15. Kapitel

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Ich seufzte und setzte mich an das offene Fenster des Schlafsaales. Die Sonnenstrahlen schienen auf mein Gesicht und ich schloss entspannt die Augen. Von weitem hörte man das Lachen und Schreien der Schüler, die ihren Nachmittag draußen verbrachten und das erste schöne Märzwetter genossen. Es waren bereits zwei Monate seit dem Quidditchspiel vergangen und alles war zur Normalität zurück gekehrt. Malcolm lies mich in Ruhe, Sirius und ich hatten regelmäßig unsere Streitereien, Lily machte sich jetzt schon Stress wegen der Prüfungen und verbrachte die Nachmittage in der Bibliothek, James jammerte wegen meines Katers und der schlechten Quidditchsaison, Remus vergrub sich hinter Büchern, wenn er nicht grade meinen Bruder und Sirius bei ihren Plänen half oder tagelang verschwand, und Peter war ruhig wie immer und lies sich für alles begeistern was die anderen drei anstellen wollten. Es war so als ob nie etwas passiert wäre. Wobei ich nicht wusste ob wirklich etwas passiert war. Zumindest was Sirius anging. Hatte ich mir diese positive Seite an ihm nur eingebildet? Ich fuhr mir genervt durch die Haare. Jeden Gedanken den ich an ihn verschwendete war nur vergeudete Lebenszeit. 

Plötzlich flog die Tür auf und Lily kam mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck hineingestürmt. Vor lauter Schreck taumelte ich und landete auf dem Boden. Schmerzverzerrt rieb ich mir meinen Hintern. Lily beachtete meine Nahtoderfahrung gar nicht und wühlte verzweifelt in einem Haufen Klamotten, der sich auf einem Sessel angesammelt hatte. Stöhnend hievte ich mich auf und fragte stirnrunzelnd: "Würdest du mir mal verraten warum du hier hineinplatzt, mich zu Tode erschreckst und jetzt alles durchwühlst, als wäre Grindelwald selbst hinter dir her?" Während sie ein paar Schubladen aufriss, erklärte sie panisch: "Ich muss unbedingt dieses Buch finden. Das ich mir ausgeliehen habe weißt du? Die Dunklen Künste - Selbstverteidigung? Ich muss es unbedingt Madame Pince zurückgeben, ich bin schon einen Tag über der Ausleihfrist! Das ist mir noch nie passiert!" Augenverdrehend lächelte ich. "Und ich dachte schon es wäre etwas ernstes!" Entrüstet sah sie mich an. "Das ist etwas ernstes! Ich vergesse so etwas nie! Verdammt wo steckt dieses blöde Buch?!" Ich schmunzelte, ging an ihr vorbei und zog gesuchtes Buch unter ihrem Kopfkissen hervor. Lily atmete auf. Dann umarmte sie mich, nahm das Buch und meinte: "Was würde ich bloß ohne dich machen?" Ich grinste. "Na wahrscheinlich dich zu Tode lernen, weil dich nie jemand davon abhalten würde" Sie lachte und wandte sich zum gehen. 

Kurz vor der Tür drehte sie noch einmal um und sah mich bittend an. "Könntest du heute mal auf Remus schauen und mit ihm versuchen zu reden? Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn! Es geht ihm schon wieder ziemlich schlecht" Besorgt nickte ich, fragte aber: "Aber meinst du nicht das er mit dir mehr reden würde?" Sie seufzte. "Ich weiß es nicht. Ich habe es bereits versucht aber er ist halt nun mal Remus. Ich möchte nur nicht das er in diesem Zustand allein ist. Und ich muss jetzt dieses Buch abgeben und danach wollte ich zu Sev" An ihrem Ton merkte ich das etwas nicht stimmte. "Ist alles okay zwischen euch?" Lily presste dich Lippen zusammen. "Keine Ahnung. Ich habe das Gefühl wir entfremden uns immer mehr voneinander. Er macht kaum noch etwas mit mir und hängt die ganze Zeit mit diesen Leuten aus Slytherin rum. Mit Malfoy und so" Ich nickte verständnisvoll. Lily und Sev hatten sich sehr nahe gestanden, zum Missfallen meines Bruders, schließlich hatte sie durch ihn von der magischen Welt erfahren. Ihn jetzt mit jemandem wie Malfoy zu sehen, der sie regelmäßig beleidigte, musste sich anfühlen wie Verrat. "Geh nur. Ich pass schon auf Remus auf! Und rede einfach mit Sev, ich bin sicher er wird es verstehen" 

Nachdem Lily sich verabschiedet hatte, ging ich hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort lag auf der Couch, in eine Decke gewickelt und mit einem Buch in der Hand, Remus. Er war außergewöhnlich blass und schien leichten Schüttelfrost zu haben. Ich ging zu ihm und meinte: "Rutsch mal" Nachdem er Platz gemacht hatte, setzte ich mich und er legte seinen Kopf in meinen Schoß. Er las, während ich nachdachte und mit seinen Haaren spielte. Es war nicht wirklich ungewöhnlich uns in dieser Situation vorzufinden. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm gut tat, insbesondere während seiner schlechteren Phasen. "Wie gehts dir Remi?" Ich betrachtete sein Gesicht und hätte sofort selbst ohrfeigen können. Was für eine dumme Frage. Die dunklen Augenringe unter seinen Augen sprachen Bände. Er seufzte und legte das Buch weg. "Mir geht es gut, wirklich!" Ich zog eine Augenbraue hoch. "Erzähl das wem anders. Ich sehe doch deine Augenringe und wie blass du bist. Du schläfst doch wieder kaum" Er presste die Lippen zusammen, dann fragte er: "Hat Lily mit dir gesprochen?" Ich biss mir ertappt auf die Zunge und bekam ein schlechtes Gewissen. Ich hatte mich die letzten Wochen so auf mich selbst konzentriert, dass ich nicht bemerkt hatte das es Remus wieder schlecht ging. 

"Nein... also doch ja. Sie hat mich gebeten mit dir zu reden. Sie macht sich genauso große Sorgen wie ich! Und ich bin mir sicher, James, Sirius und Peter geht es auch so. Du kannst doch mit uns reden! Dafür sind Freunde doch da!" Bittend sah ich ihn an. Meine Hand lag immer noch in seinen Haaren und ich strich ihm ein paar aus dem Gesicht. Er drehte den Kopf beiseite und starrte ins Feuer. Ohne auf das Gesagte einzugehen, meinte er: "Ich werde wahrscheinlich wieder zwei Tage nach Hause müssen, meine Mutter hat die Drachenpoken" Zweifelnd sah ich ihn an. "Schon wieder?" Er zuckte als Antwort nur mit den Achseln. Es gab mir einen kleinen Stich das er uns allen nicht genug zu vertrauen schien, um uns einzuweihen. Wovor hatte er Angst? Aber ich wusste ich würde erst mal keine Antwort darauf bekommen. "Was hältst du davon wenn ich uns aus der Küche eine heiße Schokolade besorge? Und auf dem Weg bei Madame Pomfrey vorbeischaue und dir einen Schlaftrank besorge?" Er gab ein zustimmendes Brummen von sich und erhob sich, damit ich aufstehen konnte. Ich verschwand mit den Worten, "Bin gleich wieder da, lauf nicht weg" durch das Porträt. 

Nachdem ich einen Stopp bei der Küche gemacht hatte und von den Hauselfen zwei Tassen heiße Schokolade bekommen hatte, stattete ich noch Madame Pomfrey einen Besuch statt. Diese zog skeptisch die Augenbrauen hoch, als ich sie nach einem Schlaftrunk fragte. "Haben Sie etwa Schlafprobleme Miss Potter?"  Ich schüttelte den Kopf und erklärte: "Er ist nicht für mich sondern für Remus. Es geht ihm wieder nicht gut und er schläft kaum. Ich schätze mal Sie wissen besser Bescheid als ich." Madame Pomfrey schüttelte traurig den Kopf. "Der arme Junge. Ich gebe Ihnen den Schlaftrunk. Achten Sie darauf das er ihn auch wirklich nimmt und Ruhe bekommt!" Ich nickte, während sie davonwuselte zu ihrem Vorratsschrank und weiter der arme Junge vor sich her murmelte, als wäre es ein Mantra. Somit kehrte ich mit zwei dampfend heißen Tassen und einer Phiole mit durchsichtiger Flüssigkeit in den Gemeinschaftsraum zurück und setzte mich wieder neben Remus auf die Couch. "Also einmal heiße Schokolade, mit herzlichen Grüßen von den Hauselfen und dann eine Phiole Schlaftrunk, mit Besserungswünschen von Madame Pomfrey. Sie sagt, wenn etwas ist, sollst du zu ihr kommen" Dankend nahm Remus eine Tasse und die Phiole an. Schweigend nippten wir beide an unseren Getränken. 

Nachdem wir beide fertig waren, öffnete Remus die Phiole, legte den Kopf in den Nacken und schluckte die Flüssigkeit in einem Zug hinunter. Dann legte er sich wieder hin, den Kopf in meinem Schoß, während ich ihn zudeckte. "Du Remi?" murmelte ich. Gedankenverloren fing ich wieder an durch seine Haare zu streichen. "Hm?" Ich sah ihn an. Er hatte die Augen bereits geschlossen und sein Gesicht wirkte entspannter als zuvor. "Du weißt das ich immer für dich da bin und du immer mit mir reden kannst, egal über was, oder?" "Ich weiß" murmelte er. Ich beobachtete die tanzenden Flammen im Kamin, die eine angenehme Wärme ausstrahlten und den Raum in ein goldenes Licht tauchten. Langsam spürte ich wie Remus Atmung regelmäßiger wurde. Ich hoffte wirklich er würde bald sagen, was los war. 



Hellooooo zusammen 

JaXD 

Ich bin wieder von den Toten auferstanden:D

Es tut mir total leid das ich mich ewig nicht gemeldet habe, aber ich hatte echt eine miese Schreibblockade:/

Dafür jetzt ein extra lange Kapitel:) Ich werde auch jetzt wieder versuchen regelmäßiger zu updaten

Jedenfalls ich mag dieses Kapitel und ihr? 

Es zeigt mal einen tieferen Einblick in die Freundschaft von Remus und Ava

Eure JamieXD

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 20 ⏰

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