusammen und sah ihn an: "Sie wird schon wieder, so langsam zumindest, denke ich." "Bestimmt", Luan sah sie an und dann zum Bus, der sich nun der Haltestelle näherte.

"Ihr könnt alles machen, solange ihr die Küche in einem Stück lasst", Luans Vater sah sie streng an: "Ich weiß, dass ihr Jugendlichen manchmal etwas übermütig seid, aber benehmt euch." Sola war 16 und Luan würde in ein paar Monaten schon 18 werden: "Werden wir schon nicht." Sola starrte konzentriert auf den bunten Pflanzenstrauß, der in der Fensterscheibe stand, einige verschiedene Pflanzen waren in der Glasvase. Geschmückt war der Strauß noch nicht, aber das sollte sich gleich zumindest schon einmal ändern. Auf dem Küchentisch sammelten sich schon verschiedene Ostersachen, Osterhasen, sogar Hühner und Ostereier, die Luan und seine Schwester bemalt hatten, als sie jünger gewesen waren. "Wir haben das irgendwie nie gemacht", Sola schob den Korb mit dem Schmuck ein wenig beiseite und reckte sich, um an die Vase zu kommen.

"Dann ändern wir das jetzt, wir haben noch ein paar ausgeblasene Eier", Luan zog die Vase vorsichtig von der Fensterbank und stellte sie auf die Küchenzeile. "Okay", Sola nahm den ersten Hasen aus der Verpackung und hängte ihn an einen der unteren Zweige. "Wir färben keine Eier mehr für Ostern", Luan hängte eines der gefärbten Plastikeier an einen Zweig: "Die Eier die wir ausblasen spenden wir meistens an die Kita wo meine Mum arbeitet. Aber wenn du magst kannst du ein paar davon sicher mit nach Hause nehmen." "Danke", Sola hängte weiteren Schmuck an die Äste: "Habt ihr denn noch ein paar Farben da? Ich will euch nicht ins Geld fallen, bloß weil es mich gerade interessiert."

"Tust du nicht", Luan öffnete den Küchenschrank und zog ein paar Farbtöpfe hervor: "Schau, das hier sind die Farben." Sola ließ den Strauß kurz in Ruhe, um sich die Farben genauer anzuschauen: "Sieht doch echt gut aus." "Perfekt", Luan stellte die Farben auf den Küchentisch und wandte sich dann zu ihr um: "Der Strauß wird ja echt gut." Solas Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben, als sie dem Strauß wieder ihre Aufmerksamkeit zuwandte: "Design macht mir auch echt Spaß." "Mehr als Psychologie", scherzte er und sie lachte auf, es war kein bitteres Lachen, dass er schon gewöhnt war. "Nein", sie grinste: "Aber, wenn es mit der Psychologie nicht klappt, dann wär Design vielleicht gar keine so schlechte Idee. "Du bist doch zu schlau, um durch das Abi zu fallen."

Die Worte blieben im Raum stehen und Sola hörte direkt auf zu lachen, ihre dunkelblauen Augen wurden ernst. "Es ist trotzdem ein Abitur", sie blieb ernst: "Da kann alles noch passieren egal wie hoch der IQ oder sonst was ist." "Weiß ich doch", Luan schloss sie in die Arme: "Ich habe zwar kein Abitur und auch nicht vor eines zu machen, ich bin glücklich in meiner Ausbildung." "Das ist doch das Wichtigste", Solas Mundwinkel zuckten ein wenig: "Meine Noten sind ja eigentlich echt gut, das bleibt ja hoffentlich auch so." "Bestimmt", Luan wandte sich wieder dem Strauß zu, was dann auch wieder Sola zum eigentlichen Thema des Treffens brachte. Eine Weile schmückten sie schweigend den Strauß weiter, bis nur noch ein Hase und ein Huhn übrig waren.

"Was jetzt wohin", Sola lächelte kurz: "Viel Platz ist ja nicht mehr, der Strauß ist eindeutig zu voll würde ich sagen." "Das Huhn da unten zu dem Ei", schlug Luan vor und hängte es auf Solas Nicken hin, direkt auf. Sola hängte den Hasen weit nach oben, bevor Luan die Vase wieder auf die Fensterbank stellte. Einen Moment lang lächelten sie sich an und Solas Stimmung schien sich ein wenig zu heben, sie war nicht mehr so ernst. "Schau mal, die Sonne kommt raus", Luan zog ihre Aufmerksamkeit auf das Fenster, durch das jetzt mattes Sonnenlicht schimmerte. "Schönes Wetter zu Ostern", Sola lachte trocken: "Aber Sonntag soll es wieder weniger gut werden glaube ich." "Ja", Luan öffnete den Kühlschrank und zog die letzten fünf ausgeblasenen Eier raus.

Mit Farbpinseln bewaffnet wärmten sie die Farben auf und bemalten die Eier kunterbunt, ohne zu merken, dass es schon so langsam spät wurde. Die Sonne sank schon hinter die Häuser  auf der gegenüberliegenden Straßenseite und tauchte die Küche in rotgoldenes Licht. "Es ist schon halb sechs", Luan sah überrascht auf die Küchenuhr: "Wann musst du denn wieder da sein?" "Weiß ich nicht", Sola sah auf ihr Handy und schrieb eine rasche WhatsApp Nachricht. Noch hat sich aber niemand beschwert." Sie machte ein Foto von den Eiern und dem Osterstrauß, um es in den Chat mit ihrer Familie zu schicken. "Mein Vater schreibt, ich soll bloß um 22 Uhr wieder daheim sein, das ist noch eine Menge Zeit von jetzt aus gesehen."

"Das sieht doch super aus", Luans Mutter trat gefolgt von seiner Schwester in die Küche und begutachtete den Strauß und die Eier: "Wie viele Eier möchtest du denn mitnehmen?" "Zwei oder drei reichen", Sola klang ein wenig zurückhaltend: "Ich möchte ihnen aber auch nichts wegnehmen." "Alles gut", die Mutter nahm eine Brotzeittüte aus einer Klappe und legte behutsam drei der Eier hinein. "Ich kann euch, wenn du losmusst Sola zum Bahnhof fahren", sie reichte Sola die Tüte, die sie mit einem dankbaren Nicken entgegennahm. "Das wäre echt nett", Sola legte die Tüte in den Flur zu ihrem Rucksack und nahm ihr Handy in die Hand, um die Uhrzeit für den Zug abzusprechen. Sie einigten sich darauf, dass Sola um kurz nach neun den Zug nehmen sollte.

Die Zeit verging eindeutig zu schnell, bald war es schon kurz nach halb neun und so langsam mussten sie sich auf den Abschied gefasst machen. "Achso", Sola sah Luan direkt in die Augen, ihre sie lächelte ein wenig und kramte eine Tüte aus ihrem Rucksack, die sie ihm in die Hand drückte. "Ein kleines Ostergeschenk", sie sah ihm streng in die Augen: "Aber erst an Ostern öffnen." "Ich bin nicht blöd", Luan gab seiner Mutter die Tüte, die sie augenblicklich verstaute.

Was da wohl drin ist, ist eine eigene Geschichte...

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