Dämonen (ff Mattheo Riddle vs Draco Malfoy)

~2~

Lilith schreckte auf, als jemand sie sanft an der Schulter schüttelte. Es war Blaize, der sie jetzt, da er sah, dass sie wach war, leicht anlächelte. Während der Fahrt hatte er neben ihr gesessen. Natürlich, als hätte sie sich freiwillig neben einen dieser beiden perversen Psychos gesetzt. Als sie rasch nach draußen sah, sah sie, dass es schon dunkel, aber recht klar war.

"Wir sind gleich da, zieh dir also am besten schon einmal deinen Umhang an." Er hatte seinen schon angezogen. Dankend nickte Lilith ihm zu, und sah gleich darauf zu den "perversen Psychos" herüber. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, konnte sie einfach nicht anders, als leicht zu lächeln. Beide schliefen tief und fest, Mattheos Kopf an das Fenster gelehnt, und Dracos Kopf auf Mattheos Schulter. Warte, wieso lächel ich denn, wenn ich diese zwei Hohlbratzen sehe??? Egal, ich sollte mir jetzt einfach meinen Umhang nehmen und mich umziehen gehen.

Als sie vom Klo zurückkam, wo sie sich umgezogen hatte, war der Rollo über dem Fenster rutergezogen. Aus diesem Grund entschied sie sich, erst einmal zu klopfen und zu fragen, ob sie reinkommen darf. "Ja, kannst rei..", erklang Mattheos relativ tiefe, wie beinahe immer belustigt klingende Stimme. Doch mitten im Satz schien es, als würde jemand ihm die Hand auf den Mund pressen.

Die Hand schon an der Türklinke hielt Lilith inne. Zum Glück. Oder auch nicht. Nun erklang Blaizes Stimme. Er klang zur Abwechselung mal nicht ruhig, sondern ziemlich angepisst. "Ne, komm lieber nich rein, diese zwei Idioten ziehen sich gerade um..."

Als sie das hörte, wurde Liliths Gesicht so schnell rot, als hätte man eine Glühbirne angeknipst. Ohne einen Laut zu verursachen, verdeckte sie ihr Gesicht mit den Händen und setzte sich an der Wand angelehnt in die Hocke. Wenn sie jetzt jemand so sehen würde, würde diese Person vermutlich denken, dass sie weint. Eigentlich war sie aber einfach nur mega beschämt und nervös und irgendetwas trieb sie gerade einfach dazu, ihr Gesicht zu verstecken.

Nach etwa fünf Minuten rief Mattheo sie hinein. Lilith setzte sich auf und hoffte, dass ihre Wangen nicht mehr rot waren. Dann ging sie herein. Schnell setzte sie sich auf ihren Platz neben Blaize. Diesem war wohl klar, dass sie gerade dringend Ablenkung nötig hatte, weswegen er lächelnd nach draußen deutete. Schau mal, es ist schon dunkel. Ich schätze, wir sind in etwa in einer halben Stunde da.

Lilith nickte nur leicht, ohne auch nur hinzugucken. Sie traute sich nicht einmal, aufzuschauen. Denn dann müsste sie auch die beiden Idioten sehen. Und das war das Letzte, was sie wollte. Als Blaize sie dann sanft an der Schulter berührte, um sie aus ihrer schützenden Trance zu holen, zuckte sie leicht zusammen, sah aber dennoch zu ihm auf.

"Irgendwie kenne ich immer noch nicht deinen Namen. Es wäre ein wenig seltsam, wenn ich ihn erst bei der Auswahl erfahre." Obwohl sie sich fragte, was er mit der "Auswahl" meinte, kam Lilith seiner unausgesprochenen Aufforderung nach. "Ah ja, den hab ich euch ja immer noch nicht gesagt. Mein Name ist Lilith. Lilith Rellish."

"Rellish?!", fragten Blaize und Draco. Aber es war Draco, der seine Überraschung als erstes erklärte. "Gehört deiner Familie nicht diese super berühmte Hippogreif-Farm?" Lilith seufzte. Wieso war das immer die erste Frage, die ihr gestellt wurde, wenn sie sich vorstellte? Na ja, meine Familie ist halt sehr berühmt, vielleicht sollte es mich nicht wundern. Das, was ich mich eigentlich frage ist, wieso Mattheo nicht gefragt hat. Und er sieht auch irgendwie besorgt aus...

Die Antwort auf ihre Verwirrung folgte beinahe augenblicklich. Immer noch mit diesem besorgten Gesichtsausdruck, und genauso besorgter Stimme, fragte er: "Wieso haben deine Eltern dich nach einer Dämonin benannt?"

Geschockt sah Lilith ihn an. Das hat er bemerkt? Dann lächelte sie traurig. "Ich schätze, weil ich schlicht und einfach nichts weiter als eine Dämonin für sie bin." Mehr wollte sie nicht preisgeben, da sie fürchtete, mit jedem weiteren Wort, das sie sagte, würden ihre Schmerzen und Ängste für die Menschen um sie herum deutlicher. Und das Letzte, was sie wollte, war, dass alle anderen ihre Schwächen sichtbar wurden.