Kapitel 5

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Der Tag war gekommen und ich musste zum zweiten Mal in ein Spiel um nicht zu sterben, obwohl man das so nicht wirklich sagen kann, denn schließlich waren es Spiele um Leben und Tod, aber zumindest hatte man so eine Chance zu überleben. Ich ging in die Lobby und hörte dem Hutmacher bei seiner Rede zu . Ich war zwar noch nicht lange vor Ort aber ich hatte bereits bemerkt,  dass er die anderen Menschen und mich nur benutzte um die Karten zu bekommen aber ich wollte mich nicht beschweren denn schließlich hatte ich hier keinerlei Sorgen von Niragi und dem Rest aus dem Militär-Trupp abgesehen. Ich nahm den mir zugewiesenen Zettel mit der Nummer des Fahrzeugs, in welchem ich mitfahren würde. Ich setzte mich in das Fahrzeug und wartete darauf, dass die restlichen Spieler einsteigen würden und dass einer von ihnen fahren konnte, denn ich fertigte zwar über das Grundwissen aber hatte es bisher nicht geschafft meinen Führerschein zu machen. Nach einer Weile waren die restlichen Spieler eingestiegen und wir fuhren los. Wir kamen vor einem Hotel zum Stehen. Um nicht aufzufallen, verließen wir einzeln den Wagen und betraten das hell erleichterte Hotel. Ich sah mir die Spieler eingehend an. Eine der anwesenden Personen sah aus wie eine Schülerin und in ihrer Hand hielt sie ein Schulbuch, was mir bestätigte , dass sie eine Schülerin war. Nachdem ich mir die Spieler eingehend angesehen hatte, sah ich mir das Gebäude an. Eine elektronische Stimme ließ mich meine Aufmerksamkeit auf das Handy in meiner Hand lenken.

“Die Registrierung ist abgeschlossen.
Teilnehmerzahl : 9.
Schwierigkeitsgrad: Pik 4.
Name: Glücksrad.
Regeln: In jedem der Zimmer befindet sich ein Glücksrad, durch welches man Waffen erhält. Die letzte Person, die am Leben ist, gewinnt das Spiel und erhält Visa. Die Zeit für dieses Spiel beträgt 90 Minuten.”

Ohne nur eine Sekunde zu vergeuden, ging ich in einen der Räume, um mir etwas zur Verteidigung zu besorgen. Wie die Spielregeln bereits erwähnt hatten, befand sich in dem Zimmer ein Glücksrad, welches ich in der Hoffnung auf ein gutes Verteidigungsmittel drehte. Das Glücksrad landete auf einem Katana und kurz darauf öffnete sich wie von Zauberhand eine Schublade bei einem Schrank und darin lag ein Katana. Ich nahm es in die Hand und war verwundert, wie leicht es war. Ich verließ das Zimmer und sofort fixierten mich die Blicke der anderen Spieler auf mich. Ohne lange nachzudenken rannte ich die Treppen hinauf und versteckte mich in einer Ecke. Als eine der Personen an mir vorbei lief, verwendete ich das Katana zum ersten Mal und konnte nicht glauben, wie leicht es ging. Ich lief den Gang weiter entlang und lief währenddessen dem Schulmädchen über den Weg. Als ich sie beobachtete, fiel mir auf, dass sie eine Schnittwunde an der Hüfte hatte.

“Was ist passiert?” ,fragte ich sie besorgt.

“W..Wi..Wir müs..müssen hie..hier w..w..w..weg.” , stotterte sie und lief unter Schmerzen los.

Ohne weiter nach zu fragen, was los war, lief ich gemeinsam mit ihr los und versteckte mich in einem der Zimmer. Auch in diesem Zimmer befand sich ein Zimmer, doch das interessierte mich nicht wirklich. Ich wies sie an, sich auf das Bett im Zimmer zu setzen, was sie auch tat. Ich riss etwas Stoff vom Bettdeckenbezug ab und band es um ihre Hüfte.

“Was hat es mit dem Buch auf sich?” , fragte ich neugierig nach.

“ Es gehörte meiner Schwester, sie ist im letzten Spiel gestorben ,Seitdem habe ich es bei mir.” , in ihren Augen sammelten sich Tränen, aber dennoch bemerkte ich, dass sie starke Schmerzen hatte.

“Ich beschütze dich, aber du musst hier bleiben, die Wunde sieht schlimm aus.”  , sagte ich und drehte dann an dem Glücksrad. Dieses Mal erschien eine Perlenkette, wobei ich mich fragte, wie diese mir weiterhelfen sollte.

“Ich werde kurz raus gehen, versteck dich so lang." , gab ich ihr Bescheid und verließ den Raum.

Das Katana hielt ich dabei fest umklammert. Leise schlich ich die Gänge entlang und lief dabei an einigen Leichen vorbei. Auf einmal vernahm ich laute Schreie und normalerweise wäre ich weggelaufen, doch aus irgendeinem Grund lief ich genau darauf . Ich sah, wie ein Mann mehrere Male auf eine Frau erstach, welche vor Schmerzen laut schrie. Mein Herz trommelte in meiner Brust doch ich lief weiter auf das Geschehen zu. Als der Mann mich bemerkte, versuchte er mich ein paar Mal mit dem Messer zu treffen, doch ich war schneller und zog mein Katana. Ich kniete mich zu der Frau hinunter, doch für sie war es schon zu spät. Ich stand wieder auf und lief die Gänge weiter entlang . An diesem Tag tötete ich mehr Menschen als ich es wollte, doch ich wollte überleben, also hatte ich nicht wirklich eine andere Chance. Ich lief gerade zurück zu dem Zimmer, wo das Mädchen war, als die elektronische Stimme ein weiteres Mal ertönte.

“ Gratulation Ziel erreicht.” , als ich diese Worte auf dem Bildschirm sah, rannte ich zurück ins Zimmer, um nach dem Mädchen zu sehen. Als ich die Tür öffnete, lag sie dort auf dem Bett, die Band um ihre Hüfte hatte sich Blut rot gefärbt, genauso wie das Bett, auf dem sie lag. Das Buch hielt sie noch immer umklammert und auch dieses war mittlerweile Blut übergossen. Mir lief eine Träne die Wange hinunter, als ich sie dort so liegen sah, doch ich versuchte mich nicht allzu lange damit zu beschäftigen. Ich verließ das Gebäude und steuerte auf den Wagen zu. Ich setzte mich ans Steuer und allein bei dem Gedanken ans Losfahren bekam ich Angst. Ich tat alles was ich gelernt hatte und war positiv überrascht, wie gut es funktionierte. Erst später in der Nacht erreichte ich den Beach , gab die Karte beim Hutmacher ab und ging auf mein Zimmer.

Auf der Schwelle von leben und TotWhere stories live. Discover now