Kapitel 10 - Verletzung

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Schmerzen plagten Pumakralle, als sie im Heilerbau lag. Sie traute sich nicht ihre Augen zu öffnen, weil sie Angst davor hatte, ob sie noch aus ihrem rechten Auge sah. Sie lag da, alle Viere von sich gestreckt. Plötzlich ertönten Pfotenschritte und Mondsterns Geruch wehte herein. „Wie geht es ihr? " Pumakralle wusste, dass sie von ihr sprach. Rabenschwinge, der Heiler des DonnerClans antwortete:„ Ich fürchte die Wunde infiziert sich. Wir tun unser bestes, das verspreche ich. " Mehr hörte Pumakralle nicht, denn die Bewusstlosigkeit übernahm sie.

Als sie wieder aufwachte, spürte sie, dass Maustritt irgendwas auf ihr rechtes Auge geschmiert hatte. Sie fühlte sich fiebrig und ihr war heiß. Sie horchte und hörte nichts, was bedeutete, dass niemand im Bau war. Da kamen auf einmal zwei Katzen hinein, darunter Mondstern. Sie wandte sich an Pumakralle und miaute:„Wie geht es dir? Du warst sehr lange weggetreten. Um genau zu sein fünf Sonnenaufgänge. "„So lange? ", fragte Pumakralle schwach und entsetzt nach. Jetzt drang sie sich die Augen zu öffnen. Sie schaffte es ihr linkes zu öffnen und sah eine verschwommene silbrige Gestalt vor ihr stehen. Zuerst dachte sie es wäre der Schlaf, der es so verschwommen machte und versuchte es weg zu blinzeln. Doch das funktionierte nicht. Hinter Mondstern stand Maustritt, der sie nun besorgt ansah. Auf einmal wurde wieder alles schwarz und sie spürte wie sie umkipppte.

Blinzelnd öffnete sie ihr Auge wieder. Wo bin ich? „Dem SternenClan sei dank! Du bist wieder wach! Wie geht es dir? ", ein hellbrauner Kater stand vor ihr. „Wer bist du? ", fragte Pumakralle verwirrt. „Du weißt nicht wer ich bin? ",fragte der Kater verblüfft, „ Ich bin's! Maustritt, der Heiler des NachtClans! " Maustritt drehte sich um und schlüpfte aus der dunklen Höhle. Ihre Sicht war so verschwommen, dass sie kaum was erkannte. So langsam kehrten die Erinnerungen zurück. An den Verrat von Drosselpelz und die Tatsache, dass Blitzherz Zitronenpfote schwer verletzt hatte. Wo ist Zitronenpfote eigentlich? Sie hob den Kopf und sah bei der anderen Ecke des Baus einen gelben Fleck. Das musste sie sein. Es kam ihr keine Hitze entgegen, weshalb Pumakralle schloss, dass es bei Zitronenpfote keine Infektion gab. Pumakralles Bauch fühlte sich leer an, deshalb war sie froh, als Blitzherz mit einer Maus zwischen den Zähnen herein kam. „Die ist für dich. ", erklärte ihre Halbschwester. Pumakralle antwortete:„Danke." Sie erschrak darüber wie schwach ihre Stimme klang. Mit ein paar hungrigen Bissen war die Maus auch schon weg. Blitzherz starrte, währenddessen die ganze Zeit auf ihr linkes Auge. Da hielt Pumakralle es nicht mehr aus und fragte:„ Ist es so schlimm? " Blitzherz hatte keine Zeit zu antworten, denn Mondstern trat herein und bat sie zu gehen. Gehorsam neigte Blitzherz den Kopf und ging davon. Dann wandte sich Mondstern an Pumakralle und fuhr die Krallen aus:„ Hör zu. Maustritt hat mir über deinen kleinen Gedächtnisverlust informiert und gemeint, dein Auge würde deinem Gehirn schaden. Deswegen muss ich es raus nehmen. Natürlich nur wenn du einverstanden bist. " Pumakralle musste schlucken. Ihr war bewusst, dass das höllische Schmerzen bedeutete. Aber wenn sie es nicht Tat würde sie sterben. Also nickte sie. Maustritt kam mit einem dicken Stock zwischen den Zähnen herein. „Hier nimm den. Da kannst du drauf beißen. " Sie klemmte sich ihn zwischen die Zähne und Mondstern hob die Pfote. Der Stock zerbrach Augenblicklich, als Mondstern mit den Krallen in die Augenhöhle ihres Auge fuhr. Als der Stock nichts mehr nützte klappte Pumakralle stattdessen ihr Maul auf und schrie vor Qual und Schmerzen. Ein paar Katzen versuchten ihre Köpfe hinein zu stecken, doch Maustritt scheuchte sie immer wieder hinaus. Als Mondstern fertig war, verstummte auch der Schrei von Pumakralle. Seltsamerweise, spürte sie kein Blut, was ihre Wangen hinunter floss. „Das verlief reibungslos. Wie geht es dir jetzt Pumakralle? ", fragte Maustritt, während Mondstern das grüne Auge in den Erdboden verbuddelte. „Es ging mir schon besser. ", antwortete sie. Ihr linkes Augenlicht wurde ein bisschen dunkler. Sie wagte jedoch nicht es dem Heiler zu sagen. Er miaute mitfühlend:„ Das war bestimmt nicht einfach für dich. Ruh dich erstmal aus. Ich schaue es mir morgen nochmal an, um mich zu vergewissern, dass Mondsterns Krallen auch keinen Schmutz hinein befördert haben. " Damit drehte er sich um und verließ zusammen mit Mondstern den Bau. Kurz war sie überrumpelt mit der Schnelligkeit mit der alles Geschah. Sie hatte kaum Zeit nachzudenken. Da wo mal ihr Auge gewesen war schmertzte es zwar noch ein bisschen, doch sie schaffte es trotzdem einzuschlafen.

In ihrem Traum, spielte die Szene wieder ab, in der Drosselpelz sie angegriffen hatte.

Pumakralle patrouillierte gerade an der Grenze zum WolkenClan, als sie einen WolkenClan-Krieger auf der DonnerClan Seite entdeckte. Wenn sie sich richtig erinnerte, hieß er Regenfluss. „Was willst du hier? ", befragte sie ihn. Er zuckte zusammen, drehte sich um und antwortete selbstsicher:„ Ich wollte hier nur ein bisschen jagen. "
„Das verstößt gegen das Gesetz der Krieger. "
„ Ach dieses alte Gesetz. Der hällt sich eh niemand dran. "
Das hielt sie nicht mehr aus. Wütend rammte sie gegen ihn, sodass er nach hinten taumelte. Dann sprang sie ihn an und warf ihn um. Gerade als sie ihre Krallen über seinen Bauch fahren lassen wollte, stieß irgendwas sie zu Boden. Sie fand sich unter Drosselpelz wieder. „Drosselpelz, was machst du? Regenfluss hat die Grenze übertreten! ", jaulte sie entsetzt. Drosselpelz antwortete ungerührt:„ Regenfluss hat nichts gemacht, was er nicht hätte machen dürfen. Du hingegen hast dich uns in den Weg gestellt. " an Regenfluss gewandt, fügte er hinzu:„ Geh du zu seinem Clan, ich komme hier klar. " Dankend neigte der graue Kater den Kopf und verschwand im Gebüsch. Pumakralle nutzte die Chance um ihn von sich zu werfen. Er landete jedoch auf den Pfoten und griff sie an. Die schwarze Kätzin wich ihm aus und sprang ihm auf den Rücken. Sie biss ihm heftig in die Schulter und er jaulte auf. Dann klappte er das Maul zu und wollte sich gegen einen Baum rammen. Kurz bevor Pumakralle zerquetscht wurde, sprang sie hoch in die Äste. Zum Glück hatte man ihr das beigebracht. Von dort sprang sie auf den Boden. Drosselpelz schaffte es sie bei der Landung, um zustoßen und bearbeitete ihren Bauch mit den Krallen. Sie wand sich sich unter ihm und stemmte ihre Pfoten gegen die Erde. Natürlich war Drosselpelz größer und stärker als Pumakralle, aber das hielt sie nicht auf ihn von sich zu schütteln. Da war er, der Moment wo Drosselpelz ihr das Auge zerkratzte und Blitzherz sie retten müsste. Doch sie kam nicht und stattdessen wurde sie von einer unsichtbaren Macht in den Boden gezogen. „Hilfggrr! ", ihr Schrei wurde von der Erde erstickt.

Schweiß gebadet, schreckte sie aus dem Schlaf hoch und erschreckte sich noch mehr, als sie bemerkte, dass sie nun gar nichts mehr sah.

Warrior Cats- Die Begegnung der Clans Band 1 FluchtWhere stories live. Discover now