Hier, jetzt und für alle Zeit

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Goblin Slayer (Gen)

,,Ich verspreche euch, ich werde da sein! Hier, jetzt und für alle Zeit!" Das waren die Worte der kleinen Priesterin als sie und ich gemeinsam auf der Bank saßen und den anderen beim Feiern zu sahen. Eine ausgelassene Freude erfüllte den ganzen Raum. Doch sie saß hier an meiner Seite und blickte mir mit ihren großen unschuldigen Augen direkt in die Seele. Ihre Worte lösten etwas in mir aus und ein warmes Gefühl machte sich in mir breit.
Ein wenig verunsichert nestelte sie an ihrem weißen Gewand herum, als sie zu mir sprach:,,Goblin Slayer, da wäre noch etwas. Ich weiß es ist vielleicht zu viel verlangt und Ihr müsst es auch nicht tun, wenn ihr nicht wollt. Dennoch möchte ich euch fragen,ob ihr für mich euren Helm abnehmen würdet?" Schamesröte stieg ihr ins Gesicht als sie auf mein warum mit zitternder Stimme antwortete:,,Vielleicht erinnert Ihr euch nicht, ich hatte damals die Augen geschlossen. Ihr wisst schon...es war mir peinlich." Sie spielte auf die Nacht in Wasserstadt an. Die Nacht in der wir beide nur knapp dem Tode entronnen waren und gemeinsam mit der Schwertmaid das Bett geteilt hatten. Das Wunder Wiederbelebung. Als ich am nächsten Morgen erwacht war, lagen die Priesterin und ich, alleine in dem großen Bett. Ihr Arm, mit dem meinen verschlungen und unsere nackten Körper berührten sich. Sie schlief tief und fest. Ihr Atem ruhig und gleichmäßig. Ich ließ damals meinen Blick über ihre schmale Gestalt wandern. Natürlich nur, um sicher zu gehen, das ihre tiefen Wunden verheilt waren.
,,Goblin Slayer?" Ihre Stimme riss mich aus den Gedanken und holte mich zurück in die Gegenwart. Sie saß neben mir, die Meute um uns herum war mit ihren Speisen und Getränken beschäftigt und in meinem Rücken spürte ich das sichere Gestein der Wand hinter mir. Es gab keinen Grund für mich ihrer Bitte nicht nachzukommen. Ich nestelte an dem Verschluss meines Helms herum und sah wie sie aufgeregt hin und her rutschte. Als ich schließlich den Helm von meinem Kopf zog, schnappte sie kurz nach Luft. Dann lächelte sie:,,So gefallt ihr mir schon viel besser." Noch bevor ich auf ihre Aussage eingehen konnte, drehten sich die ersten Schaulustigen um und gesellten sich grölend zu uns. Die Abenteurer umringten uns und begutachteten mich wie ein angepriesenes Pferd. Einige steckten sich gegenseitig Taler und Münzen zu. Anscheinend waren irgendwann einmal Wetten über mich oder mein Aussehen abgeschlossen worden. So genau konnte ich das in dem Tumult nicht verstehen. Es war mir auch egal. All diese Leute um mich herum hatten an meiner Seite gegen diese bestialischen Monster gekämpft und dieser Gedanke entfachte erneut dieses wohlig warme Gefühl in mir. War es Freude oder Dankbarkeit oder beides? Ich konnte mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal, in der Art gefühlt hatte. Hatte meine Jugendfreundin Asuna recht? War ich dabei mich zu verändern? Ich schielte zu der Priestern rüber. Hatten die Monate mit ihr mich etwa verändert. Sie hielt mir immer wieder Vorträge über richtiges Verhalten, Gut und Böse und kritisierte meine Art die Goblins auszurotten. Lästig, wie ich fand. So ein junges Ding wollte mir die Welt erklären und mich lehren kommunikativer zu sein. Dennoch hatte unser Aufenthalt in Wasserstadt etwas geändert. Ich hatte ihr von meinen Ängsten erzählt und anstatt zu lachen oder mich zu verurteilen, hörte sie mir ruhig zu und gab mir mit ihren Worten das Gefühl, gar nicht mehr so ,,seltsam" zu sein. Für ihr junges Alter, war sie schon sehr reif in ihrem Denken und fand damals beim Eis essen,ebenso wie heute Abend, die richtigen Worte. Eine Weile hing ich so meinen Gedanken nach, belächelte die aufgeregten Stimmen und beobachtete unauffällig das Treiben. Einige Frauen drängten sich an den betrunkenen Männern vorbei und umringten mich:,,Wow, ist der hübsch!" ,,Und ich dachte er wäre selbst ein Goblin!" Sie griffen nach meinem Helm, stupsten mich an und säuselten mir reizvolle Versprechungen zu. Überall spürte ich Hände an meinem Körper und als ich auf den Platz neben mir sah, war sie verschwunden und an ihrer Stelle saß dort nun eine große Frau mit feuerrotem Haar und grabschte an dem Fellkragen meiner Rüstung herum.
Ein letztes Mal ließ ich meinen Blick wandern doch von dem kleinen Blondschopf fehlte jede Spur. Seufzend ergab ich mich den gierigen Damen und ließ mir zwei große Krüge Wein zuschieben.
Hier, jetzt und für alle Zeit. Ihre Worte zogen sich wie dünne Nebelschwaden durch meinen Kopf und hallten die ganze Nacht über in mir wieder.

Goblin Slayer (UPPER CLASS) Fan Fiction Where stories live. Discover now