Netter Grabraub

Magsimula sa umpisa
                                    

Er ist in einem Mausoleum. Wieso ist er in einem Mausoleum! Onyx hätte ihn echt vorwarnen können, was das angeht. Wieso zur Hölle muss er das eigentlich erst im Nachhinein herausfinden? Ugh, Grabschändung. Eigentlich überhaupt nicht sein Ding.
„Wenigstens seid ihr schon Tod", brummt der Urvampir und muss sich auf keine Gegner gefasst machen. Bis jetzt zumindest. So... und in welchem der Gräber soll das Amulett noch einmal liegen? Der Anfangsbuchstabe war T, so viel steht fest. T... T... T... Huh, es gibt vier. Thomas, Tanja, Timothy und Theodor. Na super. Muss er jetzt echt vier Gräber aufstämmen? Nein, da muss es eine Einschränkung geben.
Kurz kehrt er zu Onyx zurück, bringt ihr einen halben Herzinfarkt als er ihr den Zettel vom Schreibtisch nimmt und sich alles noch einmal durchliest.
„Vorwarnung, Weirdo!", zischt die Braunhaarige und sieht erst ein wenig sauer zu ihm hoch, bevor sie skeptisch wird. „Was ist los?"
Alucard liest sich das alles noch einmal durch, bevor er ihren Blick erwidert. „Ich wusste nur noch, dass der Name mit T anfängt. Du hast mich zu Gräbern hingeführt, Kiddo. Vier von denen haben mit T angefangen, in dem Mausoleum. Musste noch einmal schauen, welcher das war. Schreib schon einmal ‚Grabschänder' auf deine Dienstplakette, denn du bringst mich dazu es zu tun."
Und warum muss sie sich das jetzt draufschreiben, wenn er es tut?
„Morgen Hans, nicht wieder einpennen!" Und schon ist er wieder verschwunden, um sich wieder um das neue Ding zu kümmern. Ein Ring. Schön, dass man den in ein Grab stecken muss. „Oh Timothy, mal sehen was du davon hältst kurz frische Luft zu schnappen", trällert der Urvampir vor sich hin und steckt seinen Arm durch die große Platte mit Namen, Geburts- und Sterbedatum, bevor er den Sarg ebenfalls hindurchzieht und ihn vorsichtig auf den Boden stellt. 

„Der Tod ist eine Erlösung, sei so frei und zeig mir deine weltlichen Besitztümer." Er hebt den Deckel an, legt ihn beiseite und blickt in die leeren Augenhöhlen des Skeletts. Ein paar einzelne Haare sind noch am Haupt zu erkennen, ein paar Zähne sind ausgefallen, die Knochen wirken sehr leicht zerbrechlich.
Langsam verneigt er sich, man zollt dann doch seinen Respekt! Besonders, wenn man schon die Toten berauben muss.
Die roten Augen wandern bis hin zu den Händen und entdecken den Ring auch sehr schnell. „Ich fürchte, dass wir diesen Ring brauchen, Sir. Wie man sieht, kann man ihn sehr schnell entwenden und um uns keine Horde an Dämonen auf die Erde zu bringen ist es dann doch sicherer, wenn er bei anderen Artefakten im Vatikan verwahrt wird. Entschuldigt die Totenruhe."
Bedacht streckt er seine Hand aus und streift den Ring vom Fingerglied, welches er in aller Ruhe wieder an den richtigen Platz setzt, bevor er ihn wegsteckt und den Deckel wieder auf den Sarg legt.
Genau so vorsichtig, wie er den Sarg aus der Wand geholt hat, schiebt er ihn wieder durch die Wand hinein, zieht seine Hand heraus und bleibt noch einen Moment vor der Namensplatte stehen.
Was dieser Timothy wohl im generellen mit diesem Ring zu tun hatte? War es ein Familienerbstück? War er aktiv an so etwas beteiligt? Manchmal wünschte er sich, mit den Toten reden zu können und doch sind die Stimmen in seinem Kopf mehr als ausreichend. 

„Das war aber ein netter Grabraub."
Die Stimme lässt ihn auf die Seite sehen und Oma Gertrude steht lächelnd neben ihm. „Du hast dich entschuldigt, hast ihm gesagt was damit passieren wird und du hast ihn auch wieder richtig hingerichtet, als du den Knochen verschoben hast. Und du hast nichts zerstört! Das sollte man dir hoch anrechnen."
Alucard sinkt im nächsten Moment in die Hocke und schnaubt leise. „Ich wollte nie zu so etwas wie Grabraub zurückkehren müssen. Das hat mir gereicht, kurz nachdem ich gewandelt war. Und man zollt den Toten Respekt, das ist eine Grundregel."
Eine Hand auf seiner Schulter lässt ihn ein wenig entspannen und Gertrude nickt lächelnd. „Bedenke, wieso du das machen musstest. Du willst die Welt retten. Mal wieder. Also muss man auch zu nicht ganz so orthodoxen Methoden zurückgreifen und wie bereits erwähnt, mein Lieber... du hast es gut gemacht. Ich bin stolz auf dich, ja?"
Der Urvampir sieht auf den Boden und legt seinen Kopf seufzend auf ihre Hand. Stolz sein... ob man das in so einer Situation wirklich sagen kann? „Oma Gertrude... wie kannst du nach all den Sachen wirklich noch auf meiner Seite sein. Du hast gesehen was ich tue, was ich kann, du weißt zu was ich fähig bin!"
Die alte Dame streicht ihm mit der anderen Hand über die Haare und nickt vor sich hin. „Ich weiß, was du getan hast. Du hast Menschen und übernatürliche Wesen gerettet. Du folgst deinem Vertrag und kümmerst dich um deine Schülerin. Und du hast eine Freundschaft geschlossen, die dir bei vielem helfen wird zu überwinden. Alles was ich sehe, Alucard, ist ein gebrochener Mann der sich abschottet, weil er Angst hat noch mehr verletzt zu werden als er schon ist. Wobei... das stimmt nicht ganz." Sie gibt ihm einen Kuss auf den Scheitel und streicht weiter über die Haare. „Du öffnest dich Stück für Stück und das wird dir sehr, sehr gut tun. Vertrau mir."

Demonic ArtefactsTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon