Breaking the Wall

PEMA

"Herzlich Willkommen, sehr geehrter Leser, sehr geehrte Leserin. Es freut mich, dass du hierher gefunden hast. Ich bin Pema, dein persönlicher Meditations-Assistent.

Du hast gerade viel Stress? Zu viele Gedanken auf einmal? Möchtest einfach mal abschalten? Oder aber du bist gerade auf der Suche nach einer neuen spannenden Story und brauchst vom Durchsuchen eine kurze Pause?

Kein Problem.Ich führe dich an einen Ort, auf den du immer wieder zurückkehren und entspannen kannst. Und das beste: Alles ist kostenlos. Aber hoffentlich nicht umsonst.

Setz dich hin, schnall dich an, es geht gleich los."

Du spürst, wie dein Stuhl, das Sofa oder worauf du immer auch sitzt, anfängt zu vibrieren. Das Licht des Bildschirmes wird heller und heller. Wie eine Decke umhüllt es dich und bringt dich immer näher. Nach und nach verschwindet der Raum, in dem du gerade warst, in strahlendes Weiß.

"Atme tief ein und wieder aus. Versuche, vier Sekunden ein und sieben Sekunden auszuatmen. Mache es nochmal.Einatmen...ausatmen.

Bleibe während der Reise am besten in diesem Rythmus. Einatmen...ausatmen.Schließe kurz deine Augen und wiederhole es noch dreimal, bis du wieder deine Augen öffnest".

Du öffnest langsam deine Augen und merkst die sanfte Berührung einer leichten Briese. Liegend auf einer großen blumigen Wiese schaust du nach oben.

Ein klarer Himmel, einige kleine Wolken. Sonnenstrahlen, die deine Haut berühren. Es ist angenehm warm und ein leichter Geruch von Lavendel umgarnt deine Nase.

"Schau dich ruhig um. Es ist dein Ort. Nur für dich."

Du erblickst am Rande der Wiese überdimensionale Bäume, die sich gen Himmel erstrecken, als wollten sie die Sonne berühren. Weit dahinter hangeln sich die Bäume einen Berg hinauf. Eine ganze grüne, bergige Landschaft, erstreckt sich über den Horizont.

Du schaust dich weiter um und bemerkst den Fluss, der langsam plätschernt sich den Weg aus dem Wald, rechts an dir vorbei, in Richtung Küste bahnt.

Kleine Fische lassen sich von der leichte Strömung mitziehen.

Über den Bäumen siehst du noch etwas: Ein großer, bunter Vogel zieht umher und lässt sich auf einem Ast unterhalb einer Baumkrone nieder.

Er beginnt vorsichtig, sein regenbogenartiges Gefieder zu putzen.

Zu deiner linken hörst zu leise Schritte aus dem Wald kommend. Du siehst ein großes Geweih und dann den dazugehörigen Vierbeiner, der an ein Hirsch erinnert. Doch sein Fell strahlt in einem violetten Ton.

Er schaut dich kurz an. Dann neigt er sein Kopf nach unten und beginnt, sich an den Kräutern zu bedienen, die dort wachsen.

"Keine Sorge. Die tun dir nichts. Die Tiere sind vielleicht nicht ganz so, wie bei dir zuhause. Sie stehen symbolisch für einen Ort, der irgendwie vertraut, aber doch ganz fern vorkommt."

Das leise Vogelzwitschern, das Rauschen des Grases. Du merkst, wie du immer weiter versinkst. In diesem Ort, in die Entspannung hinein. Dein ganzer Körper kommt zur Ruhe.

Du merkst, wie du einen großen roten Drachen samt Schnur in der einen und einen dicken Stift in der anderen Hand hälst.

"Schreibe auf den Drachen alle deine Sorgen, Pläne, Wünsche und sonstige Gedanken in kurzen Stichpunkten auf. Alles was dich so aktuell beschäftigt. Wenn du fertig bist, lasse den Drachen steigen. Aber halte ihn nicht fest.

In dem Moment, wo du ihn steigen lässt, lasse es einfach geschehen. Die Themen, die du aufgeschrieben hast, sind für die nächsten Minuten nicht existent".

Beim nächsten Windstoß gleitet der Drachen langsam aus deiner Hand. Du fühlst auch die Schnur, die an deiner Haut vorbeigleitet und nach oben steigt.

Der Drachen, von dir beschriftet, fliegt nach und nach in Richtung der Berge.

Alles, was dich beschäftigt, ist außer Reichweite. Nur noch die Wiese, die Bäume, die Tiere der Umgebung und dein Körper sind alles, was geblieben sind.

"Genieße den Moment. Nehme einfach nur wahr, was du hörst. Was du riechst. Denke nicht darüber nach. Bewerte es nicht. Nehme es nur wahr. Schließe, wenn du möchtest, noch mal für einige Atemzüge deine Augen."

Nach einem kurzen Moment der Ruhe, öffnest du deine Augen erneut und sammelst dich. Du schaust dich um.

Das lila hirschähnliche Wesen löst sich langsam auf. Die Bäume im Hintergrund verschwinden, ebenso wie die Berge.

Um dich herum wird es immer heller und heller, bis alles wieder Weiß wird.

Eine dir unscheinbare Gestalt kommt langsam auf dich zu. Sie hält einen Drachen in der Hand.

"Ich habe ihn an einem Baum festgemacht. Wenn du möchtest, kannst ihn wieder haben.

Falls du noch einen Moment brauchst, schließe einfach deine Augen erneut. Du kannst dir die Szenerie erneut vorstellen. Oder aber du lässt deiner Kreativität freien Lauf. Alles was du dir vorstellen möchtest. Was dich entspannt.

Ansonsten wünsche ich dir noch einen schönen und hoffentlich weniger stressigen Tag. Pema, dein persönlicher Meditations-Assistent, immer zu Diensten."