VIII

7 1 0
                                    










BELUSTIGT beobachtete Angelica wie der romantische Augenblick zwischen Will und Elizabeth, durch das laute Geräusch, als Jack die goldenen Schätze unachtsam hinter sich schmiss, da sie ihm nicht gefielen, zerstört wurde.

Sie hatte sich nach dem ganzen Kampf an die kalte Höhlenwand gelehnt. Ihre Finger spielten mit einer kleinen goldenen Statue. Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete sie wie Elizabeth wütend davon stapfte, nach etwas was Will gesagt hatte.

Jack schritt zu Will. Auf seinem Kopf thronte eine große goldene Krone, in jeder Hand trug er Kelche, Schalen, alles aus purem Gold. Über seine Schulter hingen dutzende von wertvollen Perlenketten.

»Falls du auf den richtigen Augenblick gewartet hast, das war er.«, erklärte Jack ihm, den Finger lehrreich erhoben. Sehnsüchtig blickte Will Elizabeth nach, nachdem er betroffen Jack angesehen hatte.

Rasch stand Angelica auf und folgte Jack, der in die selbe Richtung wie Elizabeth, vor wenigen Augenblicken, lief.

»Danke für's Retten.«, rief sie ihm hinterher. Er blieb stehen und drehte sich mit einem triumphierenden Grinsen um. »Du hast dich also endlich dazu herabgelassen auch mal danke zu sagen. Das hör ich gerne.«.

Angelica widerstand dem Willen ihre Augen zu verdrehen, sondern schritt näher zu ihm. Nebeneinander setzten sie sich in Bewegung zum Ausgang der Höhle.

»Ich meine es wirklich so, danke dass du mich gerettet hast.«, murmelte Angelica leise. Jack blieb stehen und blickte unschlüssig auf sie herab. Mit sich selbst zerrissen legte er seinen Kopf schräg. »Was wird jetzt geschehen, liebe Angelica? Auf der Interceptor meintest du, du hast mit deiner Geschichte gelogen. Was meintest du damit?«.

Angelica's Blick ging geradeaus gegen seinen Oberkörper. Das weiße Hemd lag unter dem ganzen Gold was er bei sich trug verborgen. Ihr Spiegelbild war auf der glatten Oberfläche eines goldenen Amuletts, welches er um seinen Hals trug, zu sehen.

Dann fasste sie sich ein Herz und sah zu ihm hinauf. Sie erschrak bei den Gefühlen, die sie auf einmal klar und deutlich in seinen Augen wahrnehmen konnte.
»Meinem Vater hätte Barbossa niemals gereicht, damit er mich wieder aufnimmt. Ich brauchte jemanden mit dem er was anfangen könnte.«.

Ihre Stimme brach, ließen die folgenden Worte in der Luft hängen. »Du wolltest mich ihm ausliefern, nicht wahr? Du hast mir nur vorgegaukelt du bräuchtest Barbossa, doch von Anfang an war es dein Plan mich zu Blackbeard zu bringen. Deshalb wolltest du auch mit in die Höhle.«.

Angelica schluckte und nickte langsam. Ihr Herz zog sich zusammen, sie hasste sich selbst in diesem Augenblick.

Jack blickte sie noch einen Moment, mit gekräuselten Lippen an, ehe er seinen Gang fortsetzte. »Wohin gehst du?« rief sie ihm nach und als Antwort bekam sie nur: »Auf mein Schiff.«.









NUR das stille Rauschen des Wassers war zu hören. Auf der Oberfläche wippte ein kleines Ruderboot aus der Grotte. Das Mondlicht strahlte auf das dunkle Gewässer darunter.

Die Stille, die in diesem Boot herrschte, war erdrückend. Will hatte es mit Elizabeth verbockt und Angelica es mit Jack. Oder Jack mit Angelica. Sie hatte ihn ein einziges Mal belogen und etwas vorgespielt, er hatte das unzählige Male getan, weshalb war er also so sauer?

»Es tut mir Leid, Jack.«, durchbrach Elizabeth die Stille. Sie ruderte, Angelica saß eng neben Will auf dem mittleren Holzbrett.

»Sie haben getan was sie immer tun. Wie könnte ich etwas anderes erwarten?« entgegnete Jack mit dunkler, rauer Stimme. Angelica schluckte bei den Worten. Die Black Pearl war hinfort, sie würden nur noch auf die Soldaten treffen. Es war kein Hinterhalt, nein. Denn sie alle hatten es bereits geahnt.

THE MOURNING SEA// captain jack sparrowWhere stories live. Discover now