Kapitel 10

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Die letzten acht Monate sind nur so vorbeigeflogen, der Alltag zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt irgendwann, und die Zeit rast unbemerkt an einem vorbei. Nachdem Allegra aus New York zurück gekommen ist, ist sie mit Jonas zusammen gekommen.

Mittlerweile ist es schon wieder Weihnachten und die Beiden packen ihre Taschen, um die Feiertage erneut in Italien zu verbringen.

„Bist du fertig? Unser Flug geht gleich! Wir müssen los, Jo!", ruft Allegra und setzt den Rucksack auf. Ihr Handy klingelt und sie nimmt ab, als sie mit Jonas die Wohnung verlässt.

„Hi! Wir sind auf dem Weg zum Flughafen. Mach's schnell!", sagt sie und lächelt Jonas an. Er lächelt zurück und führt sie zur U-Bahnstation.

„Buongiorno bella, hier ist Mama. Ihr seid auf dem Weg? Das ist gut. Jonas kommt doch mit, oder?", Allegras Mutter hat einen starken italienischen Akzept, welchen sie abgöttisch liebt. Es gibt ihr immer das Gefühl von Heimat.

„Si, mama, Jonas kommt mit. Wir sind bald da. Holt Papa uns vom Flughafen in Neapel ab? Der Empfang ist bald weg, wir sind in der Ubahn!"

„Nein, Papa nicht, aber es wird euch jemand abholen. Versprochen. Ti amo, bella, bis nachher!"

Kaum dass ihre Mutter den Satz beendet hat, hört man ein Knacken in der Leitung und die Verbindung ist abgerissen. Schnell packt sie das Handy zurück in die Tasche und lächelt ihren Freund an. „Alles okay, Schatz?"

Jonas greift nach ihrer Hand. „Ich dachte, Sebastian ruft dich wieder an. Ehrlich, ich war so erleichtert als du aus New York zurück warst und ihr eine Weile keinen Kontakt hattet. Ich kann ihn nicht ausstehen. Er hat dich verletzt, Allie."

Sie zieht die Schultern hoch. „Ich weiß, Jo. Wir hatten seither wenig Kontakt. Du weißt das, oder? Außerdem bin ich mit dir zusammen. Obwohl ich manchmal echt genervt bin von deiner Eifersucht. Du bist eifersüchtig auf Sebastian, Patrick, sogar Eric und er ist schwul."

Das Paar verlässt die Ubahn und checkt für den Flug ein.

„Ja, wir sind jetzt schon eine Weile zusammen und kennen uns ewig, und trotzdem willst du nicht mit mir zusammenziehen. Das würde vieles einfacher machen - abgesehen von den Kosten, die wir sparen könnten."

Seufzend schüttelt sie den Kopf. „Würde es nicht. Ich denke einfach, es ist gut so wie es ist. Jeder von uns kann sich zurückziehen und Zeit alleine haben, wenn er es braucht. Und jeder von uns braucht eine Menge davon, Jonas."

*

Allegra läuft freudestrahlend in die große, offene Küche der Farm, Jonas dicht hinter ihr. Jeder auf dem Weg wird herzlich begrüßt mit einem breiten Lächeln und einer Umarmung.

„Allegra! Da ist jemand im Garten, der extra für dich hergekommen ist!", ruft ihr Bruder, Mario. „Komm raus!"

Lachend schiebt sie ihren Koffer in eine Ecke, damit er niemanden stört. „Gut, ich bin sofort da. Hi Mama!"

Sie breitet ihre Arme aus und zieht ihre Mutter in eine feste Umarmung, dabei schließt sie ihre Augen. „Ich habe dich so vermisst. Ich bin so froh zuhause zu sein."

„Ich habe dich auch vermisst, Kleine. Jetzt geh schon raus, er hatte einen wirklich langen Weg, nur um dich zu sehen. Jonas! Na komm her!", sie lässt ihre Tochter los und zieht Jonas in eine feste Umarmung. Allegra verlässt die Küche mit einem Lächeln.

Es ist ein trockener Tag, relativ kalt aber wenigstens ohne Regen und Schnee.

Und da war er, locker neben ihren Cousinen und Cousins und Brüdern. Sein lockiges Haar ist nach hinten gestrichen, seine Augen ein warmes Blau, wie immer. Er lacht über etwas, was ihr Bruder gesagt hat, verstummt aber sofort als er sie sieht.

„Allegra!", vorsichtig lächelnd überwindet er die letzten Meter zwischen ihnen, seine Arme heben sich, dann lässt er sie wieder herunterfallen, unschlüssig, ob sie eine Umarmung möchte oder nicht.

„Sebastian... was machst du denn hier?", fragt sie, mit dem Wissen das jeder im Garten sie ansieht, fühlt sie sich plötzlich unwohl. „Das ist mal eine Überraschung..."

Er lacht nervös bevor er seine Augen kurz zum Boden richtet. „Du hast mich eingeladen, Weihnachten mit deiner Familie zu verbringen. Naja du hast mich letztes Jahr eingeladen, aber... können wir bitte reden? Ich weiß, dass ich vieles versaut habe."

Sie sucht nach seinem Blick; sobald sich ihre Augen treffen seufzt sie und zieht ihn in eine Umarmung.

„Hast du wohl wirklich, Sebastian. Ich bin nicht nachtragend, ich war viel zu Lange sauer. Ehrlich gesagt ist es eigentlich ganz nett, dir gegenüberzustehen, ohne böse auf dich zu sein."

Sebastian legt seine Arme um sie und schließt seine Augen; sie riecht nach Zitronen, frisch und beruhigend.

„Obwohl die Mädels echt sauer auf mich waren hinterher. Ich musste mir den ganzen restlichen Tag anhören, wie blöd ich denn bitte sein kann, um Sebastian Stan abblitzen zu lassen. Und ich soll dir sagen, ich zitiere, dass du verdammt heiß in den Laufshorts ausgesehen hast. Lydia hat gesabbert."

Lachend schüttelt er den Kopf. „Die Shorts sind wirklich bequem."

Allegra löst sich aus der Umarmung und lächelt ihn an. „Ich würde dich jedem vorstellen, aber ich denke, das hast du bereits getan. Außer Jonas. Er ist drinnen mit meiner Mama.

Sebastian's Gesichtszüge entgleisen ihm kurz, doch er hat sich schnell wieder gefasst. „Ihr seid noch zusammen?"

Allegra lächelt und nickt. „Ja. Wir sind zusammen gekommen kurz nachdem ich aus New York zurückgekommen bin."

Die AuktionWhere stories live. Discover now