2. Kapitel

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Hinter der Hecke taucht unser Nachbar auf. Er ist 16 und wohnt natürlich mit seinen Eltern hier. „Tut mir leid, Lucy. Ich wollte dich nicht erschrecken." Ich beruhige mich wieder und sage dann: „Schon ok, Noah. Macht doch nichts." Noah schlüpft durch eine kleine Lücke durch die Hecke. Noah und ich kennen uns schon, seitdem wir in den Kindergarten gegangen sind. Wir waren damals beste Freunde. Und als er dann in die Schule kam, beschloss ich, auf die gleiche Schule zu wollen. Leider wurde ich nicht angenommen und bis zur High School hatten wir keinen Kontakt. Und kurz bevor ich auf die High School kam, zogen seine Eltern und er her. Und ich hatte mich an der Schule beworben, an die Noah schon ging. Wir freuten uns über diesen Zufall total, haben aber trotzdem gar nichts unternommen. „Was machst du um diese Uhrzeit hier draußen?", fragte er mich, nachdem er sich auf unsere Schaukel gesetzt hatte und langsam vor sich hin schaukelte. „Ich kann nicht schlafen. Mal wieder." Noah schaute auf den Boden. „Warum mal wieder?", fragte er, ohne seine Blickrichtung zu ändern. „Ich... Ach keine Ahnung. In letzter Zeit denke ich über viel zu viele Sachen nach.", sagte ich und legte mich wieder zurück, um in den Himmel zu schauen. „"Komm mal her.", forderte ich Noah auf. Er legte sich neben mich und meinte: „Wow, von hier hab ich den Himmel noch nie betrachtet." Wir schwiegen eine Weile. Dann brach ich die angenehme Stille. „Warum bist du eigentlich hier draußen?" Noah schaute mich an und sagte: „Ich schreibe einen neuen Song und so kann ich am besten denken." Noah spielt seit der Middle School in einer Band. Ich mag ihre Musik sehr. Noah ist der Liedsänger und er schreibt fast alle Texte. „Oh toll. Ist dir was Tolles eingefallen?" Er zuckte mit den Schultern und lächelte dann. „Was ist?", frage ich. „Nichts.", meinte er. Wir lagen noch lange da.

Their FaultWhere stories live. Discover now