Alles wie immer

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Die seltsame Truppe kam am späten Mittag in der Gilde an. Das Gildenmädchen strahlte, als Goblin Slayer die schwere Holztür öffnete und als Erster den Saal betrat. Er hielt sie geöffnet und die kleine Priesterin schlüpfte unter seinem Arm durch den breiten Türspalt. Ihr Anblick war erschreckend. Die sonst so glatten Haare, fielen ihr in zerzausten, rötlich verfärbten Strähnen über den schmalen Rücken. Das strahlend weiße Gewand, war gezeichnet von getrocknetem Blut und anderen Körperflüssigkeiten. Ein eigenartiger metallischer und verräucherter Geruch stieg dem Gildenmädchen in die Nase, als die Beiden vor den Tresen traten und Goblin Slayer um ein Zimmer für sich bat. Bei seiner Bitte weiteten sich die Augen der Priestern. Wollte er etwa die Nacht in der Gilde verbringen? ,,Ist alles gut gegangen?" ,fragte die Mitarbeiterin während sie im Kasten an der Wand einen kleinen Schlüssel vom Haken nahm und ihn über den Tresen schob. ,,Ja." ,nickte der verschwiegene Kerl und nahm ihn an sich. Die junge Priesterin schien einen Moment lang protestieren zu wollen, beließ es dann aber doch dabei. ,,Musstet ihr gegen Goblins kämpfen?" Wieder nickte er. Seine Kameradin stimmte schweigend zu. Sie trat auf der Stelle, sah sich um und ließ den Blick unruhig zu der großen Uhr über dem schwarzen Brett schweifen. Seufzend stieß sie die Luft aus ihrer Lunge:,,Bitte entschuldigt mich, ich würde gern die heißen Quellen oben aufsuchen und ein Bad nehmen." ,sie schenkte dem Gildenmädchen ein verlegenes Lächeln.
Im Vorbeigehen legte ihr der Goblib Slayer seine schwere Hand auf die Schulter:,,Ruh dich aus." Die Priestern errötete unter seiner Berührung, nickte und eilte in schnellen Schritten die Treppe nach oben.
,,Sie sieht sehr mitgenommen aus." ,seufzte das Gildenmädchen während sie der Priesterin hinterher sah. ,,Manchmal frage ich mich, ob es richtig ist...ob sie wirklich dafür gemacht ist." ,dann richtete sie wieder ihren Blick auf den Mann vor ihr und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln:,,Braucht ihr sonst noch etwas ?" Er schüttelte leicht den Kopf:,,Nein, ich nicht, aber sie. Lass ihr bitte das Abendessen hoch aufs Zimmer bringen. Sie soll sich ausruhen." ,,Aber Orcbolg!" ,mischte sich die Hochelfe ins Gespräch mit ein:,,Denkt ihr nicht, das sie lieber mit uns allen zusammen essen möchte?" ,,Hm." ,,Nichts hm! Ich bin mir ziemlich sicher!" ,setzte Yuki nach und stemmte die Hände in die schmalen Hüften:,,Sie wird enttäuscht sein, wenn ihr das über ihren Kopf hinweg für Sie entscheidet." ,,Ist das so, ja?" Goblin Slayer kratzte sich am Hinterkopf und ließ den Blick an die Decke schweifen. Irgendwo dort oben, tapste die Priesterin sehr wahrscheinlich nackt durch ihr Zimmer und bereitete alles für ihr Bad vor. ,,Es ist das Beste für sie." ,murmelte er vor sich hin. Yuki verdrehte die Augen:,,Das habt ihr nicht zu entscheiden. Vielleicht möchte sie nach allem was passiert ist, überhaupt nicht alleine sein?!" Eine große schuppige Pranke legte sich beschwichtigend auf die blasse Schulter der aufgebrachten Elfendame:,,Wir können nicht wissen was für unser Tempelmädchen das Richtige ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, wäre es ratsam sie einfach zu fragen." Der Echsenmönch nickte dem Goblin Slayer zu:,,Wenn ihr sie von dem gemeinsamen Mahl ausschließen wollt, sprecht vorher mit ihr. So, ich schlage vor wir trennen uns jetzt und treffen uns dann später zur gewohnten Zeit zum Essen." Gegen diesen Vorschlag hatte Niemand was einzuwenden.

Er stand vor der verschlossenen Tür, die zu dem Zimmer seiner Teamkameradin führte, und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Unsicher legte er die Faust gegen das massive Holz und klopfte an. ,,Einen Moment bitte." ,die helle Stimme der Priesterin drang gedämpft zu ihm durch. Geduldig wartete er, bis die Klinke heruntergedrückt, und die Tür einen Spalt weit geöffnet wurde. Ihre blauen Augen weiteten sich:,,G..Goblin Slayer...!" Eine sanfte Röte zog sich über ihre Wangen. ,,Kann ich reinkommen?" ,,Ähm...ich... ich wollte eigentlich ein Bad nehmen." ,,Ich weiß." ,,Also gut." ,Emika entwich ein schwerer Seufzer als sie die Tür ganz öffnete und ihm Eintritt gewährte. Die alten Holzdielen knarzten unter seinen schweren Schritten als er langsam durch ihr Zimmer spazierte. ,,Ist etwas vorgefallen?",fragte sie zögerlich. ,,Nein. Ich habe dir für heute Abend, Essen aufs Zimmer bestellt." ,,Ach so ist das." Emika legte nachdenklich einen Finger unters Kinn:,,Heißt das, das die anderen weg sind?" Goblin Slayer schüttelte den Kopf:,,Nein, wenn wir uns ausgeruht haben, treffen wir uns wie jeden Abend." Bei seinen Worten senkte die junge Blondine bedrückt den Kopf. Krampfhaft krallte sie sich in das weiche Handtuch, dass sie sich um den Körper geschlungen hatte. ,,Ihr habt vor ohne mich zu essen?" ,,Ja, damit du dich ausruhen kannst." ,,Aber...aber warum?" Ihre zittrige Stimme brach. Seine Antworten waren wie immer kurz angebunden, aber er sprach in einem sanften Tonfall mit ihr:,,Die letzten Stunden haben dir einiges abverlangt." ,,Das ist doch nichts Neues mehr." ,,Du hattest Angst. Du warst allein. Es war gefährlich. Du musst das verarbeiten und dich ausruhen." Seine Hand, die in einem ledrigen Handschuh steckte, legte sich schwer auf ihre Schulter. Die Priesterin schüttelte nun ihrerseits den Kopf. Mit gesenktem Kopf, trat sie einen Schritt zurück. Seine Hand rutschte von ihrer Schulter. ,,Ihr wollt mich beim Essen nicht dabei haben." ,ihre Stimme war nur ein leises Flüstern, trotzdem hörte er jedes Wort. Sie verstand ihn völlig falsch. Doch wer konnte es ihr verübeln? Er war weiß Gott nicht der beste Gesprächspartner. Mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern stand sie da, rührte sich nicht, und sprach kein Wort mehr. ,,Stimmt nicht." ,,Hm was?" ,verwundert hob sie den Blick. In ihren blauen Augen schimmerten Tränen. Er konnte es durch sein Visier hindurch erkennen. ,,Es stimmt nicht. Ich würde mich freuen." Während er sprach weiteten sich die tränenunterlaufenen Augen der Priesterin. Er hatte nicht viel gesagt. War wie immer kurz angebunden, doch in diesem Moment zählte nicht, wie viel er sprach, sondern was er zu ihr sagte. Hatte er wirklich gesagt, er würde sich freuen?! Sie traute ihren Ohren nicht. Ihr Herz klopfte ein paar Takte schneller in ihrer Brust, und sie befürchtete, dass er es hören konnte. Ihre rosigen Lippen waren leicht geöffnet, als sie einmal tief durchatmete um ihren Herzschlag wieder in den Griff zu kriegen. ,,Also..., werde ich nicht ausgeschlossen?" Er schüttelte den Kopf:,,Niemals. Ich dachte es wäre besser so für dich. Du brauchst Ruhe." ,,Das macht nichts. Ich werde mich jetzt gleich ausruhen. Bis zum Abend sind es noch ein paar Stunden, die ich nutzen kann um wieder zu Kräften zu kommen." Er konnte sich nicht helfen, konnte es sich nicht erklären, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass es ihr sehr wichtig war, mit der Gruppe gemeinsam zu speisen. Er war gewiss kein Experte, doch die Zeit mit ihr war ... lehrreich. Auch wenn er noch lange nicht alle Emotionen zu erkennen vermochte, musste er sich dennoch eingestehen, das er besser verstand. Etwas Anderes hätte sie ihm auch nicht durchgehen lassen. Zwischenmenschliche Kommunikation war der Schlüssel zum Erfolg, pflegte sie zu sagen. Zuerst konnte er damit nichts anfangen, aber mit der Zeit lernte er zu verstehen, was sie ihm damit beibringen wollte. Ja, die Monate mit dieser unschuldigen Seele, hatten ihn verändert, und er müsste lügen, wenn er behaupten würde, dass ihm das nicht gefiel. Ein Seufzer entfuhr ihm. Mit schweren Schritten marschierte er durchs Zimmer zurück zur Tür:,,Dann sehen wir uns heute Abend." Sie nickte und sah ihm hinterher als er ihr Zimmer verließ.

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⏰ Huling update: Apr 15 ⏰

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Goblin Slayer (UPPER CLASS) Fan Fiction Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon