Light Kiss

Kapitel 2 Lian

Caro und Erik hatten mir von der neuen Bewerberin erzählt, sie waren beide so begeistert gewesen und umso mehr ärgerte es mich, dass ich sie nicht hatte kennenlernen können. Ihrer Meinung nach würde die perfekt in unser Team passen und so musste ich auf die beiden vertrauen. Normalerweise war ich nie krank und ausgerechnet jetzt hatte ich nicht auf die Arbeit gehen können. Heute ging es mir schon ein bisschen besser und ich würde heute ins Büro fahren, um die Verträge fertig zu machen, und danach konnte ich Estelle anrufen.Auf dem Weg blieb ich in einem kleinen Café stehen, dort kaufte ich für uns alle Donuts. Mir war es sehr wichtig, dass ich einheimische Händler unterstützte. Zu meinem Glück war Montarest eine sehr gut besuchte Touristenstadt und es kamen besonders abends viele Menschen noch auf ein oder zwei Drinks vorbei. Deshalb lief mein Laden sehr gut, aber bei manchen, vor allem kleineren Läden, lief es nicht gut, da es zu viel Konkurrenz gab.

Kaum war ich in meiner Bar angekommen, kamen Caro und Erik schon auf mich zu. Ich war bis oben hin bepackt und war froh, dass sie mir tragen halfen. «Estelle hat wirklich großes Talent, sie wäre so eine Bereicherung für uns.» Aufgeregt erzählten mir die beiden von dem Probearbeiten. Es freute mich, dass es so gut gelaufen war. «Ich mache gleich den Vertrag fertig und schicke ihn ihr heute noch zu.» Es machte mich glücklich, die Erfahrung, die die beiden mit der Verantwortung gemacht hatten, schien ihnen gefallen zu haben. Und für mich war eine weitere Servicekraft dringend nötig gewesen.Die Büroarbeit war nicht meine liebste, aber da ich meinen Traum leben wollte, musste ich mich damit auch beschäftigen. Viel lieber stand ich hinter der Theke, zapfte Bier, mischte Cocktails oder hörte den DJs zu. Schnell war der Vertrag fertig und ich suchte Estelles Handynummer aus ihren Bewerbungsunterlagen. Ich rief sie an und schon nach kurzem Klingeln, hatte ich sie am Telefon. «Hallo Estelle, hier ist Lian. Der Besitzer vom 'Golden Hour'. Ich gehe mal davon aus, dass du weißt, warum ich dich anrufe, aber ich wollte es festmachen. Wenn du den Job haben möchtest, dann kannst du direkt den Vertrag unterschreiben, denn ich dir dann gleich per E-Mail senden würde.» Ich konnte sie am anderen Ende schlucken hören und ich wurde nervös, wollte sie jetzt doch den Job nicht haben? Hatten die anderen beiden sich so verschätzt? Ungeduldig wartete ich auf eine Reaktion. «Ich? Ich kann den Job haben? Das ist ja wundervoll.» Estelle klang sehr aufgeregt und ich freute mich, dass sie bei uns arbeiten wollte. «Dann brauche ich noch deine E-Mail und umso schneller wir dann alle Dokumente haben, umso schneller kannst du bei uns anfangen. Aber schon mal: herzlich willkommen. Wir freuen uns alle auf dich.» Wir beendeten das Telefonat und Erleichterung durchflutete mich. Eine weitere Person im Team bedeutet, dass ich auch mal Erik und Caro freie Tage geben konnte. Es würde alles besser werden. Ich freute mich auf Estelle und sie würde hoffentlich neue Ideen und Konzepte mit entwickeln können.