5- Kleine Differenzen

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Tim bezahlte ihm nicht seinen Einkauf. Nein. Einfach nein. So fingen sie gar nicht erst an.
„ Stegi was soll das jetzt? Lass stecken, ich hab nicht umsonst bezahlt.", rief Tim ihm jetzt noch ein wenig verdattert nach und versuchte dann ihm den Schein wieder zu geben, doch Stegi stellte sich stur und das konnte er gut, wenn er wollte. Ging einfach weiter und beachtete Tim nicht. Tim sollte nichts für ihn bezahlen müssen. Nicht wenn er zu Besuch war und Geburtstag hatte. Zulassen würde er das nicht. Doch Tim war leider genauso stur, wie er selbst. Denn er spürte, wie Tim ihm den Schein hinten in die Hosentasche schob. Stegi quiekte auf und machte einen Satz zur Seite, ließ dabei den Wagen los. Tim griff sofort nach dem Wagen und hielt ihn fest, damit er nicht unkontrolliert irgendwie rein rollte.
„ Spinnst du Tim? Lass es einfach und behalt den Schein.", maulte Stegi und zog den Schein hinten wieder aus seiner Hose, um ihn Tim hinzuhalten. Er sollte ihm bitte nie wieder einfach an den Arsch greifen. Er erschreckte sich sonst noch zu Tode.
„ Stegi es ist okay. Behalt das Geld. Ich bin überraschend zu Besuch gekommen, du musstest wegen mir einkaufen. Also kann ich den Einlauf bezahlen. Sind wir ehrlich, du wirst heute Abend eh zahlen, weil ich Geburtstag hab. Also lass mich das jetzt zahlen und gut ist." Nur war das essen in dem Einkauf mit dabei und er ließ Tim nicht zahlen. Für ihn kam es einfach nicht in Frage, dass Tim auch noch dein Geburtstagsessen zahlte.
„ Die Pizza ist in dem Einkauf enthalten. Also zahlst du nicht. Nimm diesen Gottverdammten Schein und dann lass ich es gut sein. Ich geh keinen weiteren Kompromiss ein Tim, also Versuch es gar nicht erst." Offensichtlich verdrehte Tim neben ihm die Augen, was ihm gar nicht passte. Wieso konnte Tim nicht einfach mal was annehmen. Letzten Endes blieb Tim vor seinem Auto stehen und kramte sein Portmonee hervor. Innerlich seufzend schloss Stegi auf und wollte die Einkaufstaschen einräumen, als Tim ihm allen ernstes zwei Scheine hin hielt. Ein zwanziger und ein fünfer. Das war jetzt nicht sein ernst. Nein sie teilten auch nicht in der Mitte. Wieso musste Tim es immer versuchen. Das war etwas, was ihn an Tim nervte.
„ Halbe halbe. Und jetzt nimm das an, oder ich schieb dir den fünfziger zu." Widerwillig grummelnd nahm Stegi es an, wusste einfach, dass er nicht gegen Tim ankam. Und das war besser, als wenn Tim alles für ihn zahlte. Mit der Einteilung mussten sie wohl beide klarkommen. Auch wenn er darüber nur den Kopf schütteln konnte. Was besseres bekam er nicht ausgehandelt. Stegi räumte die Einkaufstaschen in den Kofferraum und brachte dann den Einkaufswagen zurück. Gemütlich schlenderte er zurück und wollte sich dann bequem auf dem Fahrersitz fallen lassen, als ihm bewusst wurde, dass dort Tim saß. Etwas verwirrt sah er den brünetten an, der ihn mahnend ansah.
„ Ab auf den Beifahrersitz mit dir. Wenn du so genervt bist, fährst du schlimmer als die Polizei erlaubt." Leider hatte Tim dahingehend recht und er wollte einen Unfall nicht riskieren. Auch wenn er es hasste in seinem eigenen Auto auf dem Beifahrersitz zu sitzen, so setzte er sich auf den Beifahrersitz und schnallte sich an. Klar könnte er sich jetzt auch konzentrieren und wäre ruhig gefahren, aber Tim lenkte wesentlich ruhiger, als er es vermutlich getan hätte und beachtete auch das Tempolimit. Ja es war schon besser, dass Tim fuhr und er nicht hinterm Streuer saß. Vermutlich wäre es sogar gegangen, wenn Tim ihn ein bisschen angemeckert hätte und er sich beruhigt hätte. Dazu war er bereits zu oft mit solchen stark ablenkenden Emotionen gefahren und hatte es dennoch gut und ohne Probleme hinbekommen. Aber er wollte es nicht riskieren. Zumal er Tim keinen Herzinfarkt bescheren wollte. Stegi blieb ruhig neben Tim sitzen, beobachtete seit langem mal wieder die Gegend, die er sonst immer nur flüchtig als Fahrer sehen konnte. Er redete nicht mit Tim, genoss einfach mal die Ruhe. Von s nach b zu kommen, ohne das er von Geräuschen gestört wurde, oder sie brauchte, um fokussiert zu bleiben. Der große Fehler war, dass es zu ruhig war und er den Kopf auf der Hand abstützte. Fahren hatte nämlich immer schon eine einschläferndere Wirkung auf ihn gehabt und das konnte er nie unterbinden. Er sackte kurzzeitig ein und wäre fast eingeschlafen, wenn sie nicht angekommen wären und Tim ihn sanft rüttelte.
„ Hey kleiner, du mattest mir schon wieder ab. Willst dich nicht doch ne Runde hinlegen? Ich kann auch alleine Vorarbeiten und das schnell verräumen. Du musst dich nicht wegen mir quälen mein Kleiner.", schlug Tim einfühlsam vor und legte ihm eine Hand an die Schulter. Tim sah ihn dabei mit einem sanften Lächeln an und ermutigte ihn dazu, sich wirklich nochmals hinzulegen. Wenn Tim nicht Geburtstag hätte und sie wie früher drei Wochen am Stück beim dem jeweils anderen sein konnten, würde er ja sagen und sich hinlegen, aber bei nur so wenig Zeit, wollte er jede Sekunde mit Tim verbringen, zumal sie sich dann wieder weiß Gott wie lange nicht mehr sehen würden. Das wollte er einfach nicht.
„ Nein geht schon Tim. Ich bin einfach ein bisschen fertig. Ich halt das bis heute Abend schon durch. Ich hab die ganze Woche kaum geschlafen. Den einen Tag halt ich auch noch durch. Ich muss nur einfach irgendwas machen können, damit sowas nicht passiert.", erwiderte Stegi, sank jedoch gegen Tim und seufzte leise. Das Schwerste würde jetzt werden aus diesem bequemen Sitz aufzustehen und sich dazu aufzuraffen etwas zu tun. Wem er das schafften würde es schon gehen. Bis zu dem Punkt würde es allerdings schwer werden.
„ Kleiner du bist müde, warum leugnest du das? Ich mach mir nichts aus meinem Geburtstag, das müsstest du mittlerweile wissen. Ich find es okay, wenn du dich hin legst. Außerdem bist du beim schlafen unheimlich süß. Das lass ich mir selten entgehen. Tu dir selbst was gutes und leg dich bitte hin." Er wollte aber nicht schlafen. Den Tag jetzt genießen und heute Abend dann schlafen.

Eine kleine Weihnachtsüberraschung Where stories live. Discover now