Hogwarts letzte Weihnacht

Hogwarts zu Hagrids Hundertstem

"Where am I?

Where did my way lead to?

Where am i now?

Where will i go?

I dont know, I just dont know

Far away, far away

from my heart, from my soul

Far away, far away

from my own

Far away, far away

from my heart, from my soul

Far away just can't be

my home

Where to go? What to know?

Where to stay? What to say?

Where I'll end up my way? 

So many questions and just no answer" 

Laut dröhnte ein mir unbekanntes Lied durch die Hallen von Hogwarts. Diese schnelle Musik, der hektisch wirkende Text und all das passten so gar nicht zu dem, was ich aus den letzten Jahren gewohnt gewesen war. Trotz allem spürte ich die Worte tief in meinem Herzen. Weit weg von meinem Herzen und meiner Seele ... ja, so fühlte ich mich auch. Dieses Jahr war wohl das Schrecklichste, seit ich Hogwarts verlassen musste, dazu gehörte auch dieses Weihnachten.

Statt der Tanne, die ich gestern gefällt hatte, stand ein verzaubertes Abbild eines Weihnachtsbaumes im großen Saal. Nichts Echtes, nur eine 'Projektion', was auch immer das sein sollte. Die langen Tafeln waren gegen runde Tische mit großen Sessel ausgetauscht worden und alles wirkte nicht mehr zu feierlich wie noch vor zehn Jahren. Es war 2028 und nichts war mehr so, wie zu meiner Schulzeit. Rein gar nichts, nicht einmal die Menschen hier.

"Nachträglich alles Gute zum Hundertsten", meinte ein Schüler vor mir, den ich entweder nicht kannte oder nicht erkannte. Immer wieder stießen mich alle auf mein Alter, als wäre ich deswegen anders. Doch nicht ich hatte mich verändert, sie hatten es!

Ich nickte nur und stand weiter wie erstarrt herum. Es war grauenhaft. Den einzigen Ort, an dem ich mich jemals wirklich wie Zuhause gefühlt hatte, hatte ich an die Modernität verloren. Die Schüler trugen keine Mäntel mehr, sondern verschwitzte Hemden ohne Knöpfe und Kragen und Hosen, die ihnen viel zu groß waren. 

Selbst die Lehrer kannte ich nicht mehr. Vor zwei Jahren war Sybill McGonagall gestorben und nun verließ Minerva, die ich schon immer zu schätzen gewusst hatte, ihren Posten als Direktorin. Damals hatte sie der Tod sehr schwer getroffen, fast wie mich der Tod von meiner Myrte. Doch über all die Jahre hatten wir schon genug Todesfälle verarbeiten müssen und jedes Anzeichen der Schwäche war für die Neuen an der Schule ein gefundenes Fressen geworden.