Long story short

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James

13. Juli, Sommer

Er saß auf einer dieser alten Mauern, welche voll mit Moos überseht waren und aussahen, wie als wären sie schon tausende von Jahren alt. Er saß da und schaute auf sein Handy. Er bemerkte gar nicht wie viel Zeit verging, doch als er schließlich auf die große Uhr an dem beeindruckend pompösen Gebäude vor ihm schaute, bemerkte er das es kurz vor um drei ist und das er schon vor einer halben Stunde zu Hause sein sollen hätte. Seine Mutter war wahrscheinlich schon ganz krank vor Sorge. Er stand schnell auf und lief zügig zur nächsten Bus Haltestelle. Er hatte Glück, denn sein Bus kam gerade und so stieg er ein. Er blickte sich schnell um und bemerkte das er nicht der einzige im Bus war. Ein Mädchen mit dunklen, braunen Haaren saß im hinteren Bereich des Buses. Er glaubte sie schon einmal gesehen zu haben, doch es fiel ihm nicht ein.

Als der Bus an der Haltestelle, welche nur ein paar hundert Meter von seinem Haus entfernt war hielt, stieg er aus und lief schnellen Schrittes nach Hause. Er klopfte an der mächtigen Haustür, da die Klingel kaputt war. Sein Vater machte auf und schaute ihn,mit einem tadelnden Blick, an.
„Du hast Glück, deine Mutter ist noch kurz einkaufen."
Er seufzte erleichtert und schlüpfte eilig an seinem Vater vorbei ins Haus. Am Esszimmertisch saß seine kleine Schwester Mariam, die ihm mit großen Augen entgegensah. ,,Du glaubst gar nicht, wie lange Mama schon weg ist," seufzte sie, bevor sie ihm begeistert von ihren Plänen für den Nachmittag erzählte. Sie plapperte stundenlang mit James, doch er hörte ihr gar nicht richtig zu, da er in seinen Gedanken bei dem Mädchen aus dem Bus war.
Mit einem unruhigen Herzen stahl er sich schließlich auf sein Zimmer, setzte sich an seinen Schreibtisch und starrte aus dem Fenster, wo er in der Ferne einen vorbeifahrenden Bus erblickte.

Es klopfte jemand an der Haustür und schon rannte seine kleine Schwester quer durch das ganze Haus, zur Tür um sie zu öffnen. Er lief ihr hinterher um zu sehen wer geklopft hatte. Als er die Tür erreichte, erblickte er das Mädchen aus dem Bus, das mit einem liebevollen Lächeln in die Augen auf seine Schwester blickte. Neben ihr stand ein kleines Mädchen mit zwei süßen Zöpfen, warscheinlich ihre Schwester, dachte James.
Wie sich herausstellte, kannte seine kleine Schwester das Mädchen, Viola, aus dem Kindergarten und ihre große Schwester hieß, wie Mariam meinte, Betty. Sie winkten James freundlich zu und fragten, ob er mit ihnen zusammen spielen wolle, doch schnell sagte Betty
,,Ach ihr beiden, wollt ihr nicht lieber alleine mit spielen? Ich wollte mich gerade mit James unterhalten."
James spürte sein Herz schneller schlagen, als Betty ihn mit ihren strahlenden Augen ansah. Die kleinen Mädchen nickten und polterten durch den Flur, um schließlich im Garten etwas zu spielen.

,,Hey, ich bin Betty" stellte sie sich vor.
,,Hey Betty, ich bin James" Er lächelte und fühlte, wie seine Aufregung zunahm, als sie ihn schon wieder so süß anlächelte.
,,Ich glaube dich vorhin im Bus gesehen zu haben" meinte sie flüchtig. Er lächelte und antwortete: ,,Ja, ich war auch auf dem Weg hierher, bin fast zu spät gekommen". Etwas nervös schaute er sie an. Betty lächelte und sprach weiter, "Du bist Mariams großer Bruder, stimmt's?"
,,Ja, der bin ich wohl" antwortet James ein kleines bisschen beschämt. Die Sonne brach sich in ihrem Haar und seine Kehle fühlte sich trocken an. Er starrte sie an, doch er bemerkte es gar nicht, bis sie sich räusperte und ihn fragte ob sie am nächsten Tag zusammen an den See gehen könnten, um etwas Zeit miteinander zu verbringen. James meinte das das klar gehen würde und erklärte ihr das er noch Hausaufgaben machen müsste, so ging er dann hoch in sein Zimmer.

Und so begann die Geschichte von Betty und James.

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⏰ Last updated: May 20 ⏰

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