Prolog

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90 Tage nachdem ich den größten Fehler meines Lebens begangen habe, stehe ich nachts mit einer Metallstange bewaffnet vor dem Eingang des Uniklinikums.
Hinter der Glasfassade lauert die Dunkelheit und in dieser Dunkelheit röchelt, wimmert und schreit es.
Das erstickte Röcheln wenn ein Todgeglaubter ins Leben zurückfindet. Der erste, helle Schrei, wenn ein neues Leben in der Welt ankommt. Und das leise Wimmern, wenn ein altes Leben diese Welt verlässt.
Unzählige Schlachten, die jetzt gerade geführt, gewonnen oder verloren werden. Hinter dem Schleier der Dunkelheit kämpft das Leben. Alle gemeinsam. Und am Ende doch jeder für sich allein.
Ab hier gibt es nun kein Zurück mehr. Ich muss der ganzen Sache ein für alle Mal ein Ende bereiten, wenn ich nicht will, dass all diese Schlachten umsonst sind. Wenn ich sie alle retten will. Jeden Einzelnen, dadrin, der gerade kämpft. Retten, vor dem formlosen, gestaltlosen Grauen, das ich über die Stadt gebracht habe.

Wenn ich Levi retten will. Levi, den Mann den ich liebe und der nur meinetwegen gerade hinter den Fenstern der Intensivstation ums Überleben kämpft.

Der Griff um das Brecheisen in meiner Rechten verhärtet sich. Das ist es also, was das Schicksal mir für meine letzte finale Schlacht bereit stellt:
Ein Brecheisen.
Einen Transponderschlüssel.
Und den Glauben daran, dass das Gute siegen wird. 

AIMO - The AI that fell in love with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt